Im Interview: Alexander Fetscher, Adlon Intelligent Solutions„Ein hoher Standardisierung- und Automatisierungsgrad spart Kosten“
4. Juli 2023Arbeitsplätze im Abo-Modell mieten, pro Mitarbeiter und pro Monat – dieses Konzept verspricht einige Vorteile. Im Interview mit line-of.biz (LoB) verdeutlicht Alexander Fetscher, Chief Technology Officer bei Adlon Intelligent Solutions, wie Unternehmen von Device-as-a-Service (DaaS) profitieren können.
LoB: Welchen Charme hat das DaaS-Modell?
Fetscher: Der bislang sehr komplexe Prozess rund um die IT-Gerätebeschaffung wird ausgelagert. Ein externer IT-Dienstleister stellt den kompletten Arbeitsplatz bereit, von der Hardware über die Software bis hin zum Betrieb und Support. Das beinhaltet sowohl das nötige Equipment wie zum Beispiel Computer, Tablets oder Smartphones als auch regelmäßige Software- und Sicherheits-Updates.
LoB: Welche Vorteile ergeben sich für KMUs mit DaaS?
Fetscher: Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen ist es eine Herausforderung, mit den eingeschränkten personellen und finanziellen Ressourcen auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben. Der Vorteil von DaaS liegt im Outsourcing des gesamten Prozesses – von der Beschaffung über die Verwaltung bis zum Austausch. Mit einem einzigen Ansprechpartner, das heißt alles aus einer Hand. Das entlastet nicht nur die IT-Abteilung, sondern alle beteiligten Abteilungen und reduziert so die Komplexität. Gleichzeitig erhöht es die Transparenz über den Zustand und die Sicherheit der Geräte. Denn der eigentliche Nutzen liegt nicht nur im smarten Leasing bzw. Kauf, sondern im kontinuierlichen Management der Geräte und Software sowie deren Sicherheit. Mit einem modernen Digital Workplace, innovativen Apps und Flows können sich Mittelständler auch im Kampf um Fachkräfte natürlich vom Wettbewerb abheben – und das bereits bei der Arbeitsplatzbereitstellung.
LoB: Wie profitieren Großunternehmen von DaaS?
Fetscher: DaaS nimmt auch in international agierenden Konzernen den Druck in Sachen Fachkräfte und Kosten, denn DaaS treibt die Prozessstandardisierung voran: Finanzentscheider profitieren beispielsweise von Dashboards und Reports in Echtzeit, IT-Verantwortliche von automatisiert bereitgestellten Sicherheits- und Software-Updates, Einkäuferinnen und Einkäufer von der Reduktion von Beschaffungspositionen und Mitarbeitende von einer smarten User-Experience am mobilen Arbeitsplatz.
LoB: Welche Folgen zieht das nach sich?
Fetscher: Dieser hohe Standardisierung- und Automatisierungsgrad spart Kosten und unterstützt gleichzeitig moderne Arbeitsmodelle. Denn Mitarbeitende erhalten ihre Ausstattung an einen beliebigen Ort geliefert und können die Installation und Konfiguration dank des hohen Automatisierungsgrads einfach selbst vornehmen. Auch hier ergibt sich ein großer Wettbewerbsvorteil in Sachen Arbeitsplatzattraktivität.
LoB: Was muss ein DaaS-Anbieter leisten können und welches Know-how sollte er bieten?
Fetscher: Wichtig ist zunächst das Thema Beschaffung: Ein Device-as-a-Service-Anbieter sollte in der Lage sein, die steigende Komplexität in der standortübergreifenden Arbeitsplatz-Bestellung weitestgehend zu reduzieren. Zum Beispiel mit einem Onlineshop für die Arbeitsplatzausstattung, auf den alle Mitarbeiter selbständig zugreifen können analog einem Auto Konfigurator. Ideal ist in diesem Zusammenhang, wenn der Anbieter sämtliche Geräte zur Verfügung stellen kann, um so wenig Schnittstellen wie möglich zu haben. Führende DaaS-Anbieter bieten zudem hybride Verwaltungskonzepte mit hoher Flexibilität: verlängerte Leasinglaufzeiten, Einsatz von Refurbished-Geräten, Erhalt von Altgeräten oder Integration von Trends wie Bring Your Own Device. Es empfiehlt sich außerdem, auf einen hohen Automatisierungsgrad samt KI-Einsatz, die Security first-Haltung des Anbieters und seine Zertifizierung zu achten.
LoB: Wie trägt DaaS zu mehr IT Security bei?
Fetscher: Mobile Geräte und verteilte Architekturen erfordern einen erhöhten Schutz. Firmen, die keine Sicherheitskonzepte für mobile Geräte haben, zum Beispiel bei Verlust eines Smartphones, profitieren mit DaaS von praxiserprobten Sicherheitskonfigurationen. So unterstützt Microsoft Defender for Endpoint Unternehmen beispielsweise dabei, Angriffe schnell zu erkennen, Sicherheitsressourcen zu skalieren und Abwehrmaßnahmen zu verbessern.
LoB: Welche Empfehlungen können Sie noch dazu geben?
Fetscher: Bei der Gestaltung des digitalen Arbeitsplatzes gilt es deshalb, ganzheitlich zu denken. Bereits bei der Einführung sollte man den Schutzbedarf des eigenen Unternehmens analysieren, um bei der Umsetzung Aspekte des Datenschutzes und der Informationssicherheit umfassend zu berücksichtigen. Nur wer die gesamte Arbeitsplatz-Landschaft und ihre Funktionsweise kennt, sowie fertige Sicherheitskonzepte in der Tasche hat, kann Geschäftsprozesse schützen. Eine funktionierende Geräte-, Daten- und Identitätssicherheit ist dabei ganz entscheidend.
LoB: Welche Merkmale zeichnet Ihre DaaS-Lösung aus?
Fetscher: Wir setzen bei unserer DaaS Lösung auf den Technologie-Stack von Microsoft. Als einer der ersten Microsoft-Partner Deutschlands bestehen da enge Beziehungen. So konnten wir früher als andere as-a-Service-Anbieter sämtliche Geräte wie PCs, Tablets, Laptops, Smartphones, etc. bereitstellen und verwalten. Dabei sind wir auch unabhängig vom Hersteller oder Betriebssystem. Für unsere Kunden bedeutet das: Erfahrungsvorsprung und ein einziger Ansprechpartner, d.h. alles aus einer Hand. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um 50 oder 15.000 Geräte handelt. Unser Online-Bestellshop reduziert zudem den Aufwand in der Arbeitsplatz-Beschaffung, in der Verwaltung und im Austauschprozess. Das deckt den Arbeitsplatz-Life-Cycle bis zum Austausch ab. Dabei rechnen wir pro Device ab – ohne sprungfixe Kosten. (rhh)