Women in Cyber-Security konstatiert:Diversität als Schlüssel zur Cyber-Sicherheit

13. Februar 2024

Immer noch viel zu langsam vergrößert sich der Anteil der Frauen in der Cyber-Sicherheit. Die Autoren der Studie Cybercrime Magazine’s Women Know Cyber-Security 2022 stellten in ihren Untersuchungen fest, dass 2022 25 Prozent der Fachleute in der Cyber-Sicherheit weltweit weiblich waren. Die Prognosen aufgrund ihrer Recherchen reichen bis 2031 und erwarten eine Steigerung von immerhin 35 Prozent.

An Initiativen mangelt es nicht, so hat sich mit der Organisation Women in Cyber-Security (WiCys) bereits eine weltweit tätige Initiative zusammengetan, um Frauen in dem Beruf zu fördern. Inzwischen gibt es auch ein Chapter in Deutschland. In Österreich haben sich einige Fachfrauen in der Women 4 Cyber zusammengeschlossen, um Mentoring und Austausch zu ermöglichen. Dies sind nur einige der vielen wunderbaren Möglichkeiten für Sicherheitsexpertinnen sich zu organisieren.

Das SANS Institute ist eine Partnerschaft mit WiCys eingegangen, um das Security Training Scholarship anzubieten. Die Organisation führt es mit Partnern und Unterstützern durch, die die Ausbildung finanzieren. Auf das Stipendium können sich alle Frauen in den USA, die noch nicht in dem Bereich tätig sind, jedoch innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre im Bereich der Cyber-Sicherheit arbeiten wollen bewerben.

Das Programm ist in erster Linie für Studierende und Quereinsteiger sowie Quereinsteigerinnen gedacht. Weitere gemeinsame Aktivitäten sehen auch die Unterstützung von Führungskräften mit sogenannten Executive Cyber-Security Exercises vor bei denen der Ernstfall geübt und durchgesprochen wird.

Trotz all dieser Vereinigungen und Initiativen bleibt die Förderung weiblicher Cyber-Sicherheitsexperten nach wie vor schwierig. Dennoch gibt es immer wieder ermutigende Erfolgsgeschichten, die die Investitionen und die Aufmerksamkeit rechtfertigen. Leider sehen nicht alle Organisationen, ob privat oder öffentlich, den offensichtlichen Vorteil einer vielfältigeren Belegschaft: das Aufbrechen von Silos und ein effektiveres Team.

Ohne Diversität besteht die Gefahr, dass ein einseitiger Ansatz zu Sicherheitslücken oder einer größeren Angriffsfläche führt. Im Dreiklang von Menschen, Prozessen und Technologie ist die menschliche Komponente wahrscheinlich die wichtigste für die Cyber-Sicherheit. Sie bestimmt mit ihrer Kreativität die anderen beiden, sowohl auf der Seite der Verteidiger als auch auf der Seite der Angreifer.

Um dieses kritische Thema anzugehen, sucht das SANS Institute nach Unterstützung durch öffentliche Stellen und die Industrie, um die bereits ausgereiften Programme vor Ort voranzutreiben. Es wurde viel geredet und es gibt bislang nur wenige Ausnahmen, daher muss jetzt gehandelt werden. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln, denn die geopolitische Bedrohung wird sich in den kommenden Jahren nur noch verschärfen, und wir müssen den Kreislauf des Gruppendenkens durchbrechen.

Anne Lysun ist Head of Strategic Programs beim SANS Institute.

SANS Institute

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