Kassendaten müssen manipulationssicher sein:Mit Android-Kassen gut gerüstet für das Kassengesetz 2020
20. Dezember 2019Moderne, digitale Kassensysteme lassen sich intuitiv und zeitsparend bedienen und haben viele branchenspezifische Funktionen an Bord, die das Tagesgeschäft erleichtern. Am 1. Januar 2020 tritt das neue Kassengesetz in Kraft. Vor diesem Hintergrund kommt ein weiterer Vorteil digitaler POS-Systeme ins Spiel: Rechtskonformität in Form einer sicheren und nicht veränderbaren Speicherung von Kassenbewegungen. Android-basierte Kassensysteme stehen dabei Registrierkassen auf Basis proprietärer Software in nichts nach.
Ab Anfang des kommenden Jahres müssen Kassensysteme über eine zertifizierte Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) verfügen. Dieses Sicherheitsmodul, welches aus einem modifikationsgesicherten Speichermedium mit einer normierten, physikalischen Schnittstelle besteht, schließt nachträgliche Manipulationen, wie Umsatzreduktionen zu Gunsten des Händlers, aus. Bei einer unangemeldeten, so genannten Kassenschau, bei der ein Finanzbeamter über die Schnittstelle sofort abrufen kann, welcher Betrag physikalisch in der Kasse liegt, ist es möglich Diskrepanzen, sofort aufzudecken.
Weiterhin neu ab 1. Januar 2020 ist die Meldepflicht für jede verwendete Kasse beim zuständigen Finanzamt. Hierbei gilt eine Frist von einem Monat nach Inbetriebnahme der Kasse. Darüber hinaus besteht die Belegausgabepflicht. Der Kunde muss den Beleg jedoch nicht zwingend mitnehmen, verpflichtend ist allein das Ausstellen beim Kassiervorgang.
Android bietet Kostenvorteile in vielerlei Hinsicht
Android-Kassen haben zusammen mit iPad-Kassen in den letzten Jahren ihren Siegeszug angetreten. Allerdings ist beim iPad nur die Form eines Tablets möglich – ganz im Gegensatz zu Android-Kassen, welche es in allen Formfaktoren und Größen und sogar portabel, mit integriertem Bondrucker gibt. Weitere Preisleistungsargumente von Android: Das Betriebssystem ist lizenzfrei und Android-Kassen laufen auf Hardwareplattformen, welche deutlich günstiger und stromsparender sind, als solche für Windows. Zum Vergleich: Die Kosten für mobile und stationäre Kassensysteme mit Android-Betriebssystem belaufen sich auf etwa die Hälfte des Preises von Windows-basierten Kassen – oder auch iPads.
Ein weiterer bedeutender Vorteil von Android für den Digitalkassenbereich ist seine intuitive Benutzeroberfläche. Das Look and Feel ist den meisten Anwendern von ihrem Smartphone bereits gut bekannt und hat sich längst zu einem Benutzerstandard entwickelt. Dadurch entfallen umfangreiche Schulungskosten.
Flexibilität, Funktion und Sicherheit
Android-Kassen Systeme stehen in puncto Geschwindigkeit, Funktionsspektrum, Flexibilität, Stabilität und Sicherheit in nichts nach. Android-POS-Kassensoftware kann flexibel an unterschiedliche Verkaufsszenarien oder Branchen angepasst werden, beispielsweise den Verkauf von vielen Waren zu einem relativ kleinen Stückpreis oder wenigeren, dafür höherpreisigen Artikeln.
Im Gastronomiebereich punktet Android-basierte Kassensoftware mit spezialisierten Funktionen wie einer übersichtlichen Tischverwaltung mit graphischen Tischplänen, einer Arbeitszeiterfassung oder Rabattfunktionen, beispielsweise für die Happy Hour. Über Standardschnittstellen wie Bluetooth, USB oder seriellen Port lassen sich auch mit Android-Kassen gewohnte Peripheriegeräte anbinden, etwa Barcodescanner, eine elektrisch öffnende Kassenlade oder Payment-Terminals für bargeldloses Bezahlen.
So arbeiten Android-Kassen rechtskonform
Moderne Android-Kassensysteme sind fit für das Kassengesetz 2020. Die zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung (TSE) lässt sich dabei in zweierlei Hinsicht realisieren. Wenn die Android-Kassen in Verbindung mit einer Cloudlösung genutzt werden, wird ein zertifizierter Drittanbieter, beispielsweise die „Deutsche Fiskal“ oder „fiskaly“, ins Boot geholt.
Diese Dienstleister stellen eine standardisierte, Cloud-basierte Schnittstelle bereit, an die jede cloudbasierte Kassenlösung die Kassenumsätze digital signiert übermittelt. Eine solche Cloud-Anbindung ist vor allem bei Filialen oder Betrieben mit vielen Kassen sinnvoll, bietet sie doch, über die manipulationssichere Kassendatenspeicherung hinaus, komfortable Administrationsmöglichkeiten, wie das zentralisierte Einspielen von Updates oder Buchungsposten.
Wenn die Android-Kasse ohne Cloud, mit einer rein lokalen oder nur im lokalen Netzwerk arbeitenden Software betrieben wird, so muss ein Hardware-TSE-Modul in die Kasse oder zum Beispiel auch in einen Netzwerkdrucker eingesetzt werden. Auf dieses Modul werden dann in Echtzeit die Kassenumsätze geschrieben bzw. gespeichert. Hersteller wie Sunmi bieten hier schon Android-Kassen mit einem entsprechenden Schlitz an. Dabei ist sichergestellt, dass das TSE-Modul nahtlos und fest, quasi „unsichtbar“, in der Kasse verschwindet, damit die Hardware nicht einfach herausgenommen oder gestohlen werden kann.
Android-basierte Kassensysteme für jeden Anwendungsfall
Android ist erwachsen geworden und hat sich zu einem stabilen, businessfähigen Betriebssystem entwickelt, das eine rechtskonforme Datensicherung via TSE-Cloud oder Hardware-Modul erlaubt. Ob Einzelhandel oder Gastronomie: Moderne Android-Kassensysteme gibt es in jeder Form und entsprechende Softwarepartner bieten eine große Auswahl für jeden Anwendungsfall.
Für den stationären Betrieb sind multifunktionale Kassen mit integrierten Druckern und robusten, hochauflösenden Multi-Touchdisplays für übersichtliches Arbeiten sowie optionalen Zweit-Displays für die Interaktionen mit dem Kunden erhältlich. Für den mobilen Einsatz eignen sich kompakte All-in-One-Handhelds, gegebenenfalls mit integriertem Bondrucker, Scanner und Schnittstellen für bargeldloses Bezahlen. Android-Kassensysteme bieten damit branchenübergreifend eine flexible und kosteneffiziente Lösung und ermöglichen gleichzeitig die einfache Umsetzung neuer gesetzlicher Regelungen.
Mike Finckh ist CEO bei Concept International.