Studie von Dell Technologies und VMware belegt: Unternehmen haben Nachholbedarf beim Arbeitsplatz der Zukunft
27. August 2019Viele Unternehmen haben bereits individuelle Elemente des Digital Workplace eingeführt, aber nur wenige haben bislang einen ganzheitlichen, integrierten Ansatz für den Arbeitsplatz der Zukunft umgesetzt. So lautet das Ergebnis der „Future of Work“-Studie von Dell Technologies und VMware.
Systeme auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI), IoT (Internet of Things) und andere Technologien verändern die Art und Weise, wie Unternehmen Geschäfte machen und die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllen. Entsprechende digitale Strategien können jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn Unternehmen eine Kultur aufbauen, die Veränderungen fördert.
Um herauszufinden, wie weit europäische Unternehmen mit der Einführung des „Digital Workplace“ sind und mit welchen Herausforderungen sie noch kämpfen, haben Dell Technologies und VMware eine gemeinsame Studie durchgeführt, für die rund 400 Vollzeitbeschäftigte aus Unternehmen jeder Größe befragt wurden. Die Studie zeigt, dass bisher lediglich 29 Prozent der europäischen Organisationen eine dedizierte Future-of-Work-Strategie erfolgreich etabliert haben.
Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen und integrierten Ansatz, um das Unternehmen und die Mitarbeiter mit den neuesten Innovationen und Konzepten zu unterstützen. In diesen „entschlossenen Organisationen“ (zu Englisch als FDOs bezeichnet: „Future of Work determined organizations“) werden zum Beispiel intelligente Technologien eingesetzt, um Routineaufgaben zu automatisieren und den Mitarbeitern zu ermöglichen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Erster Schritt: Digitale Assistenten
Mehr als die Hälfte dieser FDOs hat dabei etwa intelligente digitale Assistenten implementiert, und bei fast einem Viertel werden KI-fähige Back-Office-Funktionen genutzt oder sind zumindest in Planung. Hinzu kommen Cloud-basierte Plattformen (54 Prozent), mobile Sicherheitssoftware (49 Prozent) und der mobile Zugriff auf Tools (39 Prozent). Um die digitalen Qualifikationen der Mitarbeiter auf den neuesten Stand zu bringen, setzt die Hälfte der FDOs derzeit Trainingsprogramme um.
Mit dem Arbeitsplatz der Zukunft gehen jedoch nicht nur technische Neuerungen einher, sondern auch die Verbesserung des Arbeitsumfelds selbst: 46 Prozent der Befragten stimmten zu, dass die Neugestaltung der Büroräume integraler Bestandteil ihrer Future-of-Work-Strategie ist. Zudem sind flexible Arbeitsmodelle für viele Arbeitnehmer wichtig, und auch Unternehmen haben deren Nutzen erkannt: 57 Prozent gaben an, dass dadurch die Produktivität verbessert werden soll, und 56 Prozent sagen, dass sie durch flexible Arbeitsmodelle die Zufriedenheit der Arbeitnehmer steigern wollen.
Unternehmen sollten die Einführung eines Work-Life-Balance-Programms jedoch auch in Betracht ziehen, um die Bindung zwischen Mitarbeiter und Unternehmen zu erhöhen: 46 Prozent sehen hierin einen der wichtigsten Vorteile flexibler Arbeitszeiten. Immerhin haben 48 Prozent der europäischen Unternehmen bereits Sicherheitsmaßnahmen entwickelt, die modernen Arbeitsweisen wie flexibler und Remote-Arbeit zugutekommen. In Deutschland sind es sogar fast zwei Drittel der Unternehmen.
Eine Frage der Ressourcen
Für die Transformation benötigen Unternehmen allerdings auch Ressourcen. Ein Viertel der FDOs – in Deutschland 11 Prozent – verfügen deshalb über ein dediziertes Transformationsbudget. Mehr als ein Viertel der europäischen Unternehmen beziehungsweise 38 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen die Mittel ihrer IT-Abteilung. Damit die digitale Transformation nicht Gefahr läuft, auf der Strecke zu bleiben, sollten diese Unternehmen sie jedoch in die allgemeinen Geschäftspläne integrieren.
Gleichwohl verzögert die gegenwärtige Generationenspaltung die Realisierung des Arbeitsplatzes der Zukunft europaweit. Durchschnittlich setzt sich die Belegschaft aus 35 Prozent Gen X (geboren 1965-1980), 38 Prozent Gen Y (geboren 1980-2000) und 7 Prozent Gen Z (geboren nach 2000) zusammen; in Deutschland aus 40 Prozent Gen X, 33 Prozent Gen Y und 4 Prozent Gen Z. Für 29 Prozent der Befragten wirken sich daher intergenerationale Konflikte und multigenerationale Arbeitserwartungen, die sich aus diesem Mix ergeben, negativ auf die Akzeptanz des Digital Workplace aus. Unternehmen können dem nur entgegenwirken, indem sie die Ursachen für die Probleme – etwa die Angst vor dem Unbekannten – ermitteln und beheben.
Darüber hinaus gaben mehr als ein Drittel der Unternehmen Datenschutz und Governance als Herausforderung für Innovationen am Arbeitsplatz an. Auch redundante IT-Systeme beeinträchtigen nach Meinung von 30 Prozent der Befragten die Integration neuer Technologien. Da das Sicherheitsrisiko durch veraltete Lösungen steigt, sollten Unternehmen diesbezüglich keine Investitionen scheuen.
Erfolg sucht Nachahmer
„Es gibt gute Beispiele für Unternehmen, die einen ganzheitlichen Ansatz für die Zukunft der Arbeit gewählt haben, und ihr Erfolg gibt ihnen Recht. Mehr europäische Unternehmen sollten auf eine solche Strategie setzen“, erklärt Doris Albiez, Senior Vice President & General Manager bei Dell Technologies Deutschland. „Der Arbeitsplatz der Zukunft sollte nicht nur auf die Bedürfnisse des Unternehmens, sondern vor allem auf die der Menschen, die ihn täglich nutzen, ausgerichtet sein. Wir müssen die Mitarbeiter mit den richtigen digitalen Fähigkeiten, Technologien und Sicherheitsvorkehrungen in einem Umfeld ausstatten, das ihnen durch verbesserte Zusammenarbeit, Produktivität und Flexibilität hilft, zu wachsen und erfolgreich zu sein.“
Für die Studie führte das unabhängige Forschungsunternehmen IDC im Auftrag von Dell Technologies und VMware im November 2018 eine Online-Umfrage in der Tschechischen Republik, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien durch. Die Fragen wurden in sechs Sprachen angeboten und von 386 Vollzeitbeschäftigten aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen beantwortet. (rhh)