DDoS-Cyber-Angriffe verursachen Schäden von 4 Milliarden Euro pro Jahr

11. April 2019

Die Kosten für die deutsche Wirtschaft durch Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe könnten in den kommenden Jahren die Grenze von 4 Milliarden Euro jährlich übersteigen. 9 von 10 Großunternehmen sind in Deutschland 2018 mindestens einmal per DDoS-Offensive attackiert worden. Dadurch kam es bei ihnen im Jahresdurchschnitt zu Ausfallzeiten von 81 Minuten. Und die durchschnittlichen Kosten, die ein Unternehmen in Deutschland pro Stunde Ausfallzeit aufgrund von DDoS-Angriffen 2018 zu erwarten hatte, betrugen 323.400 Euro. Dies sind Ergebnisse des weltweiten 14. jährlichen Worldwide Infrastructure Security Report (WISR) von Netscout.

Es muss bei den DDoS-Angriffen nicht bei „einmaligen Kosten“ bleiben, denn diese Attacken können längerfristige Schäden nach sich ziehen. Das Ziel der Hacker, die DDoS-Offensiven einsetzen, lautet, Internet-Services, IT-Komponenten oder die IT-Infrastruktur eines attackierten Unternehmens zu verlangsamen, gänzlich lahmzulegen oder zu schädigen.

Im Falle eines erfolgreichen Angriffes müssen Unternehmen aber nicht nur mit IT-Kosten für die Abwehr rechnen. Sie kämpfen auch mit nachgelagerten Aufwendungen – vor allem mit Umsatzeinbußen (40 Prozent), erhöhten Betriebskosten (37 Prozent), Reputationseinbußen (37 Prozent), steigenden Versicherungsprämien (37 Prozent) und Kundenverlusten (29 Prozent).

Darren Anstee, CTO von Netscout Security, kommentiert: „In Deutschland gibt es etwa 15.000 Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. Rechnet man die Ausfallzeiten auf diese Unternehmen hoch, belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 4 Milliarden Euro. Aber auch deutlich kleinere Unternehmen geraten zunehmend in das Visier von Hackern und werden über DDoS-Offensiven angegriffen. Die tatsächlichen Kosten für die deutsche Wirtschaft liegen damit sehr wahrscheinlich über 4 Milliarden Euro pro Jahr.“

DDoS-Attacken werden komplexer

Täglich erfolgen über zehntausend DDoS-Angriffe auf der ganzen Welt. Dabei nimmt die Größe und Komplexität von Angriffen weiter zu. Angreifer entwickeln sich ständig weiter, um neue Schwachstellen in komplexen und kritischen IT-Infrastrukturen auszunutzen. Bei 89 Prozent der Großunternehmen in Deutschland, die 2018 einen DDoS-Angriff verzeichnen mussten, gab es daher einen Ausfall ihres Netzwerkes.

Diese Ausfallzeit dauerte bei mehr als jedem Zweiten 30 Minuten und länger. Bei mehr als jedem Zehnten (11 Prozent) waren Netzwerke sogar über vier Stunden beeinträchtigt. Folglich werden Unternehmen sich der steigenden Bedrohung durch DDoS-Angriffe zunehmend bewusst. So lassen 86 Prozent von ihnen DDoS-Risiken inzwischen wiederkehrend in ihre IT- oder Geschäftsrisiko-Analysen mit einfließen. Dieser Wert lag 2017 erst bei 77 Prozent. (rhh)

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