Für 92 Prozent ist die hybride Cloud das ideale IT-Modell

19. November 2018

Seinen ersten globalen Enterprise Cloud Index hat Nutanix vorgelegt. Demzufolge sehen 92 Prozent der Unternehmen in Deutschland in der hybriden Cloud das ideale IT-Modell. Mit dieser einmal im Jahr geplanten Studie ermittelt Nutanix die Pläne der Unternehmen weltweit, private, hybride und öffentliche Clouds zu nutzen.

Entgegen der Public-Cloud-Euphorie der vergangenen Jahre sehen 91 Prozent der Unternehmen weltweit – 92 Prozent in Deutschland – in der hybriden Cloud das ideale IT-Modell. Als Vorteil der hybriden Cloud nennen 76 Prozent der Unternehmen in Deutschland (70 Prozent weltweit) die Möglichkeit, abhängig vom konkreten Anwendungsszenario für jede einzelne Applikation die jeweils beste Cloud auszusuchen. Für die Studie hat das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von Nutanix in den Monaten Juni und Juli 2018 weltweit 2.300 IT-Entscheider – darunter 100 in Deutschland – von Unternehmen ab 500 Mitarbeitern aus 20 Ländern und Regionen befragt.

Nüchternes Kalkül scheint die generelle Haltung der IT-Entscheider gegenüber den verschiedenen Cloud-Modellen zu sein. Dabei sind nicht nur Datensicherheit und Compliance, sondern auch Kosten, Performance und Agilität die wichtigen Entscheidungskriterien. Zwar wird immer wieder behauptet, Unternehmen aus Deutschland scheuten vor allem aus Gründen der Datensicherheit und Compliance vor der Public Cloud zurück.

Doch damit stehen sie im weltweiten Vergleich nicht allein: So nannten zwar 28 Prozent der befragten IT-Entscheider in Deutschland Datensicherheit und Compliance als das wichtigste Bewertungskriterium, doch in der EMEA-Region sind es durchschnittlich 30 Prozent und weltweit 31 Prozent. Demgegenüber sahen 19 Prozent der Befragten aus Deutschland (18 Prozent in EMEA, 20 Prozent weltweit) die Kosten als das wichtigste Kriterium bei der Frage, ob die private oder die öffentliche Cloud vorzuziehen sei. Dazu passt die Aussage von 63 Prozent der Befragten aus Deutschland, dass ihre Ausgaben für die Public Cloud über Plan lägen, weltweit sagten das nur 35 Prozent der Entscheider.

Vor dem Hintergrund dieser nüchternen Betrachtung der verschiedenen Cloud-Modelle ist auch die im europäischen wie weltweiten Vergleich langsamere Durchdringung von Public-Cloud-Diensten in Deutschland zu bewerten. So gaben 58 Prozent der Entscheider in Deutschland an, Unternehmens-Workloads in traditionellen Rechenzentrumsinfrastrukturen implementiert zu haben – der Durchschnitt liegt in EMEA bei 40 Prozent und global bei 41 Prozent. Und 43 Prozent sagten (38 Prozent in EMEA, 33 Prozent weltweit), ihre Unternehmens-Workloads in privaten Clouds zu betreiben. Nicht mehr als 11 Prozent (EMEA 13 Prozent, weltweit 14 Prozent) bezogen Services von nur einem Public-Cloud-Anbieter und sogar nur 3 Prozent (EMEA 10,2 Prozent, weltweit 12 Prozent) von mehreren Public-Cloud-Providern.

Multi-Cloud-Ansatz nimmt Fahrt auf

Hinter diesen Zahlen verbirgt sich jedoch keine prinzipielle Ablehnung der Public Cloud in Deutschland. So planen die Unternehmen hierzulande, die Nutzung multipler öffentlicher Cloud-Angebote in den kommenden zwei Jahren zu versechsfachen. Doch dabei geht es immer um den geschäftlichen Nutzen. Und hier schneidet die Public-Cloud gegenüber der hybriden Cloud schlechter ab. So gaben nur 29 Prozent der Befragten aus Deutschland an, mit den genutzten Public-Cloud-Services ohne Einschränkung zufrieden zu sein. Das ist ein deutlich niedrigerer Wert als der Durchschnitt in EMEA (41 Prozent) und weltweit (42 Prozent). Andererseits schätzen die Unternehmen in Deutschland mehr als alle anderen die Performance der Public Cloud, nämlich 25 Prozent unter ihnen im Vergleich zu 17 Prozent sowohl in EMEA als auch weltweit.

So überrascht es nicht, dass die Befragten in Deutschland mit 59 Prozent mehr als alle anderen in EMEA – der Durchschnittswert liegt hier bei 48,4 Prozent – der hybriden Cloud einen deutlich positiven Effekt auf ihr Geschäft bescheinigen. Sie liegen damit praktisch gleichauf mit ihren Kollegen in den USA mit 59,3 Prozent. Folglich implementieren sie immer mehr Unternehmens-Workloads in hybriden Clouds: In zwei Jahren werden nur noch 28 Prozent der befragten Entscheider in Deutschland Workloads auf traditionellen Rechenzentrumsinfrastrukturen betreiben (gegenüber 58 Prozent heute), dafür 51 Prozent in hybriden Clouds (gegenüber 21 Prozent heute).

Dieser Wert liegt deutlich sowohl über dem EMEA-Durchschnitt von 43 Prozent als auch gegenüber dem globalen Wert von 41 Prozent. Gleichzeitig geht die Nutzung privater Cloud-Umgebungen sowie der Services von nur einem einzigen Public-Cloud-Anbieter für den Betrieb von Unternehmens-Workloads in den kommenden beiden Jahren in Deutschland von 43 Prozent bzw. 11 Prozent auf dann 13 Prozent und 8 Prozent zurück. Spiegelbildlich dazu steigt die Nutzung von Services mehrerer Public-Cloud-Provider im gleichen Zeitraum von 3 Prozent auf 19 Prozent. Damit kristallisiert sich die hybride Cloud als Kombination aus privaten Cloud-Umgebungen mit Public-Cloud-Services verschiedener Anbieter als das bevorzugte IT-Modell in Deutschland heraus. (rhh)

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