IT Readiness Report zeigt Dilemma für Unternehmen auf:Große Kluft zwischen aktueller Bewertung und Zukunftsfähigkeit der IT-Infrastruktur
24. Oktober 2024Ihre IT-Infrastruktur ist „erstklassig“, davon sind 90 Prozent der deutschen Führungskräfte überzeugt. Gleichzeitig halten sie diese aber nur zu 34 Prozent auch für zukunftssicher. Dieses Paradox ist das Ergebnis des neusten „IT Readiness Reports“ von Kyndryl.
Der „IT Readiness Report“ zeigt, wie Unternehmen weltweit ihre IT-Infrastrukturen bewerten und welche Maßnahmen sie ergreifen, um diese für die Zukunft zu rüsten. Demnach priorisieren im globalen Vergleich 94 Prozent der Unternehmen die Modernisierung der IT, während 44 Prozent der Befragten ihre geschäftskritische IT-Infrastruktur als veraltet betrachten. Eine der größten Sorgen der Führungskräfte in Deutschland und weltweit sind laut dem Report Sicherheit und Regularien.
Generell ziogt der„IT Readiness Report 2024″ die Risiken und Vorteile, die mit der Modernisierung der IT-Infrastruktur einhergehen. Zum Beispiel verdeutlicht er, dass 64 Prozent der deutschen Führungskräfte Cyber-Angriffe als größte Bedrohung sehen, im Vergleich zu weltweit 65 Prozent. Weitere 33 Prozent der deutschen Führungskräfte fühlen sich darauf vorbereitet, diese Bedrohungen zu managen (weltweit 30 Prozent).
Ebenfalls im Fokus der Führungskräfte steht das regulatorische Umfeld: Während weltweit 48 Prozent (50 Prozent in Deutschland) der Führungskräfte besorgt sind, dass das Tempo der Regulierung zu schnell voranschreitet, sehen 66 Prozent insgesamt einen positiven Effekt der Regulierung.
Trotz dieser Herausforderungen erkennen Unternehmen, die ihre IT modernisieren, klare Vorteile aus diesen Projekten. Rückblickend auf das vergangene Jahr berichteten Führungskräfte weltweit von verbesserter Effizienz (85 Prozent), größerer Innovation (71 Prozent) und einem verbesserten Nutzererlebnis bei Mitarbeitenden und Kunden (60 Prozent). Es gibt jedoch auch noch Verbesserungsbedarf. So sehen Führungskräfte durch die Modernisierung der IT nur zu 34 Prozent eine Auswirkung auf die Datensicherheit und die Einhaltung von Vorschriften und nur zu 27 Prozent nachhaltigkeitsbasierte Ergebnisse wie reduzierten Energieverbrauch oder Emissionen realisiert.
Kommt es zur KI sind die größten Herausforderungen bei der Implementierung für deutsche Unternehmen Datenschutzbedenken (31 Prozent), unsichere Rendite (30 Prozent) und Compliance-Herausforderungen (26 Prozent). Weltweit sehen derzeit nur 42 Prozent der Unternehmen eine positive Rendite aus ihren KI-Investitionen.
Auch Unternehmen, die moderne IT-Tools, wie Automatisierungs-Software zur Überwachung und Lösung von IT-Problemen nutzen, können sich noch weiter verbessern. Beispielsweise zeigt Kyndryl Bridge, dass im Durchschnitt acht Prozent der IT-Probleme durch Automatisierung sich ohne menschliches Eingreifen behoben lassen. Insgesamt können durch Automatisierung bis zu 30 Prozent der IT-Probleme gelöst werden – was Unternehmen potenziell Milliarden von Dollar pro Jahr an Wartungskosten und vermiedenen Ausfallzeiten einsparen könnte.
Der Weg zur IT Readiness
Wie die erhobenen Daten zeigen, stehen Organisationen vor schwierigen Entscheidungen auf ihrem Weg zur IT Readiness. Die Studie bietet Unternehmen daher eine detaillierte Roadmap, um ihre IT-Infrastruktur auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. So können etwa die technologischen Fähigkeiten der Mitarbeitenden verbessert (40 Prozent der Führungskräfte weltweit sehen hier ein Modernisierungs-Risiko) und die Umstellung auf modernere IT-Systeme beschleunigt werden:
- Der „Mensch“ ist genauso wichtig wie die „Technologie“: In erfolgreichen Unternehmen geht IT jeden etwas an. CIOs und CTOs, die abteilungsübergreifend arbeiten, können Mitarbeitende besser bei technologischen Veränderungen mitnehmen. Führungskräfte, die in Talententwicklung investieren, sind besser für zukünftige Risiken gerüstet.
- Balance zwischen neu und bewährt: Neue Technologien müssen sich in bestehende Unternehmenskultur und -prozesse einfügen. Besonders bei KI-Projekten ist ein solides Datenfundament entscheidend für den Erfolg.
- Technische Schulden aktiv angehen: Fast alle Unternehmen stehen vor der Herausforderung einer alternden Infrastruktur. Die Reduzierung technischer Schulden schafft Effizienz und Potenzial für Innovation und Wachstum.
Methodik der Studie
Der „IT Readiness Report 2024″ basiert auf einer Umfrage, die von Edelman DXI durchgeführt wurde. Befragt wurden weltweit 3.200 Führungskräfte aus sieben Branchen, darunter Gesundheitswesen, Fertigung, Energie und Finanzen.
Die Umfrage, die zwischen dem 1. Juli und dem 12. August 2024 durchgeführt wurde, erfasste die Perspektiven von C-Suite-Führungskräften (CEO, CFO, CIO und CTO) und leitenden Direktoren aus Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 1 Milliarde US-Dollar in 15 globalen Märkten, einschließlich Deutschland. (rhh)