Innovationsfelder sichern SAP-Ergebnisse ab SAP erhöht Ziele für 2020

24. Januar 2017

„Das herausragende Ergebnis der SAP im Jahr 2016 schließt sich an nun sieben Jahre profitables Wachstum an“, erklärte Bill McDermott. Der Vorstandssprecher der SAP SE sieht einen vergrößerten Zielmarkt aufgrund der vielen Innovationsfelder, die das Unternehmen sich vorgenommen hat. Der Umstieg auf SAP S/4HANA, das anwachsende Geschäft im Cloud-Bereich sowie neue Technologien wie Blockchain stellen dabei einen wichtigen Faktor dar. SAP sieht sich im Markt für Unternehmenssoftware führend, dabei seien die Erfolge auf drei Ebenen zu finden: starke Softwareerlöse, schnelles Wachstum in der Cloud und eine Steigerung des Betriebsergebnisses.

SAP-Ergebnisse

Finanzvorstand Luka Mucic, Quelle: SAP SE

Im Zuge der weiterhin starken Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft erwartet die SAP, dass die Erlöse aus Cloud-Subskriptionen und Support im Gesamtjahr 2017 – entsprechend dem bisherigen Ziel für 2017, das Anfang 2016 angehoben wurde – in einer Spanne zwischen 3,8 Mrd. € und 4,0 Mrd. € liegen werden (2016: 2,99 Mrd. €). Das obere Ende dieser Spanne entspricht währungsbereinigt einer Wachstumsrate von 34 %. Zudem sollen die Cloud- und Softwareerlöse im Gesamtjahr 2017 in einer Spanne zwischen 6 % und 8 % zunehmen werden (2016: 18,43 Mrd. €).

Dabei erwartet die SAP erwartet, dass der Gesamtumsatz im Jahr 2017 in einer Spanne zwischen 23,2 Mrd. € und 23,6 Mrd. € liegen wird (2016: 22,07 Mrd. €). Damit liegt der Ausblick über dem bisherigen Ziel für 2017, das Anfang 2016 angehoben wurde. Die SAP erwartet ein Betriebsergebnis in 2017 in einer Spanne zwischen 6,8 Mrd. € und 7,0 Mrd. € (2016: 6,63 Mrd. €). Damit liegt der Ausblick über dem bisherigen Ziel für 2017, das Anfang 2016 angehoben wurde.

Über das Jahr 2017 hinaus hebt die SAP auch ihre Ziele für 2020 an, um das beständig starke Wachstum in der Cloud, die gute Entwicklung bei den Softwareerlösen und das Wachstum des Betriebsergebnisses sowie die Entwicklung der Wechselkurse widerzuspiegeln.

Auf Nachfrage zur derzeit angespannten Ressourcenverfügbarkeit von qualifizierten Migrations-Spezialisten für den Umstieg von einer traditionellen SAP-Umgebung auf die neue Business Suite S/4HANA erklärte der Finanzvorstand Luka Mucic, dass SAP das Engagement massiv verstärke, um noch mehr Spezialisten für S/4HANA  zu zertifizieren. Ende 2016 stehen mehr als 11.000 externe Consultants zur Verfügung, die S/4HANA-Projekte durchführen können. Zudem setzt man bei SAP auf Tools, die den Umstieg erleichtern und auf die Best Practices. Bei einer Migration sollte man sich möglichst nah an diese Vorgaben halten, um das Projekt bestmöglich umzusetzen.

Wachstumsfelder

Die Zahl der SAP-S/4HANA-Kunden verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf über 5.400 Kunden. Im vierten Quartal entschieden sich etwa 1.300 weitere Kunden für dieses Produkt. Davon sind rund 30 % Neukunden. In der neuen digitalen Wirtschaft wird es für immer mehr Kunden aus wirtschaftlichen Gründen zwingend erforderlich, die Vorteile eines Live Business zu nutzen, das auf Basis einer drastisch vereinfachten Softwarearchitektur betrieben wird.

Mit der SAP Cloud Platform können Anwender bestehende Funktionalitäten erweitern, Anwendungen für sich schnell wandelnde Geschäftsprozesse mit Hilfe von Rapid Development Tools entwickeln und diese mit anderen Anwendungen und Betriebsmodellen integrieren. Die SAP Cloud Platform spielt eine große Rolle für die IoT-Revolution (Internet der Dinge), da sie ermöglicht, immer mehr intelligente Geräte und Maschinen mit Personen und Prozessen zu verknüpfen, um hervorragende wirtschaftliche Erfolge zu erzielen.

