Drei Viertel der deutschen Unternehmen brauchen keine öffentliche Cloud Cloud-Lösungen für das eigene Rechenzentrum
21. Februar 2017Gut drei Viertel der Unternehmen in Deutschland (76 Prozent) antworten auf die Frage, ob sie für ihre Anwendungen oder Workloads in ihren Rechenzentren die öffentliche Cloud und insbesondere deren Flexibilität unbedingt benötigen, mit einem klaren Nein. So lautet eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage der forsa.main Marktinformations GmbH im Auftrag von Nutanix. Andererseits nutzt ein Drittel der befragten Unternehmen (33 Prozent) SaaS-Angebote, setzen 21 Prozent auf die private Cloud als Managed Service, ist bei der großen Mehrheit der Befragten die Cloud Teil der IT-Strategie. Wie erklärt sich dieser vordergründige Widerspruch?
Widerspruch?
Offenbar wollen die Unternehmen in den Genuss der Vorteile der öffentlichen Cloud kommen, suchen aber immer noch nach Möglichkeiten, diese im eigenen Rechenzentrum zu realisieren. Denn gut drei Viertel der Unternehmen in Deutschland (76 Prozent) antworten laut einer repräsentativen Umfrage der forsa.main Marktinformations auf die Frage, ob sie für ihre Anwendungen oder Workloads in ihren Rechenzentren die öffentliche Cloud und insbesondere deren Flexibilität unbedingt benötigen, mit einem klaren Nein. Andererseits nutzt ein Drittel der befragten Unternehmen (33 Prozent) SaaS-Angebote, setzen 21 Prozent auf die private Cloud als Managed Service, ist bei der großen Mehrheit der Befragten die Cloud Teil der IT-Strategie.
Nach Aussage der im November dieses Jahres befragten 100 Unternehmen der Privatwirtschaft ab 200 Mitarbeitern zählen zu diesen Vorteilen die flexible und schnelle Bereitstellung von Anwendungen und Diensten (59 Prozent), lineare Skalierbarkeit (47 Prozent) und Kostentransparenz (40 Prozent). Jeweils gut ein Drittel der Befragten sieht in der geringeren Komplexität in der IT-Umgebung (38 Prozent), der höheren Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Anwendungen und Diensten (36 Prozent) sowie dem einfacheren Management der IT-Umgebung (34 Prozent) zentrale Pluspunkte.
Öffentliche Cloud
Unabhängig vom jeweiligen Cloud-Modell – Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) und Private Cloud als Managed Service – ergibt sich ein konsistentes Bild, was aus Sicht der deutschen Unternehmen die größten Barrieren auf dem Weg in die öffentliche Cloud anbelangt. An erster Stelle der Bedenken rangiert das Thema Datensouveränität und Sicherheit (48 Prozent bei SaaS, 50 Prozent bei PaaS, 46 Prozent bei IaaS, und 54 Prozent bei Private-Cloud-Nutzern), gefolgt von Kostenerwägungen (32 Prozent bei SaaS, 31 Prozent bei PaaS, 36 Prozent bei IaaS und 28 Prozent bei der Private Cloud).
Es ist wenig verwunderlich, dass diese Hindernisse die Art und Weise der Cloud-Nutzung maßgeblich beeinflussen. So verzichten immerhin 30 Prozent der Befragten auf jegliches öffentliche Cloud-Angebot, während 32 Prozent angaben, aus Datenschutzgründen einen hybriden Ansatz zu verfolgen, also eine Kombination aus eigenem Rechenzentrum und öffentlichem Cloud-Angebot zu nutzen. Ferner stimmten 65 Prozent der Aussage zu, dass sich das Rechenzentrum des öffentlichen Cloud-Anbieters in Deutschland befinden muss, während 49 Prozent fordern, dass der Sitz des öffentlichen Cloud-Anbieters in Deutschland sein sollte.
Die befragten Unternehmen sind sich zudem stark der einzelnen Kostenfaktoren bewusst, die eine öffentliche Cloud-Nutzung mit sich bringt. So nannten diejenigen Unternehmen (31 Prozent), die bereits eine Rentabilitätsrechnung zur öffentlichen Cloud-Nutzung angestellt haben, an erster Stelle die für Dienste und Schnittstellen anfallenden Kosten, gefolgt vom Anpassungsaufwand für die Netzwerkanbindung und -infrastruktur, den Kosten für Datenvolumen, Anwalts- und Vertragskosten, Abonnementgebühren und anderen.
