Trends zur IT-Sicherheit auf der it-sa 2017 Positive Effekte durch die EU-DSGVO

3. Oktober 2017

Für IT-Sicherheitsmaßnahmen geben Unternehmen heute mehr aus als in den letzten Jahren, zahlreiche Organisationen haben das Thema in der obersten Führungsebene etabliert. Dennoch: Die Mehrheit tätigt die entsprechenden Investitionen erst nach einem Sicherheitsvorfall. Das ergibt die Umfrage „Trends und Prognosen zur IT-Sicherheit“ im Vorfeld der Fachmesse it-sa, die vom 10. bis 12. Oktober in Nürnberg stattfindet.

Aussteller befragt

Quelle: NürnbergMesse/Heiko Stahl

Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Ausstellerbefragung im Vorfeld der it-sa 2017 gehört die Aussage, dass die IT-Sicherheitsbudgets gestiegen sind. Während 75 Prozent der Aussteller bei Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern derzeit einen Anstieg der Budgets für IT-Sicherheit verzeichnen, liegt der Vergleichswert für Firmen bis 50 Mitarbeitern nur bei 35 Prozent. Mittlere Unternehmen liegen mit 67 Prozent fast auf dem Niveau größerer Firmen.
Nach wie vor ergibt sich bei der Reaktion auf einen Sicherheitsvorfall ein kritisches Bild: Lediglich zwei Drittel reagieren erst nach einem Vorfall. Obwohl die Budgets wachsen, wappnen sich die Kunden der Aussteller mehrheitlich nicht, bevor ein Angriff erfolgt, sondern investieren erst nach einem IT-Sicherheitsvorfall. 65 Prozent der Aussteller gaben dies an. Damit verringert sich der Anteil der Aussteller, deren Kunden überwiegend proaktiv tätig werden, auf 35 Prozent. 2016 und 2015 lag dieser Wert noch bei 44 bzw. 45 Prozent.

Erneut zeigt sich ein Unterschied zwischen großen und kleinen Unternehmen bei der Implementierung von IT-Sicherheitsmaßnahmen: Je größer der Betrieb, desto wahrscheinlicher, dass ein systematisches IT-Sicherheitsmanagement verfolgt wird. 70 Prozent der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern verfolgen nach Einschätzung der it-sa Aussteller ein systematisches IT-Sicherheitskonzept. Demgegenüber stehen nur 37 Prozent der Firmen bis 50 Mitarbeitern. Bei Unternehmen zwischen 51 und 250 Mitarbeitern beträgt der Anteil 52 Prozent.

Im Zuge der Digitalisierung nimmt das Risiko durch Cyber-Angriffe zunehmend Dimensionen an, die als geschäftskritisch betrachtet werden müssen. Erstmals wurden die Aussteller deshalb gefragt, ob ihre Kunden IT-Sicherheit als eigenen Verantwortungsbereich innerhalb der Unternehmensführung etabliert haben. Hier zeigt sich ebenfalls: je größer das Unternehmen, desto häufiger ist IT-Sicherheit auf höchster Ebene verankert. 57 Prozent für große Unternehmen stehen 49 Prozent für mittlere und 47 für kleine Firmen gegenüber.

Die IT-Sicherheitsbranche boomt: 53 Prozent der Aussteller bewerten die aktuelle Branchensituation als stark steigend, 40 Prozent als steigend. Zum zweiten Mal in Folge hat sich damit die Stimmung verbessert. Die Umsatzvolumina im IT-Sicherheitsbereich haben sich bei 84 Prozent der Aussteller seit der letzten it-sa positiv entwickelt. Keiner der Aussteller musste Umsatzeinbußen verzeichnen.

Die EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) wirkt sich deutlich auf die Erwartung der it-sa Aussteller aus: 82 Prozent rechnen im kommenden Jahr mit einem positiven oder sehr positiven Effekt auf die Geschäftsentwicklung. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 55 Prozent. Das zeigt, dass ein Teil der Unternehmen jetzt noch Maßnahmen einleiten muss.

