4D-Druck gehört zu den Technologie-Trends 2017
9. Januar 2017Vor 20 Jahren gelang es dem Schachcomputer Deep Blue von IBM, den Weltmeister Garri Kasparow in einem Wettkampf zu besiegen. Im gleichen Jahr registrierte ein junges Startup aus Kalifornien die Domain google.com und Barnes & Noble verklagte Amazon, weil der Onlinedienst behauptet hatte, der weltgrößte Buchhändler zu sein. Vor zehn Jahren kam das iPhone auf den Markt und Microsoft kaufte 1,6 Prozent der Aktien eines vielversprechenden Unternehmens namens Facebook. Aus der Sicht der Mindtree-Manager Ralf Reich und Anshuman Singh stehen fünf Technologie in diesem Jahr vor dem Ducrhbruch.
Context Brokering: Vielleicht kennen Sie Google Now. Ein intelligentes System, das genau darüber Bescheid weiß, wann wir zu Hause aufbrechen müssen, um rechtzeitig einzuchecken und unseren Flug zu erwischen. Um uns diese Information liefern zu können, liest Google die Buchungsbestätigung, die die Airline per Email geschickt hat und prüft die Verkehrslage auf den Straßen und Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr. Google Now versteht den Kontext unserer alltäglichen Herausforderungen, führt Datenquellen zusammen, gewinnt Einsichten und sendet uns eine Push-Mitteilung auf unser Smartphone. Der Zugriff auf unterschiedlichste Datenquellen ist hierbei entscheidend, ebenso die Fähigkeit, diese intelligent miteinander zu verknüpfen. Für 2017 ist zu erwarten, dass diese Technologie uns noch mehr Aufgaben abnehmen und somit noch größere Bedeutung gewinnen wird.
3D- und 4D-Druck: Personalisierte M&Ms mit dem aufgedruckten Foto des Brautpaars – was bis vor einiger Zeit als spektakuläres Hochzeitsgeschenk durchgegangen wäre, lockt heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Der Druck, eine jahrhundertealte Technologie, hat in den letzten beiden Jahrzehnten immense Fortschritte gemacht. Heute kommen sogar künstliche Organe aus dem 3D-Drucker – perfekt an den Körper des Empfängers angepasst. Besonders spannend ist der sogenannte 4D-Druck, mit der Zeit als vierter Dimension. 4D-Objekte können ihre Form verändern oder sich sogar selbst wieder zusammenbauen, wenn sie beschädigt wurden.
Smart Homes: Die Zeiten des vernetzten Mülleimers sind vorbei. Smart Homes bestanden früher aus Technologien, die fast ausschließlich für „Technik-Nerds“ interessant waren. Der Massenmarkt zog den Nutzen von ferngesteuerten Toastern oder „intelligenten“ Eieruhren stets in Zweifel. Mittlerweile wird das Smart Home aber von Anwendungen dominiert, die ganz reale Vorteile mit sich bringen: Rauchmelder etwa, die Push-Mitteilungen auf das Smartphone senden, falls der Hausbesitzer gerade nicht da ist. Umweltfreundliche Thermostate, die Heizungen je nach Bedarf automatisiert regulieren und so Energie sparen. Oder Überwachungskameras, die den Besitzer warnen und die Polizei verständigen, wenn Einbrecher im Haus sind.
Virtual Reality und Augmented Reality: Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) bergen ein großes Potential. In immer mehr Branchen werden Angestellte mit dieser Technologie ausgestattet – etwa Ingenieure, die ihre Kreationen heute lebensecht vor sich sehen, während sie sie am Computer entwerfen. Auch im Consumer-Bereich könnte die virtuelle Realität 2017 seinen endgültigen Durchbruch erleben. Die gefeierte AR-Funktion von Pokémon Go war nur ein müder Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.
Maschinelles Lernen: Seit Kasparows Niederlage gegen Deep Blue hat sich viel getan. Auch wenn noch keine Künstliche Intelligenz den berühmten Turing-Test bestanden hat: Das Denken von Computern nähert sich schrittweise dem des Menschen an. Mustererkennung und Deep Learning helfen dabei, immer komplexere Probleme zu lösen. Das Spektrum möglicher Anwendungen könnte breiter nicht sein: Gmails Smart Reply etwa analysiert unseren Email-Verkehr, um Antworten auf zukünftige Emails vorzuformulieren – so dass wir nur noch auf Senden drücken müssen. Gleichzeitig unterstützen selbstlernende Algorithmen Mediziner dabei, Tumore in ihren Patienten aufzuspüren. Und auch in so gut wie allen Bereichen der Wirtschaft haben Unternehmen angefangen, in Maschinelles Lernen zu investieren. (rhh)
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