Die Wachstumsraten bei der Nutzung öffentlicher Cloud-Angebote durch deutsche Unternehmen war in den vergangenen zwei Jahren zwar beeindruckend. Doch die Befragung ergab, dass das weitere Wachstumspotenzial angesichts der genannten Barrieren offenbar beschränkt ist. So planten zusätzlich zu den 33 Prozent SaaS-Abonnenten nur weitere 11 Prozent, diese Angebote wahrzunehmen, während 53 Prozent ganz darauf verzichten wollten.
Bei den übrigen Nutzungsmodellen fällt dieser Trend ähnlich aus: Während nur zusätzliche 9 Prozent die Private Cloud als Managed Service in Zukunft nutzen wollen, verfolgen 67 Prozent bewusst keine entsprechenden Pläne. Bei PaaS stehen magere 5 Prozent potenzieller Nutzer 71 Prozent nicht interessierten Studienteilnehmern gegenüber, bei IaaS lauten die entsprechenden Zahlen 6 Prozent versus 72 Prozent.
Marktpotenzial begrenzt
„Die weit verbreitete Aussage, die öffentliche Cloud sei generell sicher, einfach und kostengünstig, bewerten die Unternehmen in Deutschland offenbar anders. Sie sehen und wollen zwar die Vorteile der öffentlichen Cloud, tun sich aber schwer, diese im eigenen Rechenzentrum oder mit Angeboten wie Infrastructure as a Service zu realisieren“, so Patrick D. Cowden, Vice President Central Europe and Emerging Markets bei Nutanix.
Auch der Vorwurf, die Unternehmen in Deutschland verschliefen den Trend zur öffentlichen Cloud, ist angesichts des starken Bewusstseins über die damit verbundenen Kosten- und Datenschutzproblematiken nicht haltbar. Dazu Patrick D. Cowden: „Sie wissen, dass sie die Cloud für die digitale Transformation unbedingt brauchen. Und sie nutzen sie, soweit es ihnen möglich ist. Was sie jedoch zusätzlich wollen, ist eine Lösung, die die Vorteile der öffentlichen Cloud in die Rechenzentren der Unternehmen bringt. Sie brauchen das, was wir bei Nutanix als Enterprise Cloud Platform bezeichnen. Sie ist das Vehikel für die digitale Transformation. Nur mit einer Enterprise Cloud werden die IT-Teams der Unternehmen von Verwaltern der Infrastruktur zu echten Gestaltern von Innovationen.“
Der Schlüssel zu einer solchen Plattform ist die Softwaresteuerung. Dabei werden sämtliche ehemals getrennten Infrastrukturkomponenten wie Rechenleistung, Speicher, Netzwerk und Hypervisor-Umgebungen als reine Funktionalitäten bereitgestellt. Die Infrastruktur selbst wird somit aus Administratorensicht gleichsam unsichtbar, ist hoch automatisiert und wird zentral verwaltet, inklusive der nicht virtualisierbaren Komponenten einer Rechenzentrumsumgebung. Gleichzeitig lassen sich mit einer solchen Plattform die Grenzen zwischen dem eigenen Rechenzentrum und Infrastrukturen außerhalb, zum Beispiel einem IaaS-Angebot in der öffentlichen Cloud, durch passende Konnektoren und Funktionalitäten wie der Applikationsmobilität überwinden. Ferner können IT-Experten mit einer Enterprise-Cloud-Plattform schon bei der Bereitstellung von Applikationen für die nötige Sicherheit sorgen.
Hinzu kommt: Eine solche Enterprise-Cloud-Plattform erlaubt es den Firmen, Unternehmensanwendungen wie ERP-Systeme zu konsolidieren und kostengünstiger sowie mit weniger Verwaltungsaufwand zu betreiben. Sie unterstützt damit auch Anwendungen und Workloads, welche die Unternehmen aus den genannten Bedenken gegenüber der öffentlichen Cloud weiterhin im eigenen Rechenzentrum betreiben werden. So ist zum Beispiel die Nutanix Enterprise Cloud Platform inklusive dem eigenen Hypervisor für den Betrieb der SAP Business Suite auf Basis von SAP NetWeaver von SAP zertifiziert. (rhh)
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