Von zu teuer über bis nicht notwendig: Mit den Vorurteilen über Managed Services aufräumen
27. Oktober 2021Die IT-Infrastruktur wird immer aufwändiger, gleichzeitig nehmen Cyber-Angriffe zu. Managed Services gelten als eine valide Option, um eine störungsfreie IT sicherzustellen. Viele Unternehmen zögern aber, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, auch wenn viele Vorurteilen nicht zutreffen.
Organisationen jeglicher Coleur haben Schwierigkeiten, den steigenden Anforderungen an ihre IT gerecht zu werden. Die Einführung neuer Technologien wie Cloud-Computing, Virtualisierung und Software-defined Networking, aber auch die Abwehr von Cyber-Kriminellen bringt die IT-Abteilung an ihre Grenzen.
Gerade bei kleinen und mittelständischen Firmen fehlt es an Know-how und generellen Ressourcen. Bei der Überlegung, sich Unterstützung durch einen spezialisierten Dienstleister zu holen, halten sie sich allerdings zurück. Die folgenden Vorurteile schüren unbegründete Zweifel:
- Managed Services lohnen sich nur für große Konzerne. Kleinere Unternehmen führen gegen Managed Services als Argument gerne den finanziellen Aufwand an. Was sie dabei vergessen: Die Kosten eines IT-Ausfalls liegen deutlich höher als die einer fortlaufenden Überwachung und Wartung. Managed Service Provider (MSPs) sorgen dafür, dass die Systeme permanent geschützt sind und auftretende Probleme sofort gelöst werden. Die Zahlungsmodelle basieren zudem in der Regel auf einer nutzungsabhängigen, monatlichen Gebühr, was eine transparente und planbare Finanzierung ermöglicht. Genauso profitieren KMUs von bewährten IT-Service-Management- und Sicherheitsstandards, die der Provider etabliert hat. Hinzu kommt der Modernisierungsfaktor: MSPs halten die IT-Systeme fortlaufend auf dem neuesten Stand und integrieren zeitnah neue Technologien. Dadurch bleiben gerade kleine Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig.
- Wer einen MSP beauftragt, verliert die Kontrolle über seine IT und die IT-Mitarbeiter ihren Job. Natürlich werden die Provider ihren Kunden ungern Admin-Zugriff auf die Systeme einräumen. Unternehmen können aber sehr wohl festlegen, welche Service Level Agreements (SLAs) eingehalten und welche Aufgaben vorab genehmigt werden müssen, bevor sie durchgeführt werden. Auch mögliche Vertragsstrafen bei der Nichteinhaltung von Absprachen lassen sich regeln. Dadurch entstehen transparente Zuständigkeitsbereiche – verbunden mit der Möglichkeit, das Risikopotenzial an den Service Provider zu verlagern. Unternehmen behalten also die volle Kontrolle über ihre IT. Managed Services machen zudem die Inhouse-Experten nicht überflüssig, denn Unternehmen entlasten vielmehr ihre eigenen Mitarbeiter von täglichen Routine- und Wartungsaufgaben. Gerade in Betrieben, die unter dem anhaltenden Fachkräftemangel leiden, ist das meist dringend erforderlich.
- MSPs helfen Unternehmen nicht, sich im Wettbewerb zu differenzieren. Klassischerweise bieten Managed Service Provider ihren Kunden standardisierte Services an, die jedem anderen Unternehmen auch zur Verfügung stehen. Darüber erfolgt keine Abgrenzung zum Wettbewerb. Unternehmen erreichen mit diesen Services im Vergleich zum Eigenbetrieb aber eine höhere Sicherheit, Skalierbarkeit und Standardisierung – und dadurch Kapazitäten und Zeit. Anstatt sich um Betriebsaufgaben kümmern zu müssen, haben Mitarbeiter Zeit für Innovationen und die Beschleunigung der Digitalisierung. Nur durch Innovationen setzen sich Unternehmen vom Wettbewerb ab.
- MSPs sind Handlager der Hersteller. Managed Service Provider verkaufen normalerweise nicht nur die Produkte eines Herstellers. Kein Unternehmen muss also befürchten, dass es eine spezielle Lösung „aufgezwungen“ bekommt. Im Gegenteil: In der Regel können Firmen herstellerunabhängig aus verschiedenen Bausteinen ihre gewünschten IT- und Security-Services auswählen. So nutzen sie vollumfänglich die Funktionen aus verschiedenen Systemumgebungen verbunden mit gesichertem Hersteller-Support. MSPs sind zudem daran interessiert, sich gegenüber dem Kunden als Sparringspartner in Bezug auf Zukunftsthemen zu positionieren.
- Wer die Cloud nutzt, braucht keine Managed Services. In kürzester Zeit lässt sich in der Cloud eine virtuelle Maschine aufsetzen oder eine einfache Standard-Web-Applikation bauen. Allerdings sind die wenigsten Unternehmen in der Lage, das Potenzial voll auszuschöpfen. Denn jeder Hyperscaler bringt jährlich bis zu 1.000 neue Features und Services auf den Markt. Um Workloads optimal in die Cloud zu bringen, die Kosten über die verschiedenen Provider hinweg zu optimieren und Innovationen nutzbar zu machen, müssen die Verantwortlichen die Angebote im Detail kennen. Ein erfahrener MSP übernimmt diese Aufgabe: Das reicht von erprobten Cloud-Migration-Assessments und -Prozessen über Solution Blueprints bis hin zu Automatisierung. Er hilft zudem, hybride IT-Infrastrukturen, die in Unternehmen heute Standard sind, einfach und sicher zu betreiben.
„Unternehmen müssen heute immer komplexere IT-Systeme managen und sehen sich gleichzeitig mit wachsenden Cyber-Risiken konfrontiert. Deshalb führt kein Weg an Managed Services vorbei. Mithilfe ergebnisorientierter Servicebausteine können die Verantwortlichen gezielt moderne IT-Dienste einsetzen, ohne Mitarbeiter und Budget zu strapazieren“, erklärt Bernhard Kretschmer, Vice President Service Germany bei NTT Ltd.
„Bei der Auswahl eines Managed-Service-Providers sollten Unternehmen ein paar Kriterien beachten: Wie gründlich ist die Beratung im Vorfeld? Verfügt der Anbieter nachweislich über Kompetenzen? Welche Standards werden erfüllt? Wie gut wird die IT betreut? Mit dem richtigen Partner an der Seite profitieren dann nicht nur große Firmen, sondern gerade auch kleine und mittelständische Betriebe von den vielen Vorzügen, die sich durch Nutzung von Managed Services ergeben.“ (rhh)