Mobile Device Management sichert Pressnitztalbahn Tablet statt Rucksack
7. Juni 2017Bei der Pressnitztalbahn, ein auf Gütertransporte spezialisiertes Eisenbahnunternehmen, ist der Erfolg der Digitalisierung messbar – in Kilogramm. Die Lokführer haben dank Endpoint Protector Mobile Device Management alle Unterlagen, die sie auf ihren Fahrten mitführen müssen, auf einem Tablet dabei. Die Lösung ermöglicht die einfache Verwaltung der Geräte und unterbindet durch einen Kiosk-Container die Benutzung aufgabenfremder Anwendungen.
Erst schleppen, dann fahren
Eines der Unternehmen, das in Deutschland dafür sorgt, dass Güter auf der Schiene statt auf der Straße rollen, ist die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, PRESS, wie die Firma den Namen abkürzt. Jede der 44 Loks, die sie im Einsatz hat, bewegt täglich viele Züge mit jeweils Tausenden Tonnen an Gütern.
Bevor die Züge rollen dürfen, müssen die Lokführer schleppen: mehrere Kilogramm Papier, einen ganzen Rucksack voll. Bei den auf jeder Fahrt mitzuführenden Unterlagen handelt es sich um Dokumente wie die Gefahrgutverordnung oder das Verzeichnis der Langsamfahrstellen im Schienennetz. Außerdem ändern sich in kurzen zeitlichen Abständen die Verhältnisse und Zustände, über die jeder Lokführer informiert sein muss. Ein Großteil der Unterlagen muss daher wöchentlich erneuert bzw. ausgetauscht und den Lokführern rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden.
Aber nur die wenigsten der Lokführer, die für die PRESS fahren, kommen jede Woche am Hauptsitz vorbei, um die aktuellen Unterlagen abzuholen und deren Empfang zu quittieren. Deshalb werden die Dokumente zu den Stationen geschickt, an denen die Lokführer voraussichtlich ihre Züge übernehmen. Dass die richtigen Papierstapel rechtzeitig in der passenden Anzahl am richtigen Ort verfügbar sind, ist Woche für Woche eine große organisatorische Herausforderung.
Papierberg ade
Das Eisenbahnunternehmen beschloss daher, die Prozesse rund um Aktualisierung und Bereitstellung der Unterlagen mittels Digitalisierung zu vereinfachen und die Lokführer mit Tablets nebst Branchenanwendungen auszustatten. „So erhalten sie alle neuen Dokumente rechtzeitig vor Fahrtantritt“, sagt Raik Hoffmann, der IT-Projekte bei der PRESS koordiniert. „Wir können ausschließen, dass Unterlagen infolge kurzfristiger Umplanungen am falschen Ort landen, und entlasten die internen Mitarbeiter.“
Von Anfang an war klar, dass ein Unternehmen, in dem 100 Tablets eingesetzt werden sollen, eine Lösung für Mobile Device Management für die zentrale Verwaltung der Geräte benötigt. Da heute die meisten Smartphones und Tablets als Consumer-Produkte auf den Markt kommen, sind bei der Auslieferung zahlreiche Apps vorinstalliert und weitere nur wenige Klicks entfernt. Aber beim Einsatz auf dem Führerstand einer Lok ist die Verwendung von Consumer-Apps nicht erwünscht und kann sogar gefährlich sein. „Die wichtigste Anforderung an die MDM-Lösung war daher ein Kiosk-Modus, damit wir die Benutzung sämtlicher aufgabenfremder Anwendungen und Funktionen unterbinden können“, sagt Hoffmann. Es sollten nur Branchenanwendungen zur Verfügung stehen; selbst Standard-Funktionen wie Websurfen oder Fotografieren sollten geblockt werden.
Eine erste Recherche der PRESS erbrachte mehrere Produkte, die die Anforderungen erfüllten und in die engere Auswahl kamen. Aufgrund der intuitiven Bedienbarkeit, dem exakt passenden Funktionsumfang und – entscheidend für die PRESS – der Möglichkeit projektspezifischer Anpassungen durch den Hersteller setzte sich bei der Evaluierung Mobile Device Management von Endpoint Protector durch. Die Lösung erlaubt die Regulierung der nativen Funktionen in mobilen Betriebssystemen und die Verwaltung und Kontrolle der installierten Apps und vereinfacht zudem die Verwaltung der Unternehmensgeräte erheblich.
Die mobile Lösung der Pressnitztalbahn besteht aus 100 Knox-fähigen Samsung-Tablets für die Lokführer mit zwei Branchenanwendungen. Dabei handelt es sich um eine für den Bahnverkehr zertifizierte Speziallösung für Dokumentenverwaltung, die auch Empfangs- und Lesebestätigungen durch die Lokführer ermöglicht. Zum Einsatz kommt eine extern gehostete virtuelle Endpoint Protector Appliance für Mobile Device Management einschließlich der Kiosk-Funktion.
Stimmige Lösung
Die Tablets wurden an die Lokführer ausgegeben und in das Mobile Device Management eingebunden. Anschließend wurde der Kiosk-Container mit den erlaubten Apps eingerichtet und auf die Geräte ausgerollt. Die Verwaltung der Geräte erfolgt über die zentrale Management-Konsole. Hier kann Hoffmann die Tablets tracken oder im Fall eines Verlustes sperren. Die Möglichkeit, Apps auf die Geräte zu pushen, hat sich ebenfalls als sehr praktisch erwiesen.
Insgesamt findet Hoffmann Endpoint Protector Mobile Device Management sehr gut gelungen und ist mit der Funktionalität ausgesprochen zufrieden: „Mobile Device Management von Endpoint Protector ist einfach zu bedienen, und von der Funktionalität her enthält die Lösung alles, was für die Verwaltung der unternehmenseigenen Geräte entscheidend ist. Der Kiosk-Container gibt uns zudem die Sicherheit, dass die Lokführer nur die Anwendungen und Funktionen benutzen, die sie für ihre Arbeit benötigen.“ (rhh)