Digitalisierung und Industrie 4.0 braucht modernes ERPDeutscher Mittelstand hat sich auf den Weg gemacht
14. November 2018Dem Thema Digitalisierung müssen sich alle Unternehmen stellen. Ob der deutsche Mittelstand nur darüber redet oder die entsprechenden Initiativen bereits in vollem Gange sind, eruiert nun eine Studie, die PAC gemeinsam mit dem Business-Software-Anbieter proALPHA durchgeführt hat. Demnach treiben viele Firmen das Konzept Industrie 4.0 bereits voran. Ein modernes ERP-System wird dabei meistens als Voraussetzung angesehen.
Betrachtet man den Status quo bei Industrie 4.0-Projekten zeigt sich, dass die Anzahl an Unternehmen, welche bereits heute erste Projekte umgesetzt oder Pilotprojekte gestartet haben, überwiegt (71 Prozent). Allerdings hält ein Drittel der befragten Firmen die Digitalisierung noch immer für nicht viel mehr als ein „Buzzword“ oder befindet sich derzeit erst in der Prüfung und Evaluierung des potenziellen Mehrwerts von Industrie 4.0-Initiativen.
Für die Studie wurden 102 leitende IT- und Fachbereichsverantwortliche aus der Fertigungsbranche zu den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung bzw. Industrie 4.0 sowie die Rolle von ERP-Lösungen in diesem Kontext befragt. Größtenteils nehmen die Firmen die Digitalisierung als Chance wahr. Dementsprechend erwarten 78 Prozent der Unternehmen, neue Produkte und Services anbieten zu können und ein Großteil (74 Prozent) verspricht sich Möglichkeiten der Expansion bzw. Erschließung neuer Märkte.
Bessere Prozesse, mehr Service und zufriedenere Kunden
Hauptsächlich erhoffen sich die befragten Mittelständler aus der Fertigungsbranche durch die Digitalisierung eine Verbesserung ihrer Prozesse und in der Konsequenz eine höhere Effizienz (92 Prozent). Geht man ins Detail der Prozessoptimierung, erwarten Mittelständler vor allem eine positive Auswirkung auf die Serviceleistungen für den Kunden, sodass besser auf Kundenwünsche eingegangen werden kann (72 Prozent).
Das Thema Industrie 4.0 steht bei vielen deutschen Fertigungsbetrieben (74 Prozent) hoch im Kurs. Damit entsprechende Projekte erfolgreich sind, benötigen die Firmen moderne ERP-Systeme. Dieser Meinung sind ca. 90 Prozent der Unternehmen. Zwar gibt es bereits moderne ERP-Systeme auf dem Markt, doch mehr als die Hälfte der Firmen (57 Prozent) gibt an, sie würden ihr derzeitiges ERP-System als zu starr empfinden, als dass erfolgreich Prozesse optimiert werden könnten.
Somit erfüllen viele der bestehenden Systeme die Voraussetzungen für Industrie 4.0 nicht. Doch dabei soll es nicht bleiben: 62 Prozent der Unternehmen planen, in den kommenden zwei Jahren in die Modernisierung ihrer ERP-Systeme zu investieren, und haben bereits das entsprechende Budget dafür zur Seite gelegt.
Nicht nur die Technik ist ausschlaggebend für den Erfolg
Obwohl moderne Software und flexible IT-Systeme zweifelsohne sehr wichtig sind, ist es nicht nur die Technik, die über Erfolg oder Misserfolg von Industrie 4.0-Vorhaben entscheidet. Für Unternehmen sind weitere Erfolgsfaktoren wie etwa die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit (89 Prozent), die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern (82 Prozent) sowie die Unterstützung des Top-Managements (82 Prozent) von hoher Relevanz.
„Die Studienergebnisse unterstreichen die Bereitschaft des deutschen Mittelstands, die Chancen zu ergreifen, die sich durch Industrie 4.0 bieten. Innovationen in diesem Bereich entstehen durch das Zusammenspiel kluger Köpfe, der Bereitschaft zu Veränderung und geeignete IT-Technologie“, so Frank Niemann, Vice-President Enterprise Apps & Related Services und Mitautor der Studie.
„Der deutsche Mittelstand fokussiert sich bisher auf die effiziente Produktion und ist dabei sehr weit. Unternehmen in anderen Ländern fokussieren sich dagegen eher auf digitale, smarte Produkte und Services. Hier haben wir in Deutschland noch Nachholbedarf. Denn die Zukunft liegt klar in den digitalen Angeboten“, ergänzt Dr. Friedrich Neumeyer, CEO bei proALPHA. (rhh)
Die Studie „Digitalisierung im deutschen Mittelstand“ bei proALPHA zum Download bereit.