Wachstumstreiber

Die Aussteller der it-sa äußerten sich zur aktuellen Nachfragesituation über alle abgefragten Branchen hinweg positiv. Produktion bzw. Industrie (86 Prozent der Befragten), Rechenzentren (85 Prozent) und das Gesundheitswesen (83 Prozent) sind derzeit die Kundengruppen mit dem größten Nachfrageplus. Spitzenreiter bei der in Zukunft erwarteten Nachfrageentwicklung ist das Gesundheitswesen. 59 Prozent der Aussteller erwarten hier positive Impulse. Kreditinstitute bzw. Finanzwesen und Energieversorger folgen mit 56 und 55 Prozent auf den Rängen.

Auf der it-sa 2017 präsentieren sich vom 10. bis 12. Oktober noch einmal mehr Aussteller als zur letzten Veranstaltung: In zwei Hallen präsentieren sie auf Europas größter Fachmesse für IT-Sicherheit im Messezentrum Nürnberg aktuelle Hard- und Software sowie Dienstleistungen für professionelle Anwender. Zu den Höhepunkten zählen drei internationale Gemeinschaftsstände und ein umfangreiches Rahmenprogramm mit rund 320 Vorträgen. Einen Tag vor der Messe startet das viertägige Kongressprogramm Congress@it-sa.

Mit einem deutlichen Zuwachs auf über 580 erwartete Aussteller aus 23 Ländern (2016: 489 Aussteller aus 19 Ländern) setzt die it-sa, die erstmals in den Hallen 9 und 10 stattfindet, ihren Wachstumskurs fort. „Der Wechsel in zwei Hallen bietet den notwendigen Raum für mehr Aussteller, größere Stände und noch mehr Wissensaustausch“, erklärt Frank Venjakob, Executive Director it-sa beim Veranstalter NürnbergMesse.

Erstmals präsentieren gleich drei Länder ihre gebündelte IT-Sicherheitskompetenz auf der it-sa mit einem eigenen Gemeinschaftsstand. Neben Frankreich, einem der wichtigsten deutschen Handelspartner, treten Aussteller aus der Tschechischen Republik und Firmen aus Israel mit einer gemeinsamen Präsenz auf. Die Anmeldeliste umfasst Unternehmen aus Europa oder beispielsweise den USA, Russland, Kanada und Japan. „Weil Cyberkriminalität ein globales Phänomen ist, wächst weltweit die Bedeutung von Sicherheit für digitale Infrastrukturen. Entsprechend wächst der internationale Markt für IT-Sicherheitslösungen. Die it-sa 2017 spiegelt diesen Trend“, so Frank Venjakob.

Zusatzprogramm

Quelle: NürnbergMesse/Heiko Stahl

Das Forenprogramm der it-sa ist dieses Jahr mit vier Vortragsbühnen und rund 320 Programmpunkten noch umfangreicher als in den Vorjahren:

In beiden Hallen informieren Experten über die rasante Entwicklung in der IT-Security. Während in den Foren T9 und T10 technische Aspekte im Mittelpunkt stehen, richten sich die Beiträge in den Foren M9 und M10 an das Management. Auch junge Unternehmen, die auf der Sonderfläche Startups@it-sa ausstellen, berichten hier über ihre Lösungen. Ausgewiesene Vorträge und Diskussionsrunden – „it-sa insights“ – beschäftigen sich außerdem mit aktuellen Themen wie künstliche Intelligenz oder der EU-Datenschutzgrundverordnung.

Auf 15 teils mehrtägige Vortragsreihen bringt es dieses Jahr das begleitende Kongressprogramm Congress@it-sa. Auch hier zählt die veränderte Rechtslage in der EU zu den zentralen Fragen. Erneut finden im Rahmen von Congress@it-sa der IT-Grundschutz-Tag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik und die Jahrestagung der IT-Sicherheitsbeauftragten in Ländern und Kommunen statt. Mit dem Hallenwechsel der it-sa wandern auch die Kongressveranstaltungen: Sie finden jetzt im NCC Mitte statt und bleiben damit bequem erreichbar ans Messegeschehen angebunden. (rhh)

Hier gibt es weitere Informationen zum Rahmenprogramm und Congress@it-sa.

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