Bei ihren Cloud-basierten Lösungen für das Human Capital Management verzeichnet die SAP weiterhin Zuwächse. Die SAP bietet weltweit Lösungen an, die das komplette Personalmanagement abdecken und sowohl fest angestellte als auch externe Mitarbeiter einschließen. Dabei nutzt die SAP intelligente Services, darunter einen automatisierten Abgleich von Lebensläufen mit offenen Stellen und maschinelles Lernen, um Vorurteilen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken und Vielfalt und Inklusion zu fördern. Forrester bewertete SAP SuccessFactors als weltweit führend in den Bereichen Weiterbildung und Leistungsbeurteilung. Die Zahl der Kunden, die auf SAP SuccessFactors Employee Central, die Kernlösung unseres Personalmanagement-Portfolios, setzen, stieg am Ende des vierten Quartals auf über 1.580. Unter den Kunden, die im vierten Quartal SAP-Lösungen für das Personalmanagement erwarben, waren Unternehmen wie Mercedes-AMG und Valentino.

Blockchain

Die Technologie Blockchain bildet die Grundlage für die virtuelle Währung Bitcoin. Obwohl sie ursprünglich nicht für den Gebrauch in der komplexen Geschäftswelt vorgesehen war, bietet sie Unternehmen heute die Möglichkeit, Transaktionen in einem Netzwerk ohne zentrale Instanz durchzuführen und zu verifizieren – und zwar mit einem nicht modifizierbaren Sicherheitsmechanismus.

Eine Blockchain ist eine Datenstruktur in Form einer Kette, die die Buchhaltung über ein dezentrales, digitales Journal ermöglicht. Ein Netzwerk von Computern hat Zugriff auf das Journal und validiert jede Transaktion nach dem Konsensprinzip. Ein Datenblock, der in das Blockchain-Journal geschrieben wird, wird immer schwerer änderbar, je länger er bereits Teil der Datenkette ist. Jede Ergänzung muss von Algorithmen geprüft, validiert und verifiziert werden. Kryptographische Mechanismen gewährleisten Sicherheit und Authentifizierung. So werden Manipulation und die Duplikation von Transaktionen verhindert – ein Mittler wird somit überflüssig. Jedes Mitglied des Netzwerks kann das Journal auf sichere Weise nutzen, ohne dass eine zentrale Institution wie eine Clearing-Stelle oder Börse benötigt wird.

Sobald die Echtheit einer Transaktion bestätigt ist und sie abgeschlossen ist, kann sie nicht mehr verändert, widerrufen oder abgelehnt werden. Sie ist für alle Mitglieder des Netzwerks sichtbar und ihre Abwicklung nimmt im Gegensatz zum klassischen Banking nur Sekunden statt Tage in Anspruch. Da ein dezentrales Journal zudem bestimmte Backend-Funktionen ersetzen kann, ist es möglich, mit Blockchain auch Geschäftsprozesse zu vereinfachen.

Die Branche, in der die neue Technologie zuerst Fuß gefasst hat, ist die Finanzdienstleistungsindustrie. Grund dafür ist vor allem, dass die Nachfrage nach Echtzeittransaktionen bei Verbrauchern und Unternehmen steigt. Zudem stellen FinTechs und andere Start-ups im Bereich Finanztechnologie eine Bedrohung für traditionelle Geschäftsprozesse und -modelle in der Finanzdienstleistungsbranche dar, was das Interesse an der neuen Technologie weiter befeuert.

Mittlerweile versucht SAP herauszufinden, wie Blockchain auch in anderen Bereichen als der Finanzdienstleistungsbranche genutzt werden könnte. „Diese Technologie hat das Potenzial, den Handel mit digitalen Gütern zu unterstützen“, gibt sich Bernd Leukert überzeugt. Für den Technologie-Vorstand der SAP SE zeichnen sich Szenarien ab, bei denen sich durch schnellere Prozesse, weniger Prozessschritte und eine größere Transaktionskonsistenz große Fortschritte erzielen lassen. So seien Einsatzfelder der Blockchain zum Beispiel im Gesundheitswesen und der Landwirtschaft sinnvoll. Denn die Technologie könnte als Grundlage für eine Anwendung dienen, über die Patienten elektronische Krankenakten mit ihren Ärzten oder Pharmaunternehmen, zum Beispiel zu Forschungszwecken, teilen können. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre ein System, das bei einer Versicherung für Landwirte gegen schlechte Witterungsverhältnisse zum Einsatz kommt. Es sammelt über Sensoren auf den Feldern Niederschlagsdaten und meldet der Versicherungsgesellschaft, wenn eine Dürre droht, die zu einer Auszahlung führen könnte. (rhh)

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