Etablierte Passwort-Verwaltungspraktiken auf dem PrüfstandSchockierende Passwort-Fehler vermeiden
27. August 2024Über 80 Prozent der Cyber-Verstöße sind auf eine schwache Passwortsicherheit zurückzuführen. Diese bemerkenswerte Statistik unterstreicht die dringende Notwendigkeit robuster Passwort-Praktiken.
Auch im Jahr 2024 machen viele Anwender in Deutschland trotz des technologischen Fortschritts weiterhin leicht vermeidbare Passwort-Fehler und gefährden so ihre digitale Sicherheit. Als typische Fehler – und zugehörige Vermeidungsstrategien – gelten:
- Verwendung schwacher oder vorhersehbarer Passwörter: Dabei liegt der Fehler: Die Verwendung einfacher und leicht zu erratender Passwörter, wie „123456“ oder „Passwort“, ist unter deutschen Nutzern immer noch weit verbreitet. Die Lösung: Experten empfhelen dringend, komplexe Passwörter zu erstellen, die Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Dazu sollte man sich eine Passphrase merken, denn sie ist länger, aber leichter zu merken und schwer zu knacken.
- Wiederverwendung von Passwörtern für mehrere Konten: Ein einziges Passwort für mehrere Konten kann einen umfassenden Kompromittierungsprozess bedeuten. Daher sollten Anwender Ihre Passwörter diversifizieren. Als Analogie gilt ein mechanischer Schlüssel vor: Man würde auch nicht für alles, was man besitzt nur einen einzigen Schlüssel verwenden. Software zur Passwort-Verwaltung kann dabei helfen, diese einzigartigen Passwörter effizient zu generieren und zu verwalten.
- Persönliche Informationen in Passwörter einbauen: Namen, Adressen oder Geburtsdaten in Passwörtern können mittels Social Engineering leicht entschlüsselt werden. daher lautet die Devise: Man sollte sich für zufällige, unabhängige Kombinationen oder Phrasen ohne Bezug zu persönlichen Daten entscheiden.
- Passwörter nicht regelmäßig aktualisieren: Selten geänderte Passwörter erhöhen das Risiko eines Datendiebstahls. Deswegen lautet die Empfehlung, alle Passwörter alle ein bis drei Monate zu ändern.
- Vernachlässigung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Wenn dieser zusätzliche Sicherheitsschritt übersprungen wird, sind Konten besser angreifbar. Eine Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt die Sicherheitsvorteile der Zwei-Faktor-Authentifizierung auf und evaluiert verschiedene Verfahren. Das BSI empfiehlt Verbrauchern dringend, wenn möglich die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden, sichere Wiederherstellungsmethoden anzuwenden, für unbekannte Methoden offen zu sein und mehrere Geräte für mehr Sicherheit zu verwenden.
Hierzulande lässt sich die Online-Abwehr deutlich stärken, indem man diese Fallstricke erkennt und behebt. Die regelmäßige Aktualisierung des Wissens zur Cyber-Sicherheit und die Umsetzung der Best Practices spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz persönlicher und finanzieller Informationen.
Jason Adler ist Softwareentwickler bei Repocket.