Keeper Security Report belegt:Zu viele Kennwörter überfordern die Anwender

7. August 2024

Eine Studie von Keeper Security zeigt, dass 62 Prozent der Menschen weltweit mit der Verwaltung von Passwörtern überfordert sind. Gleichzeitig sind aber viele Online-Nutzer in Bezug auf ihre Cyber-Sicherheitspraktiken zu selbstbewusst und lassen sich auf riskante Verhaltensweisen wie unsichere Passwortweitergabe und -wiederverwendung ein.

Die Studie “Fortifying Cyber Resilience: Insights Into Global Cyber-Security Practices“ ergab, dass sich international 62 Prozent der Befragten Sorgen über die Verwaltung zu vieler Passwörter, Konten und Logins machen. Unter den deutschen Befragten haben 60 Prozent diese Befürchtungen – insgesamt wurden weltweit mehr als 6000 Personen befragt.

Die Ergebnisse des Reports unterstreichen die wachsende Besorgnis der Nutzer über die Komplexität der Passwortverwaltung, gibt Einblicke in deren aktuelle Sicherheitspraktiken und zeigt Lücken auf, die es zu beheben gilt.

Übermäßiges Selbstvertrauen in die eigenen Gewohnheiten

Viele Menschen sind in Bezug auf ihre Cyber-Sicherheitspraktiken übermäßig selbstbewusst – insbesondere was die Passwortverwaltung betrifft. Die Umfrage zeigt, dass zwar 85 Prozent der international und sogar 91 Prozent der in der DACH-Region Befragten glauben, dass ihre Passwörter sicher sind. Gleichzeitig gibt allerdings mehr als die Hälfte zu, dass sie ihre Passwörter an andere weitergeben.

Darüber hinaus sind 64 Prozent weltweit und 70 Prozent der in DACH Befragten von ihren Kenntnissen im Bereich Cyber-Sicherheit überzeugt, obwohl 41 Prozent der Befragten ihre Passwörter mehrfach verwenden und 24 Prozent ihre Passwörter aufschreiben. In DACH nutzen mit 34 Prozent etwas weniger ihre Passwörter mehrfach, dafür schreiben 27 Prozent ihre Zugangsdaten manuell auf.

Beliebte Praktiken der Passwortverwaltung

Riskante Praktiken bei der Passwortverwaltung unterstreichen die Diskrepanz zwischen dem weit verbreiteten Vertrauen in die eigene Cyber-Sicherheit und dem tatsächlichen Stand der Cyberhygiene. Die Untersuchung von Keeper zeigt, dass folgende Methoden für die Verwaltung von Passwörtern am weitesten verbreitet sind:

  • Passwörter im Gedächtnis behalten (26 Prozent international, 8 Prozent in DACH),
  • Passwörter aufschreiben (24 Prozent international, 27 Prozent in DACH) sowie
  • Speicherung der Passwörter in einem Browser oder einer Notiz-App auf dem Mobiltelefon (19 Prozent international, 15 Prozent in DACH).

Während viele Menschen glauben, dass ihre Passwörter sicher sind, zeigt ihr Verhalten, dass ein großer Bedarf an fortschrittlichen Tools und an umfassender Aufklärung besteht. Die Nutzung eines Passwortmanagers, die Erstellung sicherer und eindeutiger Passwörter für jedes Konto und die Aktivierung der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), wo immer sie verfügbar ist, können die persönliche Cyber-Sicherheit erheblich verbessern.
Weit verbreitet: Gemeinsame Nutzung von Passwörtern

Trotz des harten Durchgreifens der Streaming-Dienste gibt mehr als ein Drittel der international und in DACH Befragten (34 Prozent) zu, Passwörter für Streaming-Seiten mit anderen zu teilen. Zu den anderen am häufigsten gemeinsam genutzten Passwörtern gehören:

  • Shopping-Konten (22 Prozent international und in DACH),
  • persönliche E-Mails (20 Prozent international, 16 Prozent in DACH),
  • soziale Medien (16 Prozent international, 15 Prozent in DACH),
  • E-Mails bei der Arbeit/Schule (16 Prozent international, 17 Prozent in DACH),
  • Passwörter/Pins für Bankkonten (15 Prozent international und in DACH) sowie
  • Produktivitäts-Plattformen für die Arbeit (13 Prozent international, 11 Prozent in DACH).

Noch lange nicht am Ziel

Die großen Herausforderungen für die Verbesserung der globalen Cyber-Hygiene zeigen, dass es notwendig ist, über die Risiken der unsicheren gemeinsamen Nutzung und Verwaltung von Passwörtern aufzuklären und Lösungen zur Stärkung der Cyber-Resilienz zu nutzen. Obwohl Branchenexperten und Cyber-Sicherheitsbehörden die Verwendung eines sicheren Passwortmanagers empfehlen, um Passwörter zu speichern, zu generieren und sicher weiterzugeben, zeigt die Studie von Keeper, dass weltweit nur 12 Prozent der Befragten dies tun. Diese Tools sind entscheidend für die sichere Verwaltung von Online-Konten und Identitäten.

„Die Ergebnisse zeigen ein Paradoxon im Bereich der Cyber-Sicherheit: Die Menschen fühlen sich sicher in ihrem Wissen über Cyber-Sicherheit, sind aber dennoch häufig Ziel von Cyber-Angriffen und Betrug“, sagt Darren Guccione, CEO und Mitbegründer von Keeper Security. „Diese Diskrepanz unterstreicht, dass Wissen allein nicht ausreicht, um Cyber-Risiken zu mindern. Die Verwendung von Tools wie Passwort-Manager und die Befolgung von Best Practices sind entscheidend für die Reduzierung von Cyber-Risiken.“

Die Studie “Fortifying Cyber Resilience: Insights Into Global Cyber-Security Practices“ belegt die Herausforderungen, denen Sicherheitsexperten gegenüberstehen, wenn es darum geht, Menschen dazu anzuleiten, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich online zu schützen. Die Befähigung jedes Einzelnen durch Aufklärung und Technologie ist entscheidend für den Schutz sensibler Daten und die Verteidigung gegen die heutigen raffinierten Cyber-Angriffe und Online-Betrügereien. Indem Menschen informiert sind und bewährte Verfahren anwenden, können sie sich aktiv gegen die häufigsten Cyber-Bedrohungen schützen.(rhh)

Keeper Security

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