Unternehmens-Fitness im KI-Zeitalter: Von der Automatisierung zum Autonomous Enterprise
5. März 2025
Im Fitness-Bereich ist Selbstoptimierung schon längst gängige Praxis. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) ist sie jetzt auch in Unternehmen angekommen. Doch was macht ein Autonomous Enterprise aus?
Hochautomatisierte Unternehmen gelten als Vorbild für effiziente Abläufe und optimierte Kosten. Doch das Ende der Fahnenstange ist damit noch lange nicht erreicht. Ein hoher Automatisierungsgrad ist letztlich nur die Vorstufe zu einem Unternehmen, in dem sich die verschiedenen Automatisierungsprozesse lernend selbst optimieren und zu einem orchestrierten Ganzen zusammenfügen.
Ein autonomes Unternehmen nutzt die Kombination aus Automatisierung und Künstlicher Intelligenz für die Entscheidungsfindung, das operative Geschäft und die Bereitstellung unternehmensweiter Services, indem es sich selbst optimiert. Unternehmenslenker sollten die wichtigsten Schritte vom automatisierten Unternehmen zu einem Autonomous Enterprise kennen:
- Die Rolle der Agenten: Agentic AI übernimmt, wo immer möglich, die Steuerung und Ausführung bestimmter Prozesse innerhalb von Workflows. Die Agenten sind in der Lage, aus Veränderungen oder Fehlern zu lernen und sich selbst zu optimieren. Zudem verbinden sie sich mit anderen Agenten, beispielsweise um komplette Workflows abzubilden. Sie verstehen ihre Umgebung, stimmen sich mit anderen Systemen ab und treffen auf dieser Basis eigenständig Entscheidungen.
- Die Fabric: Auf dem Weg zum Autonomous Enterprise wird aus den einzelnen Agenten ein sich selbst optimierendes Agenten-Netzwerk. Die Multi-Agenten-Systeme benötigen eine entsprechende Architektur (Fabric), die sicherstellt, dass Geschäftsprozesse, Case Management und Workflows über alle Systeme und Plattformen hinweg nahtlos ineinandergreifen. Diese Process Fabric sammelt Insights in allen Anwendungen (idealerweise in Echtzeit), priorisiert und verteilt sie. Sie ist das zentrale Steuerungsorgan, das für die nahtlose Zusammenarbeit aller Agenten, Workflows und Prozesse sorgt.
- Compliance und Governance: In diesem Netzwerk ist der menschliche Einfluss nicht ausgehebelt – im Gegenteil. Er konzentriert sich dabei auf konstruktives Feedback für die Agenten und deren Kontrolle. Die Interaktion mit den Agenten soll die Qualität von Services und Produkten steigern sowie deren effiziente Bereitstellung sicherstellen. Zudem wird auch kontrolliert, ob die regulatorischen und internen Vorgaben hinsichtlich Security, Compliance und Governance erfüllt werden.
- Alles im BOAT: Business Orchestration and Automation Technologies, oder kurz BOAT, stellt die passende Plattform für die Prozessautomatisierung und -autonomisierung bereit. Sie optimiert und vereinheitlicht die Prozesse, ermöglicht deren durchgängige Automatisierung und Orchestrierung, stellt die Kontrollschicht für die Agenten bereit und sorgt so dafür, dass kein teilautonomer Flickentepppich entsteht. Zudem macht sie die Prozessarchitektur transparent, kontrollier- und nachvollziehbar.
Frederic Cuny ist Senior Director Pega, CTO DACH and Nordics bei Pegasystems.