Umfrage zu Cyber-Risiken: IT-Entscheider unterschätzen DeepfakesSecurity Awareness Trainings legen zu
5. Juli 2022An der Umfrage zu Cyber-Risiken in Unternehmen nahmen insgesamt 205 IT-Entscheider aus Deutschland teil. Gefragt wurden sie unter anderem nach den drei wichtigsten Cyber-Bedrohungen. Die meisten Teilnehmer stuften Phishing gefolgt von Identitätsdiebstahl und Ransomware als die größte Cyber-Bedrohung ein. Deepfakes, also das Fälschen oder Ändern von Video- oder Audioinhalten mithilfe Künstlicher Intelligenz, landeten abgeschlagen auf dem letzten Platz.
„Noch immer herrscht große Uneinigkeit über das Gefährdungspotential von Deepfakes unter deutschen IT-Entscheidern“, erklärt Jelle Wieringa. Der Security Awareness Advocate bei KnowBe4 ergänzt: „Die Konzentration auf Phishing, Identitätsdiebstahl und Ransomware mag unter der aktuellen Bedrohungslage richtig sein, jedoch unterschätzen viele noch immer das Cyber-Risiko von Deepfakes. Zum einen denken sie, dass sie in der Lage sind, diese Art der Cyber-Bedrohung zu erkennen, und zum anderen, dass ihr Unternehmen davor geschützt ist. Das Hin- und Herschieben der Verantwortung zeugt von einem mangelnden Verständnis. Einziger Lichtblick der Umfrage ist, dass immerhin 36 Prozent von ihnen Security Awareness Trainings durchführen.“
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage lauten:
- KI-gestützte Cyber-Bedrohungen sehen 43 Prozent als eher hohes Risiko und immerhin 21 Prozent sogar als sehr hohes Risiko an.
- Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) weiß, was ein Deepfake ist, 51 Prozent meinen, ihn wahrscheinlich sogar erkennen zu können. Jedoch sehen die wenigsten in dieser Art des Cyber-Betrugs ein hohes Sicherheitsrisiko für ihr eigenes Unternehmen (7 Prozent).
- Dedizierte Trainings finden dementsprechend auch nicht statt oder aber werden im Rahmen von Security Awareness Schulungen inkludiert. Immerhin 29 Prozent setzen auf technologische Erkennungsmöglichkeiten. Mehr als die Hälfte (62 Prozent) sieht dann auch in der Mischung aus Trainings und Technologie den Lösungsansatz, um ihr Unternehmen vor Deepfakes zu schützen.
- Bei der Frage nach der Verantwortung sehen die Befragten sowohl die Geschäftsführung als auch die IT-Abteilung und nicht zuletzt auch jeden einzelnen Mitarbeiter in der Pflicht.
- 71 Prozent sehen in Deepfakes auch eine gesellschaftliche Bedrohung im Zuge von politisch motivierten Desinformationskampagnen.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 205 Entscheider aus dem Fachbereich IT zwischen dem 30.05. und 06.06.2022 teilnahmen. Darüber hinaus wurden keine weiteren Quoten berücksichtigt. (rhh)