Netzwerke von morgen basieren auf Künstlicher IntelligenzAlles im Zeichen der höheren Resilienz

1. Februar 2024

Künstliche Intelligenz (KI) ist spätestens seit dem Hype um generative KI ein Dauerbrenner in der IT-Branche. Auch im Hinblick auf die Netzwerk-Resilienz und -administration bietet die Technologie immer mehr Möglichkeiten. In welchen Bereichen sie Network Engineers zukünftig bei ihrer Arbeit unterstützen wird, erklären Experten von Opengear.

Das Jahr 2023 stand ganz im Zeichen der generativen KI und darauf basierender Chatbots: ChatGPT und Google Bard haben der Welt gezeigt, welche mitunter fantastischen Möglichkeiten in Zukunft bestehen werden – und wie die Technologie schon heute den Arbeitsalltag von morgen beeinflusst.

Neben dem Einsatz als praktischer digitaler Assistent eignen sich KI-basierte Tools aber auch für viel diffizilere Einsatzzwecke, etwa bei der Netzwerkadministration. Zudem haben sie das Potenzial, die Sicherheit und die Resilienz von Netzwerken nachhaltig zu steigern. Vor allem fünf Aufgaben lassen sich identifizieren, in denen KI die Unternehmen voranbringen und unterstützen wird.

Erhöhung der Resilienz

Künstliche Intelligenz bietet eine Reihe von Möglichkeiten, um die Netzwerk-Resilienz zu erhöhen und Downtimes effizient zu verhindern. Basierend auf Echtzeitdaten kann eine zentralisierte KI etwa erkennen, wann ein Knoten oder eine Leitung im Netzwerk überlastet ist und bei Bedarf sogar automatisiert Gegenmaßnahmen einleiten, zumindest aber den Administrator informieren. Auch den allgemeinen Zustand der Netzwerkgeräte können Admins von entsprechenden KI-Tools überwachen lassen, sodass sie frühzeitig warnen, wenn die Leistung eines Gerätes nicht mehr ausreicht, um den Traffic zu verarbeiten.

In diesem Fall ist der Umstieg auf eine aktuellere Hardware möglich, bevor die alte ausfällt oder die Verbindungen sowie die Geschwindigkeit leidet. In akuten Fällen kann die Künstliche Intelligenz aber auch – die richtige Hardware vorausgesetzt – den Verkehr über Failover to Cellular auf eine Mobilfunkleitung umleiten. Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn das Netzwerk aufgrund physischer Einwirkungen (etwa das Kappen der Glasfaserkabel) ausfällt.

Steigerung der Sicherheit

Das Netzwerk ist das Einfallstor Nummer eins für Hacker und Cyberkriminelle. Unternehmen brauchen daher eine gute Schutzsoftware, die nicht nur nach Viren Ausschau hält, sondern eben auch die Netzwerkverbindungen, den Traffic und das Nutzerverhalten im Netzwerk kontinuierlich analysiert.

Künstliche Intelligenz bietet nicht nur die Option, verdächtige User und Devices ausfindig zu machen und Anomalien zu erkennen. Sie kann auch so konfiguriert werden, dass sie automatisch Gegenmaßnahmen ergreift und etwa auffällige Verbindungen kappt. In der Regel kann eine KI deutlich schneller reagieren als ein Administrator, sodass die Sicherheit erhöht werden kann.

Optimierung des Netzwerks

Es muss nicht immer ein Geräte-Fehler, ein Totalausfall oder ein akuter Overload stattfinden, um den Mehrwert von KI zu erkennen. Auch in Bezug für eine langfristige Optimierung des Netzwerks kann Künstliche Intelligenz nützlich sein.

Anhand der stetig einlaufenden Echtzeitdaten können entsprechende Tools Vorhersagen darüber treffen, wie sich der Traffic und der Bedarf an Ressourcen entwickeln wird. Eine KI kann auf diese Weise das Netzwerk automatisch hoch- oder herunterskalieren, je nach Auslastung.

Automatisierung repetitiver Tasks

Im Arbeitsalltag von Netzwerkadministratoren gibt es eine ganze Reihe von repetitiven Tasks, die sie viel Zeit und zuweilen auch Nerven kosten. Das Ausliefern und Aufspielen von Updates auf eine Vielzahl von Netzwerkgeräten kann darüber hinaus auch die Sicherheit gefährden und Downtimes provozieren, etwa wenn der Administrator aus Versehen das falsche Update aufspielt. Künstliche Intelligenz kann diese wiederkehrenden Aufgaben übernehmen und sogar überprüfen, ob es Updates vom Hersteller der Geräte gibt und sie auf deren Integrität prüfen.

KI wird zukünftig auch eine große Rolle im Bereich der Netzwerkbereitstellung und -provisionierung spielen. Bereits heute können Administratoren Künstliche Intelligenz einsetzen, um neue Standorte quasi ohne eigenes Zutun von einer KI mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden und das lokale Netzwerk einrichten zu lassen. Das sogenannte Zero-Touch-Provisioning ist gerade im Hinblick auf die Konfiguration von hochkomplexen Netzwerken (auch im Bezug auf 5G) besonders hilfreich.

Ausgleich des Fachkräftemangels

So wie Netzwerkumgebungen in vielen Unternehmen stetig wachsen und deren Komplexität zunimmt, nimmt auch das Anforderungsprofil für Network Engineers zu. Neue Bedrohungen und Technologien sowie immer verzweigtere IT-Infrastrukturen treffen dieser Tage auf eine anhaltend schrumpfende Anzahl an verfügbaren Netzwerkexperten. Der Fachkräftemangel bedroht auch die IT-Branche maßgeblich und zwingt Unternehmen, nach Möglichkeiten zu suchen, ihn abzuschwächen.

Die Auslagerung an Service-Anbieter ist eine dieser Möglichkeiten, kann allerdings ziemlich kostenintensiv sein. Zudem müssen rein externe Fachkräfte einerseits die IT-Infrastruktur des jeweiligen Unternehmens kennenlernen und andererseits benötigen sie mitunter Zugriff auf sehr sensible Geschäftsbereiche. Künstliche Intelligenz ist eine Alternative zum Outsourcing und ermöglicht einerseits, vorhandenes Personal zu entlasten. Andererseits können die Netzwerkadministratoren durch den Einsatz dieser Tools Zeitressourcen freisetzen, die sie für wertschöpfendere Aufgaben als die reine Verwaltung einer Netzwerkumgebung verwenden können. (rhh)

Opengear

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