Was passiert nach Cyber-Attacke? Unternehmen ändern Sicherheitsstrategie nicht
1. März 2018CyberArk hat die globale Umfrage „Advanced Threat Landscape“ zum elften Mal durchgeführt. Befragt wurden 1.300 IT-Verantwortliche und Geschäftsbereichsleiter, darunter 200 aus Deutschland. Ein Untersuchungsschwerpunkt waren die Unternehmensaktivitäten rund um Privileged Account Security und Endpunktsicherheit. Obwohl sowohl die Anzahl der Attacken als auch der dadurch verursachte Schaden steigen, bleiben die Unternehmen in Sachen IT-Sicherheit vielfach noch zu inaktiv; sie setzen weiterhin auf herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen, die bewiesenermaßen nur unzureichend Schutz bieten. So erklären auch 39 Prozent der befragten deutschen Unternehmen, dass sie ihre Sicherheitsstrategie nicht signifikant verändern, wenn sie Opfer einer Cyber-Attacke geworden sind.
Schutz privilegierter Accounts
Für den Großteil der befragten deutschen Unternehmen ist die Sicherung privilegierter Accounts für den Schutz der IT-Umgebung von erheblicher Bedeutung – 96 Prozent stimmen der Aussage, dass „IT-Infrastruktur und kritische Daten erst dann vollständig geschützt sind, wenn die privilegierten Accounts und Zugangsdaten gesichert sind“, vollständig oder teilweise zu. Und hier besteht bei vielen Unternehmen noch Handlungsbedarf: Zwar bestätigen 42 Prozent, dass sie in den letzten beiden Jahren Sicherheitsmaßnahmen zum Management privilegierter Accounts getroffen haben, mehr als die Hälfte (51 Prozent) befindet sich allerdings erst im Planungsstadium.
Nicht überraschend ist deshalb auch, dass die Unternehmen nach wie vor unzureichend vor Cyber-Bedrohungen geschützt sind. So bestätigen auch 53 Prozent, dass sie den Zugriff von Angreifern auf das interne Netzwerk nicht in jedem Fall verhindern können. Und fast die Hälfte (47 Prozent) der deutschen Unternehmen erklärt, dass Kunden- oder generell personenbezogene Daten Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind.
„Diese Zahl ist mehr als überraschend“, betont Michael Kleist, Regional Director DACH bei CyberArk. „Angesichts der bevorstehenden EU-Datenschutz-Grundverordnung kann sich eigentlich kein Unternehmen mehr einen laxen Umgang mit personenbezogenen Daten leisten.“
Cyber-Angreifer entwickeln ihre Methoden und Taktiken permanent weiter. „Inaktivität oder Stillstand auf Unternehmensseite bei der IT-Sicherheit kann nicht die adäquate Antwort sein“, so Kleist weiter. „Unternehmen müssen sich mit den zentralen Einfallstoren auseinandersetzen. Dass ungesicherte privilegierte Accounts dabei zu den größten Sicherheitsrisiken gehören, ist inzwischen weitgehend bekannt, wie die Untersuchung zeigt. Das ist schon einmal positiv, jetzt fehlt es vielfach noch an der Umsetzung erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen.“
Endpunkte als Sicherheitsrisiko
Administratorenrechte oder weitreichende Benutzerrechte stellen gerade auch auf Endgeräten ein großes Risiko dar, das allerdings vielfach noch nicht berücksichtigt wird. Darauf deutet auch folgende Entwicklung hin: Die Befragten bestätigen, dass die Zahl der Anwender, die über lokale administrative Privilegien auf ihren Endgeräten verfügen, von 64 Prozent in der letztjährigen Untersuchung auf jetzt 83 Prozent gestiegen ist – eine Zunahme um 19 Prozentpunkte.
„In unseren Augen ist das genau der falsche Weg. Dass auch normale Anwender auf ihrem Windows-Rechner Administratorenrechte erhalten, erhöht die Sicherheitsgefahren drastisch“ erklärt Kleist. „Vielmehr sollten Unternehmen eine Lösung einsetzen, die die Umsetzung flexibler Least-Privilege-Richtlinien für Fach- und administrative Anwender unterstützt – mit einer Einschränkung der Privilegien auf das notwendige Mindestmaß und mit einer bedarfsabhängigen, temporären Vergabe von höheren Rechten.“
Die Umfrage hat weitere Ergebnisse geliefert. Befragt wurden die deutschen Unternehmen auch zu aktuellen Sicherheitsrisiken. Die größten Gefahren sehen
• 51 Prozent in zielgerichteten Phishing-Attacken,
• 51 Prozent in Insider-Bedrohungen,
• 38 Prozent in den in der Cloud gespeicherten Daten und
• 36 Prozent in Ransomware oder Malware.
Ein weiterer Untersuchungsgegenstand betraf das Thema Cloud-Sicherheit:
• 40 Prozent der Unternehmen haben keine Privileged-Account-Security-Strategie für die Cloud.
• Mehr als zwei Drittel (72 Prozent) vertrauen auf die Sicherheitsmaßnahmen ihres Cloud-Providers.
• 41 Prozent halten die Schutzmaßnahmen des Cloud-Providers allerdings für nicht ausreichend.
Im Auftrag von CyberArk hat das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne für den weltweiten Report „Advanced Threat Landscape“ 1.300 IT-Security-Entscheider, Verantwortliche für DevOps und Applikationsentwicklung sowie Geschäftsbereichsleiter in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, den USA, Australien und Singapur zu Themen rund um die Cyber-Sicherheit befragt. Die Veröffentlichung der Untersuchung erfolgt in drei Teilen.
Im ersten Teil geht es um die Einbindung von Privileged Account Security in DevOps-Prozesse.
Der zweite Teil befasst sich mit der Sichtweise von Führungskräften auf die IT-Sicherheit.
Und der dritte Teil befasst sich mit den Unternehmensaktivitäten rund um Privileged Account Security und Endpunktsicherheit.
Hier geht es zu Cyberark