Einschätzung zur Bitkom-StudieVertrauen in Datensicherheit auf Fünf-Jahres-Hoch

13. November 2018

Das Vertrauen in die Datensicherheit liegt auf einem Fünf-Jahres-Hoch – so lautet das Resümee des Branchenverbandes Bitkom. Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.027 Internetnutzer ab 14 Jahren telefonisch befragt. Die Fragestellungen lauteten: „Was glauben Sie, wie sicher sind Ihre persönlichen Daten im Internet im Allgemeinen?“ und „Wie stark vertrauen Sie im Allgemeinen den folgenden Organisationen, wenn es um den Umgang mit Ihren persönlichen Daten geht?“ Doch die Ergebnisse sind nach Einschätzung von Globalsign durchaus ambivalent einzustufen.

Im Zuge dieser Befragung hat sich herausgestellt, dass jeder Vierte findet, dass seine Daten im Internet sicher sind. Datenschutz und Datensicherheit – so die Ergebnisse der repräsentativen Befragung – sind für das Vertrauen in die diversen Online-Dienste entscheidend. „Dieses Vertrauen ist zuletzt wieder leicht gestiegen: Fast ein Viertel der Internetnutzer (23 Prozent) meint, dass ihre persönlichen Daten im Internet sicher sind. Im Vorjahr war es jeder Fünfte (20 Prozent). Die große Mehrheit der Onliner (75 Prozent) findet derzeit, dass ihre persönlichen Daten im Internet nicht sicher sind.“ Dabei wird den Providern noch das größte Vertrauen entgegengebracht.

„Deutlich skeptischer zeigen sich Internetnutzer hingegen, wenn es um die Datensicherheit in der öffentlichen Verwaltung geht. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wird das Vertrauen in digitale Technologien künftig entscheidend sein. Damit sich Innovationen durchsetzen, benötigen sie eine hohe Akzeptanz bei den Verbrauchern“, sagt Bitkom Präsident Achim Berg.

Zweifel am Schutz der persönlichen Daten

Doch bei GlobalSign werden die Ergebnisse der Bitkom-Studie als ambivalent eingestuft: Zwar sei das Vertrauen der Verbraucher in Online-Dienste und Anbieter durchaus gestiegen. Provider und Anbieter haben nicht zuletzt unter dem Druck der EU-Datenschutz-Grundverordnung und anderer Regularien einiges getan, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen oder zurückzugewinnen. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die überwiegende Mehrzahl der Befragten mit 75 Prozent eher skeptisch ist, was beispielsweise den Schutz ihrer persönlichen Daten anbelangt oder das Vertrauen in Websites im Allgemeinen.

Bemerkenswert ist zusätzlich, dass beim Thema Datensicherheit in der öffentlichen Verwaltung Skepsis vorherrscht. Und das zu einem Zeitpunkt an dem sich die EU gerade bemüht, das Vertrauen in elektronische Transaktionen zu stärken. EIDAS ist eine Verordnung der Europäischen Union (EU) und soll Vertrauen in elektronische Transaktionen zwischen Bürgern, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen schaffen und stärken.

Ein wichtiger Bestandteil der Verordnung war es, einen gemeinsamen Rahmen zu schaffen für sichere elektronische Signaturen, wie z. B. standardisierte Sicherheitsniveaus, um die Interoperabilität und Anerkennung in den Mitgliedstaaten der EU und des EWR zu erleichtern. In zunehmendem Maße werden die EU und deren Mitgliedstaaten Rechtsvorschriften erlassen, um die verschiedenen qualifizierten Vertrauensdienste, wie sie von EIDAS definiert werden, zu unterstützen.

Beispielsweise müssen in Frankreich bis Ende 2018 alle öffentlichen Ausschreibungen und Verträge mit qualifizierten elektronischen Signaturen signiert werden. Angesichts des derzeitigen Tempos bei der Einführung und den zu erwartenden gesetzgeberischen Aktualisierungen, erwarten wir, dass (qualifizierte) digitale Signaturen „handschriftliche Unterschriften“ bis 2020 als wichtigste Mittel zur Signierung überholen werden. Gerade regulierte Branchen und deren Kunden werden von diesem deutlich höheren Sicherheitsniveau profitieren.

HTTPS noch zu wenig im Einsatz

Was die Sicherheit von Websiten anbelangt, zögern trotz der Vorteile immer noch Betreiber, endlich HTTPS zu installieren, das für den sicheren Informationsaustausch zwischen einer Webseite und dem Browser des Benutzers sorgt – und auch dafür, dass diese Informationen nicht verändert worden sind. Die Seiten der betreffenden Anbieter und die Benutzer dieser Seiten sind dann vor Dritten geschützt, die Werbung zwischenschalten, die auf Schwachstellen verlinkt und vor Angreifern, die Bilder, Cookies oder Skripte ausnutzen um beispielsweise eine Malware zu platzieren.

Es bleibt zu hoffen, dass die Änderungen bei den Browser-Anbietern wie zuletzt Chrome, solche Seiten zu markieren den letzten Anschub für den Umstieg auf HTTPS geben. Kunden sind ohnehin skeptisch und ausgesprochen wechselwillig, wenn eine Seite als unsicher markiert wurde. Webseiten-Betreiber sollten an dieser Stelle den Aufwand schon im ureigenen Interesse nicht scheuen.“ (rhh)

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