Ergebnisse des „KPMG Cloud-Monitors“ 2024:Siegeszug der KI erreicht auch die Cloud
8. November 2024Nahezu alle Unternehmen (98 Prozent) sind heute in der Cloud, 55 Prozent setzen auf hybride Cloud, eine Mischform aus Public- und Private-Cloud. Zudem verwenden 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen KI-Dienste von Cloud-Anbietern. Rund die Hälfte der Unternehmen verfolgt mit ihrer Cloud-Strategie das Ziel, die IT-Sicherheit zu erhöhen und interne Prozesse zu digitalisieren.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Cloud: 97 Prozent der Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, beziehen ihre KI-Lösungen von Cloud-Anbietern. Das Zeitalter der klassischen Rechenzentren scheint hingegen langsam gezählt: Nur noch 26 Prozent der Unternehmen nutzen sie für ihre KI-Lösungen. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Cloud-Monitor 2024“, für den KPMG in Deutschland über 500 deutsche Unternehmen hinsichtlich ihrer Cloud-Nutzung befragt hat.
Kaum ein Unternehmen ist nicht in der Cloud
98 Prozent der befragten deutschen Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten sind heute in der Cloud. Die meisten setzen dabei auf hybride Cloud-Modelle, die eine Kombination aus Public- und Private-Cloud-Lösungen bieten. 57 Prozent der Unternehmen verfolgen mit ihrer Cloud-Strategie das Ziel, die eigene IT-Sicherheit zu erhöhen.
Für fast die Hälfte sind die Digitalisierung interner Prozesse und die Kostenoptimierung wichtige Ziele. 52 Prozent der Unternehmen verfolgen eine Cloud-First-Strategie und 23 Prozent wollen vollständig auf eine Cloud-Only-Strategie umstellen.
Sicherheit und Leistungsfähigkeit als wichtigste Anforderungen
Für Unternehmen sind Leistungsfähigkeit und Stabilität (70 Prozent) sowie Vertrauen in Sicherheit und Compliance (69 Prozent) entscheidend bei der Wahl eines Cloud-Providers. Public-Cloud-Nutzende legen mehr Wert auf die Unabhängigkeit des Anbieters (62 Prozent) als Unternehmen, die auf die Private-Cloud (50 Prozent) oder hybride Modelle (52 Prozent) setzen.
Bei hybrider Cloud-Nutzung sind Leistungs- und Sicherheitsaspekte des Providers wichtiger als bei der ausschließlichen Nutzung von Private- oder Public-Clouds. Zudem ist auch der Standort des Cloud-Providers wichtig. Wie im Vorjahr bevorzugen 58 Prozent der Unternehmen, Rechenzentren im EU-Rechtsgebiet.
Kostenoptimierung und ESG-Aspekte
67 Prozent der Unternehmen haben durch die Cloud-Nutzung hohe oder sehr hohe IT-Kosteneinsparungen erzielt. Allerdings gibt es auch die Kehrseite der Medaille: 21 Prozent der Großunternehmen mit 5.000 und mehr Beschäftigten berichten von gestiegenen IT-Kosten durch Cloud-Computing. 58 Prozent der Firmen geben die Hälfte oder mehr ihres IT-Budgets für die Cloud aus. Bei Großunternehmen mit 5.000 und mehr Beschäftigten geben sogar 64 Prozent mindestens die Hälfte ihres IT-Budgets für verschiedene Cloud-Dienste aus.
Für 77 Prozent der Unternehmen ist das Thema ESG (Environmental Social Governance) bei der Cloud-Nutzung wichtig oder sehr wichtig. Bei Großunternehmen mit 5.000 und mehr Beschäftigten sind es 84 Prozent, die ESG-Aspekte als wichtig oder sehr wichtig betrachten.
Methodik des KPMG Cloud-Monitors
Der Cloud-Monitor ist eine Unternehmensbefragung, die seit dem Jahr 2012 jährlich durchgeführt wird. Die Datenbasis für den diesjährigen Cloud-Monitor wurde durch computergestützte Web-Interviews (CAWI) im Zeitraum von Juni bis Juli 2024 erhoben. Die Stichprobengröße für den Cloud-Monitor 2024 umfasst 503 deutsche Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten.
Bei den Befragten handelt es sich um Führungspersonen aus den Abteilungen Engineering, DevOps bzw. IT/OT-Operations, FinOps bzw. Cloud-Financial-Management, Digitalisierung/Innovation, Finanzen bzw. IT-Controlling oder Procurement sowie Mitglieder der Geschäftsführung bzw. des Vorstands. Die Zielgruppe wurde so angesteuert, dass sowohl Unternehmen unterschiedlicher Größe als auch Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen ausreichend vertreten sind, um statistisch fundierte Ergebnisse zu liefern. (rhh)