Bewusstsein für gestiegene Bedrohungslage schärfenMit strategischem Risikomanagement Unternehmens-IT angemessen schützen

27. Dezember 2018

Cyber-Attacken auf deutsche Industrieunternehmen haben in den letzten beiden Jahren einen Schaden von mehr als 43 Milliarden Euro verursacht, so eine aktuelle Studie des Bitkom. Tendenz steigend. Um der gestiegenen Bedrohungslage zu begegnen, sind IT-Verantwortliche in Unternehmen im nächsten Jahr noch mehr gefordert.

Die Experten des IT-Services Providers Konica Minolta haben die wichtigsten IT-Security-Themen zusammengestellt, die Unternehmen im kommenden Jahr besonders zu beachten haben.

Strategisches Risikomanagement gefragter denn je

Seit der DSGVO ist eine „angemessene IT-Sicherheit“ gesetzlich verankert. IT-Dienstleister beraten mit einem strategischen Risikomanagement, um Unternehmen dabei zu unterstützen, angemessene Lösungen zu implementieren. So sollte bei der IT-Security-Infrastruktur eine Priorisierung verbunden mit einem ausgeglichenen und angepassten Budget erfolgen.

Dabei sind auch Aspekte wie Personalressource und Technologie zu berücksichtigen. Deshalb wird der strategische Beratungsansatz 2019 immer wichtiger.

Awareness / Sensibilisierung innerhalb von Unternehmen

Längst ist klar, dass es keinen 100-prozentigen Schutz für Unternehmen vor Cyber-Angriffen gibt. Es stellt sich nicht die Frage, ob eine Firma Opfer einer Cyber-Attacke wird, sondern nur, wann dies der Fall sein wird.

Deshalb ist Prävention und Sensibilisierung ein wichtiges Thema. Unternehmen müssen Awareness schaffen und ihre Mitarbeiter für diese Gefahren sensibilisieren. Dadurch können Infektionen mit Malware oder die Installation von Trojanern und Ransomware verhindert werden.

Bedrohungslage durch Ransomware weiterhin hoch

Ransomware ist und bleibt eine große Bedrohung und lässt sich mittlerweile relativ einfach aus dem Darknet beziehen, neuerdings sogar als Ransomware-as-a-Service-Variante. Unabhängig davon, ob die Malware bereits durch das Besuchen einer manipulierten Website als Drive-by-Infektion oder das Öffnen infizierten Email-Anhänge auf dem Rechner installiert wird, kann sie einen sehr großen Schaden verursachen.

Die Effizienz von Ransomware ist nach wie vor sehr hoch, weil Unternehmen meist machtlos sind, wenn ihre Daten verschlüsselt wurden. So müssen Security-Lösungen genutzt werden, die mehr können als nur Malware-Erkennung.

Identitäten als Service implementieren

Ein weiteres Top-Security-Thema 2019 ist Privileged Account Management (PAM). Das bestätigt auch das Marktforschungsinstitut Gartner in seiner Trendanalyse.

Damit können Unternehmen den Missbrauch privilegierter Konten erschweren und Sicherheitsteams auf Anomalien durch ungewöhnliche Zugriffe hinweisen. Mögliche Schäden bei Angriffen können so auf ein Minimum reduziert werden.

Hohe Verwundbarkeit von Industrieunternehmen

Deutsche Industrieunternehmen sind immer häufiger Ziel von Cyber-Attacken. So verzeichnete laut Bitkom jedes fünfte Unternehmen aus der Industrie die Sabotage seiner Informations- und Produktionssysteme oder Betriebsabläufe. Kein Wunder, denn aufgrund der Digitalisierung stellt die Produktion mit der wachsenden Zahl an IoT-Komponenten ein großes Einfallstor für Kriminelle dar.

Denn das Sicherheitsniveau der vernetzten Systeme ist nach wie vor sehr niedrig. Je nachdem, welches Angriffsziel die Betrüger im Visier haben, lässt sich somit großer Schaden durch Produktionsausfälle oder Manipulationen verursachen.

Healthcare-Branche: Wenn Cyber-Angriffe lebensbedrohlich werden

Auch das Gesundheitswesen steht weiterhin im Fadenkreuz. Mittlerweile wurden bereits Sicherheitslücken in Herzschrittmachern oder Insulinspritzen entdeckt. Während es früher nur darum ging, einen möglichst großen Schaden zu verursachen oder sich zu bereichern, stehen heute gegebenenfalls Menschenleben auf dem Spiel.

Fachkräftemangel bleibt wichtiges Thema

Der Fachkräftemangel ist ein Dauerbrenner. Der Branchenverband Bitkom geht von 55.000 offenen Stellen für IT-Spezialisten aus. Damit hat sich die Zahl in den letzten vier Jahren verdoppelt. Insbesondere der Bedarf an Sicherheitsexperten ist gemäß einer Studie von Capgemini gestiegen. So klafft im Bereich Cyber-Security eine große Lücke zwischen Angebot (43 Prozent) und Nachfrage (68 Prozent). Um den Bedarf zu decken, werden Unternehmen auch 2019 zunehmend auf externe Dienstleister setzen.

DSGVO – Ruhe vor dem Sturm

Die Deadline zur Umsetzung der DSGVO ist mittlerweile längst verstrichen. Zwar sollten Unternehmen mittlerweile DSGVO-konform sein und entsprechende Maßnahmen ergriffen haben, teilweise ist das jedoch noch nicht erfolgt. Da bislang noch von keinen hohen Strafen öffentlich berichtet wurde, wähnen sich Unternehmen in Sicherheit. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass in 2019 erste härtere Strafen verhängt werden. Diese werden dazu führen, dass Unternehmen verstärkt in Aktion treten, um die Anforderungen der DSGVO zu erfüllen. (rhh)

Hier geht es zu Konica Minolta IT Solutions GmbH

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