Im "Storage-Interview": Wolfgang Huber, CohesityDer elegante Weg vom Storage Management zum Data Management
9. März 2021Unternehmen kämpfen im Bereich der IT-Infrastruktur mit ihren bestehenden Speichersystemen – vielfach noch als Silos ausgelegt. Komplexe Verwaltung, geringe Effizienz und hoher Aktualisierungsaufwand sind dabei typische Herausforderungen. Wolfgang Huber, als Regional Director für die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Cohesity zuständig, erläutert im Interview mit Line-of.biz (LoB), welche Alternativen Besserung versprechen.
LoB: Welche Speicherarchitekturen und -Technologien versprechen den größten Vorteil für Organisationen, wenn Sie nach wie vor Speichersilos im Einsatz haben?
Huber: Aus unserer Sicht braucht man dazu dringend eine Plattform für das Datenmanagement. Dabei sollte es einfach sein, die Daten dort abzulegen und diese zu managen und zwar sowohl in Außenstellen, als auch in den Rechenzentren. Aber es gilt zudem, Daten in der Cloud bzw. einer Multicloud-Umgebung speichern zu können. Dabei sollte das ganze Konstrukt von einem einzigen Interface aus zu verwalten sein.
LoB: Was sind dabei die wichtigsten Forderungen?
Huber: Ganz klar – es muss kosteneffizient sein und es sollten viele Formate unterstützt werden. Zudem ist geringe Komplexität gefragt, wenn es darum geht, die Daten von einem Rechenzentrum in die Cloud oder auch wieder zurück zu kopieren. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die lineare Skalierbarkeit der Lösung. Darüber hinaus werden die verschiedenen Aspekte der Sicherheit beleuchtet: Wer darf zugreifen, sind die Daten verschlüsselt – das sind typische Aspekte, die sich einem IT-Verantwortlichen heutzutage stellen. Was man aber nicht vergessen sollte: Es geht für die Unternehmen immer mehr darum, Nutzen aus den Daten zu ziehen – also um deren zielgerichtete Analyse.
LoB: Warum sollte ein Unternehmen dieser Analyse eine so hohe Bedeutung beimessen?
Huber: Heutzutage wird sehr viel drüber gesprochen, dass die Daten das neue Gold sind. Viele Firmen unterscheiden sich ja mehr und mehr durch das interne Know-how, also die Einblicke, die sie in ihre Daten haben. Dabei handelt es sich um Informationen, die sie von ihren Kunden oder auch aus ihren Geschäftsprozessen bekommen. Damit wird es immer wichtiger, dass die Daten nicht nur in einem Silo liegen, sondern dass man sie aktiv nutzen kann: Das bedeutet: Analysen stellen, etwa um frühzeitig zu erkennen, ob ein Angriff erfolgt – wie beispielsweise eine Ransomware-Attacke.
LoB: Wie adressieren sie mit Ihrer Lösung das Thema Datensicherheit?
Huber: Dabei gilt es drei Stufen abzudecken. Zum ersten geht es darum, den unerlaubten Zugriff gänzlich zu verhindern, also die Hacker draußen zu halten. Dazu existiert eine lange Liste von Mechanismen, die wir hier zum Einsatz bringen. Unser „immutable Filesystem“ ist ein Punkt, ein weiterer das Thema Verschlüsselung, und zwar sowohl beim Transport, aber auch beim Abspeichern der Daten. Ergänzt wird das um den Bereich der Authentifizierung, Stichworte sind rollenbasierte Access Controls sowie das Monitoring und Auditing der Daten.
LoB: Und die zweite Stufe?
Huber: Man muss schnell erkennen, dass irgendwas schief geht. Dazu setzen wir auf Machine Learning, kurz ML, und Analytics Tools. Wir haben zum Beispiel für das Thema Ransomware ein eigenes Dashboard, das den Anwender proaktiv informiert, wenn irgendwas nicht so abläuft, wie es eigentlich soll – etwa wenn ganz plötzlich viele Dateien verschlüsselt werden.
LoB: Was fehlt dann noch in Ihrer Gleichung?
Huber: Der dritte Faktor ist die schnelle und passende Reaktion, wenn etwas passiert ist. Hier sind Anwender in der Lage, mit Hilfe des ML-Algorithmus zu sehen, welchen Snapshots oder welche Speicherung sie problemlos zurückspielen können. Dazu gehört aber auch ein „Business Continuity-Plan“, den man immer wieder testen sollte. Bei der schnellen Wiederherstellung hilft ein Feature wie unser „Mass Restore“ ungemein: Damit können Anwender sehr schnell die Umgebung wieder zurückkopieren und die Umgebung ist binnen kurzer Zeit vollkommen wiederhergestellt.
LoB: Wenn man sich diese schöne neue Speicherwelt ansieht, dann muss man sagen: Es kommt doch einiges an zusätzlichen Aufgaben auf die Verantwortlichen zu. Wie lassen sich diese neuartigen Herausforderungen angehen und wer kann ihnen dabei helfen – ist das alles nur eine Frage der Tools?
Huber: Hier ist ein wichtiges Argument herauszustellen: Wenn man die Verwaltung und Steuerung des kompletten Speichers zentralisieren kann, dann erweist sich die Aufgabe als deutlich weniger komplex. Dazu kommen aber auch noch die Tools – sie nehmen einiges von der Komplexität weg.
LoB: Welche Rolle spielt dabei ein „as-a-Service“-Ansatz?
Huber: „As a Service“ erweist sich als klarer Trend. Dabei sehen wir zwei Optionen: Die Anwenderunternehmen geben alles an einen Serviceprovider – ein Systemhaus – heraus und lassen sich den kompletten Speicher von diesen Infrastrukturspezialisten verwalten. Aber es gibt auch eine zweite Option: Von Cohesity wurde ein „Data Management as a Service“ auf den Markt gebracht – in den USA ist er bereits verfügbar, hier in Europa wollen wir auch bald damit beginnen. Damit lassen sich Problembereiche wie „Vereinfachung des IT-Betriebs“ oder der Fachkräftemangel umschiffen.
Rainer Huttenloher