"Cloud First" treibt Geschäftsentwicklung stärker voran Studie zeigt: Cloud wird Standard für IT-Projekte
5. Januar 2017Das Cloud-Computing ist in Unternehmen angekommen. Diese Aussage belegt die Studie „The 2016 Cloud Computing Tipping Point”. Sie zeigt, dass sich 52 Prozent der Unternehmen weltweit entscheiden, die Cloud als Standardmodell für IT-Projekte einzusetzen. Allein in Deutschland bevorzugen 50 Prozent der Unternehmen einen Cloud-First-Ansatz. Dabei spielt der Einfluss von DevOps in der IT eine entscheidende Rolle.
Studienergebnisse
Die „2016 Cloud Computing Tipping Point“-Studie befragte unter anderem 225 deutsche Unternehmen und enthüllte drei signifikante Erkenntnisse:
Cloud-Computing ist in Unternehmen angekommen. Die Hälfte der Teilnehmer traf die Aussage, dass sie für neue Business-Anwendungen Cloud-Dienste, wie Software as a Service oder Plattform as a Service, den On-Premise-Rechenzentren vorziehen würde. Im Vergleich dazu würden weltweit 52 Prozent der Befragten Cloud-Dienste wählen. 73 Prozent wollen den Wechsel innerhalb von zwei Jahren vollziehen (weltweit waren es 77 Prozent).
„Cloud-First-Unternehmen verfügen über die nötige Flexibilität, Schnelligkeit und Skalierbarkeit, um in der heutigen wettbewerbsintensiven Branche neue Wege zu beschreiten. Es zeichnet sich ein klarer Wandel ab, der weitreichende Folgen hat. Das traditionelle Data-Center-Computing wird von Cloud-Computing abgelöst, weg von Ressourcen-, Fähigkeiten- und Budgets-orientierter Backend-Infrastruktur hin zu serviceorientierten Unternehmen”, sagt Georg Goller, Area Vice President Germany bei ServiceNow.
Triebfeder DevOps
Als zweite Kernaussage liefert die Studie die Erkenntnis, dass vor allem die Vorteile der schnelleren Umsetzung von IT-Projekten – Stichwort „durch DevOps zu Cloud-First-Unternehmen“ eine große Rolle spielen. So sagen zum Beispiel 9 von 10 Befragten (genau: 91 Prozent), dass sie mit der sogenannten DevOps-Bewegung vertraut sind, einer Philosophie, die an Agile Development Community angelehnt ist (weltweit waren es 94 Prozent). Das Ziel der DevOps-Bewegung ist es, die schnelle Entwicklung sowie das Hosting von neuen Anwendungen und Diensten voranzutreiben. In der Vergangenheit gab es wenig Interaktion zwischen IT und Entwicklern. DevOps zielt hingegen auf die frühzeitige und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen beiden Abteilungen.
71 Prozent der Studienteilnehmer bestätigten, dass der Anstieg von DevOps den Hauptgrund für den Cloud-First-Wandel darstellt (76 Prozent weltweit). Der Entwicklungsfortschritt setzt Unternehmen zusätzlich unter Druck, Konzepte für den Einsatz von neuen Anwendungen zu erarbeiten. DevOps enthüllte auch Engpässe, die durch das Hosting von Anwendungen auf firmeneigener Infrastruktur entstanden sind. Daher entscheiden sich Unternehmen für die Cloud, um die umsatztreibenden Anwendungen hinzufügen zu können und so das Geschäftswachstum zu unterstützen.
Als drittes Ergebnis liefert die Studie die Aussage, dass „Cloud-First“ neue IT-Kompetenzen verlangt. 8 von 10 Unternehmen, die den Cloud-First-Ansatz vollständig implementiert haben, sagten, dass ihre IT-Fachkräfte nicht über die nötigen Kompetenzen verfügten, diesen effizient umzusetzen (im Vergleich waren es weltweit 9 von 10). Ganze 86 Prozent denken, dass die Cloud die offizielle IT-Abteilung ersetzen könnte, zumindest zeitweilig (88 Prozent weltweit).
Unternehmen müssen sich auf die neue Situation einstellen. Die meisten Anwendungen sowie die Infrastruktur liegen heute außerhalb des Rechenzentrums. So sagen zum Beispiel 76 Prozent der Befragten, dass die Auslagerung in die Cloud zeigt, welche Bedeutung IT für das Geschäft hat (72 Prozent weltweit). Zudem glauben 56 Prozent, dass IT in Zukunft eine essentielle Rolle im Unternehmen spielen wird (68 Prozent global). „Bei dieser Umstellung gibt es bedenkliche Aspekte für die IT, wenn nicht gehandelt wird”, kommentiert Goller. „Wir glauben, dass dies eine Chance für innovative IT-Unternehmen darstellt, die Unternehmen als strategische Partner bei dem Wechsel zum cloudbasierten Ansatz zu unterstützen.”
Umorientierung nötig
Die Umstellung auf einen Cloud-First-Ansatz kann verschiedene Auswirkungen auf die IT-Abteilung haben. Die Studie hat ergeben, dass folgende Schwerpunkte für die Umstellung auf Cloud-Dienste am wichtigsten sind:
- eine 360-Grad-Sicht (64 Prozent der Befragten weltweit) sowie
- klare Kostenprognosen (63 Prozent der Befragten weltweit).
Die IT benötigt Transparenz über die gesamte Systemumgebung des Unternehmens hinweg, einschließlich aller cloudbasierten Dienste und Anwendungen. So kann sie Nachfragen besser managen, Systemkosten besser verstehen sowie Cloud- und On-site-Ressourcen effektiver nutzen, um, unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften, Projekte umzusetzen und Geschäftsbeziehungen zu verwalten.
Die zunehmende Nutzung von DevOps bedeutet, dass mehrere Abteilungen in die IT eingebunden werden: Die IT-Teams werden es mit mehr anwendungsbasierten Projekten zu tun haben und müssen die einzelnen Abteilungen mit entsprechenden Tools ausstatten sowie die Entwicklung zunehmend an Mitarbeiter mit DevOps-Fähigkeiten delegieren. Gleichzeitig müssen sie die Kontrolle über die Unternehmensbereiche in Bezug auf Sicherheit und Compliance behalten.
Der Anstieg von Cloud-Diensten verschiedener Anbieter: Die Implementierung agiler Cloud-Management-Strategien und Best Practices wird entscheidend sein. Unternehmen müssen mit verschiedenen Anbietern agieren, dabei können diese Anbieter häufig wechseln. In der Folge gewinnen Service Integration and Management (SIAM) und Vendor Management weiter an Bedeutung.
Studienmethodik
ServiceNow beauftragte im August 2016 das ReRez Research aus Dallas, Texas, große Unternehmen in den USA, Großbritannien, Australien, Singapur, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zu befragen. Die Umfrage umfasste insgesamt 1.850 Führungskräfte, gleichmäßig aufgeteilt zwischen IT-, DevOps- und Of-Business-Management. Die Stichprobe umfasste 225 Befragte aus deutschen Organisationen, die gleichmäßig zwischen IT-, DevOps- und Line-of-Business-Management aufgeteilt wurden. (rhh)
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