Herausforderungen identifizieren und Stolpersteine vermeidenErwartungen vs. Realität bei der Cloud-Migration

17. Februar 2019

Unternehmen knüpfen hohe Erwartungen an ihre digitale Transformation und den häufig damit verbundenen Einstieg in die Cloud. Dazu gehören vor allem höhere Agilität und geringere Kosten. Doch der Weg in die Cloud dauert oft länger als zwei Jahre. Dabei unterschätzen 40 Prozent der Unternehmen die Kosten der Migration und drei Viertel stellen erst während des Projekts fest, dass ihnen notwendige interne Kenntnisse fehlen. Das zeigt die von Rackspace beauftragte und von Forrester Consulting durchgeführte Studie „Maintaining Momentum: Cloud Migration Learnings“.

Laut der Studie stecken viele Unternehmen gerade mitten in der digitalen Transformation oder erhöhen die Priorität für das Thema. In dieser Phase der Veränderung müssen sie nicht nur die eigenen Produkte, Dienstleistungen und Prozesse anpassen und neu erfinden, sondern auch mit der nötigen Kompetenz in möglichst kurzer Zeit die richtige Basis für die Zukunft schaffen.

Die eigene IT wird hier – und auch in der Zeit danach – stark gefordert. Dabei steigen die Erwartungen an sie permanent. Während diverse Geschäftsbereiche ihre digitale Agenda immer schneller voranbringen wollen, steckt die IT-Abteilung in einer Zwickmühle: einerseits die alten Geschäftsmodelle unterstützen und andererseits neue Technologien implementieren und vorantreiben. Gleichzeitig lassen sich kaum neue Mitarbeiter in diesen Trendbereichen finden und es gibt auch wenig oder keine Zeit für die eigene Weiterbildung. Dies verzögert den notwendigen Umbau.

Die IT positioniert sich neu

Dabei unterscheidet sich die digitale Transformation deutlich von den bislang bekannten Technologiezyklen oder Innovationen und wird die Unternehmens-IT, wie wir sie heute kennen, stark verändern. Die damit verbundenen Herausforderungen an die IT können wir bereits heute in vielen Unternehmen sehen.

Denn die Transformation zwingt Unternehmen dazu, die Sicht auf ihre IT und deren Positionierung zu überdenken. Für die IT ist das Fluch und Segen zugleich. Während bei früheren Technologiezyklen noch die Optimierung der Kosten und des Betriebs im Vordergrund standen, geht es nun darum, die Geschwindigkeit zur Einführung und Weiterentwicklung neuer Geschäftsmodelle zu erhöhen. Das heißt: Die IT wandelt sich vom Geschäftsunterstützer zu einem elementaren Bestandteil zukünftiger Geschäftsmodelle.

Eine solide Basis schaffen

Umso wichtiger ist es sicherzustellen, dass die Umgebungen, die für diese neuen Geschäftsmodelle essentiell sind, optimal für künftige Anforderungen vorbereitet werden. Nur dann bilden sie eine gute Basis für die kommenden Anwendungen und Dienste. Ein Fehler bedeutet in Zukunft nicht mehr nur einen niedrigeren Gewinn, sondern stellt ein direktes Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit dar. So werden nur die Unternehmen erfolgreich sein, die sich kontinuierlich auf Veränderungen im Markt und im eigenen Geschäft schnellstmöglich anpassen.

Die Zeiten langfristiger Planungs- und Beratungsprojekte vor einer Optimierung oder Innovation sind vorbei: Bei Veränderungen im Markt oder Neuerungen in den eigenen Produkten wird von Kunden und den internen Geschäftsbereichen sofortiges Handeln erwartet. Dies schafft aber auch die Möglichkeit, Produkte, Dienstleistungen und Innovationen schnell zu testen – ohne großes Investment. Dafür ist eine robuste und anpassungsfähige Basis wichtig.

Der erste Schritt in der IT-Transformation wird häufig durch eine Migration der bestehenden Umgebungen eingeläutet. Die Forrester-Studie zeigt Perspektiven rund um die Migration und Best Practices, aber auch falsche Erwartungen auf.
Für viele Unternehmen ist eine Migration ein Ereignis, das häufig nur alle vier bis zehn Jahre eintritt und irgendwie geschultert werden muss. Die Rackspace-Experten im Professional Service begleiten jedes Jahr viele Kunden bei der Migration. Aus diesem Grund sind sie routiniert und haben verschiedene Methoden und Best Practices entwickelt, die sich in diversen Projekten bewährt haben.

