Kommunikation aus der Cloud muss bis 2020 Standard im Mittelstand werden
7. Mai 2015Die „IT aus der Wolke“ wird die klassischen Geschäftsmodelle bis 2020 ablösen – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von DiOmega. Eine Umfrage von Marktforschern der Elon University hat zudem ergeben, dass auch die Web-Gemeinde im Jahr 2020 „weitgehend in der Cloud“ leben wird. Auch bei der Echtzeitkommunikation, sprich Unified Communications und Collaborations (UCC), ist die Cloud-Technologie laut eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. – auf dem Vormarsch. Während sie sich bei Konzernen immer mehr durchsetzt, hinkt der Mittelstand hier noch stark hinterher. Die Gründe sieht Detlev Artelt vor allem in der Unsicherheit vor komplett Neuem und in den Bedenken, was die Datensicherheit angeht.
Laut aktuellem eco Report „IT Sicherheit 2015“ ist für 88 Prozent der befragten Fachleute der „Datenschutz“ das wichtigste Sicherheitsthema für 2015. Gerade bei mittelständischen Unternehmen herrscht große Unsicherheit darüber, ob ihre Daten in der „digitalen Wolke“ sicher sind. Dementsprechend nutzt nur ein Drittel des Mittelstandes derzeit Dienstleistungen aus der Cloud, wie aus einer TecChannel-Untersuchung ersichtlich wird. Noch weniger Betriebe greifen auf UCC-Lösungen, wie Video oder Telefonie, in der Cloud zurück. Damit verschenken die Firmen jedoch enorme Optimierungs- und Einsparpotentiale. „Zwar holt der Mittelstand bei neuen Kommunikationslösungen stark auf. Jedoch setzen immer noch wenige Betriebe dabei auf Cloud-Lösungen. Wer als Mittelständler bei UCC rasch handelt, bleibt auch langfristig zukunfts- und wettbewerbsfähig“, da ist sich Artelt sicher. Darum gilt es laut eco UCC-Experte, verstärkt Aufklärungsarbeit zu leisten und den Mittelständlern – und nicht nur diesen – die teilweise unbegründete „Angst vor der Wolke“ zu nehmen.
Für Artelt ist es entscheidend, dass die mittelständischen Betriebe, die eine UCC-Lösung in der Cloud anstreben, genau wissen, welche Sicherheitsmaßnahmen vor allem beachtet werden müssen. Da sind zum einen alle relevanten Kommunikationsverbindungen zu verschlüsseln: „Bei hohen Anforderungen an die Vertraulichkeit sind auch Daten in verschlüsselter Form zu speichern. Zwar werden oftmals Daten via HTTPS verschlüsselt übertragen, jedoch landen die Daten trotzdem in vielen Fällen unverschlüsselt in der Datenwolke. Durch eine dreifache Verschlüsselung direkt am Endgerät des Anwenders kann dies verhindert werden“, erläutert der eco UCC-Experte.
Der Dienstleister muss zudem durch Zertifizierung und mit Protokolldaten nachweisen, dass er ein angemessenes Notfallmanagement aufgebaut hat und betreibt. Ein weiterer wichtiger Punkt für Artelt: „Auch die Authentifizierung von Administratoren und Benutzern muss angemessen abgesichert werden. Eine Zwei-Faktor-Authentisierung sorgt hierbei für eine eindeutige Identifizierung.“ Fernwartungszugriffe sollten nur nach ausreichender Authentifizierung über verschlüsselte Kommunikationsverbindungen erfolgen. Schließlich müssen auch alle technischen Schnittstellen zum Dienstleister den Architektur- und Sicherheitsanforderungen des Kunden entsprechen.
„Gerade für mittelständische Unternehmen ist eine flexible UCC-Infrastruktur besonders wichtig. Diese sollte kostengünstig, schnell zu implementieren sowie einfach zu verwenden und zu warten sein“, fasst Andreas Weiss, Direktor von EuroCloud Deutschland, zusammen. Im Optimalfall werden sowohl die komplette Hardware als auch alle Applikationen für Festnetz- und Mobilfunkkommunikation sowie für E-Mail, Fax, Chat, Voicemail oder Video- und Webkonferenzen bei einem externen Dienstleister ausgelagert, dort verwaltet, gepflegt und auf dem aktuellen Stand gehalten. Dadurch können mittelständische Unternehmen den Aufwand ihrer eigenen IT-Abteilung reduzieren. Dazu zählen beispielsweise die Schulung der Administratoren, die Verwaltung der Teilnehmer und das Einspielen neuer Updates. „Ein nicht unerheblicher Vorteil, verfügt der Mittelstand oftmals nur über geringere Budgets und somit über weniger IT-Ressourcen als die größeren Mitbewerber“, stellt Weiss abschließend fest. (rhh)
Hier geht es zum eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.