Interview zum Umzug in die IONOS cloud„Workloads bei IONOS werden automatisch Teil von GAIA-X“

10. Dezember 2020

Technologische Besonderheiten oder proprietäre Services von US-Cloud-Anbietern führen häufig dazu, dass IT-Workloads und Applikationen schnell einen „Lock-in“ erfahren. Mark Neufurth ist Expert Technical Marketing bei 1&1 IONOS SE und verdeutlicht im Interview mit line-of.biz (LoB), welche Aspekte bei einem Umzug von einem US-Hyperscaler in den „europäischen Datenraum“ zu berücksichtigen sind.

LoB: Wie soll ein Umstiegskonzept „raus aus US-Cloud und hin zur GAIA-konformen Cloud“ für Unternehmen aussehen?
Neufurth: GAIA-X gilt als souveräner Datenraum – verwirklicht in gemeinschaftlicher Arbeit mit Hilfe von Open Source. Für die technologische Entwicklung Europas ist es immens wichtig, dass es diese Datapools gibt. Dass sie sich aus der Cloud speisen werden, steht außer Frage. IONOS steht seit zehn Jahren im Wettbewerb mit US-Hyperscalern um Kunden auf Enterprise-Niveau. Die Migration von Workloads hin zu IONOS ist lang gelebte Praxis. Die IONOS cloud und GAIA-X werden künftig so integriert sein, dass das europäische Projekt durch intelligentes, föderal-kombiniertes Zusammenspiel möglichst schnell an Stehkraft gegenüber Clouds aus anderen Rechtsordnungen gewinnt. Und dann sind Workloads bei IONOS automatisch Teil von GAIA-X.

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Mark Neufurth ist Expert Technical Marketing bei 1&1 IONOS SE; Foto: Kai Abresch, www.kai-abresch.de

LoB: Mit welchen Hürden ist dann bei einem derartigen Umstieg zu rechnen?
Neufurth: Wie wir täglich bei IONOS cloud erfahren, ist immer wieder mit Schwierigkeiten beim Umstieg von einer US-Cloud zu rechnen. Entweder sind es technologische Besonderheiten oder proprietäre Services, die dazu führen, dass IT-Workloads und Applikationen in bestimmten Clouds schnell einen Lock-in erfahren. Das macht die Migration zu einer Herausforderung. IONOS cloud setzt hier auf Professional Services, die mit Neukunden individuelle Migrationskonzepte ausarbeiten.

LoB: Welche Hilfestellungen können Unternehmen von IONOS erwarten, wenn sie von einer bestehenden „US-Cloud“ wie AWS, Azure oder Google Cloud, komplett auf die IONOS cloud migrieren wollen?
Neufurth: IONOS cloud Professional Services und die Managed Service Partner von IONOS analysieren die virtuellen Installationen der umzugswilligen Kunden und erarbeiten individuelle Migrationskonzepte und unterstützt beim Import von Daten und Anwendungen – nach ausführlichen Tests. Viele Kunden sind nach der Migration überrascht, wie übersichtlich sie ihre virtuellen Datacenter mittels API und auch dem Data Center Designer administrieren können.

LoB: Wie können sich Konstellationen mit einem Multi-Cloud-Konzept als sinnvolle Alternative zu einem „Komplettumstieg“ erweisen?
Neufurth: Offen gestanden ist Multi-Cloud ein sehr häufiges Konzept in der operativen Praxis. Zum einen betreiben Anwender Risikovorsorge, indem sie Anwendungen in verschiedenen Clouds parallel betreiben. Oft aber auch wählen sie für jede Anwendung die passende Cloud. So kann bspw. ein ERP-System eines Kunden in der IONOS cloud laufen, die daran angeschlossenen Arbeitsplätze mit Office 365 jedoch bei Azure, Datenpooling und Datenanalyse hingegen bei Google. Jede Cloud hat ihre Eigenheiten. GAIA-X-konforme Clouds jedoch bieten vollen Datenschutz und Souveränität.

Rainer Huttenloher

IONOS cloud

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