Nutzen der Public Cloud

Im Rahmen der digitalen Transformation bildet die Migration jedoch nur einen Baustein, um bestehende Dienste und Systeme in ein optimiertes Betriebsmodell zu überführen. Häufig wird diese Maßnahme mit dem Hauptziel der Kostenoptimierung durchgeführt – oder um von den Vorzügen der Public Cloud zu profitieren. Dazu gehören insbesondere Agilität, Skalierbarkeit und die Nutzung neuer Dienste.

Das reine Verschieben von Anwendungen von einer Plattform auf eine andere hat jedoch nur geringen Einfluss auf künftige Geschäftsmodelle oder deren Kostenstruktur. Das zeigt sich auch in der Studie, wonach die tatsächlichen Kosten und benötigte Zeit über den erwarteten Werten lagen. Häufig ist dies auch darauf zurückzuführen, dass Anwendungsumgebungen ohne Anpassungen verschoben werden („Lift & Shift“) und dadurch die Vorteile einer Public Cloud nicht nutzen können.

Moderne Tools sind nötig

Das einfache Weiterführen bestehender IT-Infrastrukturen in einer Public Cloud kann sogar negative Folgen haben und die Digitalisierung behindern: Ohne die konsequente Nutzung der Mehrwerte einer Public Cloud – wie automatische Skalierung, richtige Dimensionierung, Datenbank-Services, Load Balancing oder Plattform-Services – und ohne den Einsatz moderner Tools für den Betrieb, werden die Kosten gegenüber dem alten Modell deutlich steigen. Ganz schnell können hier vermeintlich kostensparende Ideen, etwa das Weiterverwenden bestehender Tools und Prozesse, das Potential der Cloud schmälern.

Die dadurch wachsende Frustration der Fachabteilungen, da diese nach wie vor nicht schnell genug agieren können, ist vorprogrammiert. Daher sollten IT-Leiter genau planen, wie das zukünftige Betriebsmodell in der IT aussehen wird und welche der heutigen Anwendungsumgebungen welche Rolle darin spielen. Diese Thematik spiegelt auch die Studie in den „Key Recommendations“ wider.

Eigene Services zügig anpassen

Bislang wurden Anwendungen für mehrere Jahre bereitgestellt und sie unterstützten gleichbleibende Geschäftsprozesse. In Zukunft müssen die Anwendungslandschaften jedoch schnell angepasst und erweitert werden. Dies bedeutet, dass die IT-Abteilung über den gesamten Zeitraum der digitalen Transformation hinweg zwei Arten von Applikationen zu betreuen hat: die heutigen statischen sowie die künftigen flexiblen Systeme. Dabei werden sich Unternehmen durch Eigenentwicklungen verstärkt vom Markt abheben und differenzieren.

Der Weg in und durch die digitale Transformation ist aber je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich. So kann in einem Fall die Cloud-Migration mit geringen Anpassungen der IT-Architektur bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung sein, während sich in einem anderen ein Managed Hosting der bestehenden IT anbietet. Hier werden dann neue Anwendungen gezielt in der dafür passenden Public oder Private Cloud genutzt.

Abkürzungen nehmen

Die Forrester-Studie beschreibt dies sehr gut im Bereich „Herausforderungen während und nach der Migration“: Demnach sind die meisten Unternehmen noch nicht auf dieses Modell vorbereitet, werden aber durch den Markt in diese Richtung gedrängt. Wer unvorbereitet losmarschiert, erhöht jedoch das Risiko für seine Wettbewerbsfähigkeit, und wer zu langsam geht, wird vom Wettbewerb überrollt.

markus schmid
Quelle: Rackspace

Daher empfiehlt die Studie sogenannte Abkürzungen – die Shortcuts. Das bedeutet: Unternehmen sollten nicht das Rad neu erfinden, sondern die Erfahrung und Expertise eines Partners nutzen. Bei Rackspace verfolgen wir genau diesen Ansatz. Wir versetzen Kunden möglichst schnell in die Lage, mit modernen Tools und Methoden diese neuen Anwendungslandschaften einzusetzen, damit sie sich einen Vorteil verschaffen. Gleichzeitig können sich dann die IT-Mitarbeiter wieder mehr auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.

Markus Schmid, Rackspace

Hier geht es zur Forrester-Studie „Maintaining Momentum: Cloud Migration Learnings

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