Die E-Commerce-Trends für 2017 Der Onlinehandel boomt ungebrochen
27. Januar 2017Nicht nur die vergangene Weihnachtseinkaufsaison hat es bewiesen: Der Onlinehandel boomt ungebrochen. Nachdem 2016 hierzulande erstmals die Umsatzgrenze von 60 Milliarden Euro geknackt wurde, liegen die Prognosen für 2017 bei 73 Milliarden. Eine erfreuliche Nachricht für alle Webshop-Betreiber. Dennoch ist der Erfolg nicht für jeden Onlinehandel ein Selbstläufer: Es gilt, sich insbesondere die neuesten Trends anzueignen, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen.
Programmatic Video Advertising
Das Programmatic Advertising ist längst in der digitalen Werbewelt angekommen und hat das Display Advertising revolutioniert. Das automatische Einbuchen von Ads in Echtzeit wird im Jahr 2017 auch für Video Ads immer relevanter. Marketing-Verantwortliche wissen längst, dass Video das derzeit spannendste Format ist, um Nutzer in ihren Bann zu ziehen. Daher wird umso mehr in Bewegtbild für Anzeigen investiert.
In den USA ist das Einbuchen der Ads via Programmatic Advertising bereits gängige Praxis und nun auch in Europa deutlich auf dem Vormarsch. Experten schätzen, dass Video Ads in diesem Jahr bereits bis zu 17 Prozent des Programmatic Advertising insgesamt ausmachen werden. 2020 soll der Anteil sogar auf mindestens 50 Prozent steigen. Um Betrug zu verhindern, ist es dabei wichtig, sich auf einheitliche industrielle Richtlinien zu verständigen, wie sie etwa der Bundesverband für Digitale Wirtschaft (BVDW) oder das Industry Commitee for Web Standards verabschiedet haben. Auf diese Weise soll auch bei Video Advertising für Transparenz, Qualität und Sicherheit gesorgt werden.
Mit relevantem Content zu mehr Customer Engagement: Anzeigen, die mit Individualität und Persönlichkeit punkten, sind derzeit die großen Herausforderungen für das Marketing. Wer Kunden gewinnen und halten will, sollte versuchen, ihn möglichst persönlich anzusprechen und ihm das Gefühl individueller Betreuung zu geben. Intelligente Kundenansprache mit wirklich relevantem Content während der gesamten Customer Journey ist daher unverzichtbar: angefangen beim sogenannten Prospecting, mit dem Neukunden angesprochen werden, über verschiedene Optionen des Onsite Engagement, mit denen etwa über relevante Produktempfehlungen und individuelle Marketingbotschaften Nutzer gezielt zum Verbleiben im Webshop motiviert werden, bis hin zum klassischen Retargeting mit dynamischen Display Ads. Um wirklich jeden potentiellen Käufer mit dem für ihn relevanten Content anzusprechen, sind Daten – basierend auf dem bisherigen Einkaufsverhalten und Interessen des Nutzers – unverzichtbar.
Voice Commerce
Mit dem Launch seines Lautsprecher „Echo“ in Deutschland bereitet Amazon einem weiteren spannenden Thema den Weg: Voice Commerce. Vor einigen Jahren wäre sprachgesteuertes Shopping, bei dem man als Käufer mit künstlicher Intelligenz interagiert, noch als pure Science Fiction abgetan worden.
Nachdem der Big Player Amazon jedoch diesen neuen Kanal geöffnet hat, ist zu vermuten, dass sich auch diese Technologie bald schon durchsetzen wird. Die Lautsprecher integrieren sich nahtlos in den Alltag und sind jederzeit multifunktional einsetzbar zum Beispiel zur Musik- und Informationswiedergabe. Nicht nur Siri ermöglicht via Lautsprecher bereits das Entgegennehmen von Suchanfragen – warum sollte dies also nicht auch bei Kaufaufträgen möglich sein? Voice Commerce ist ein heißer Trend und man darf gespannt sein, wie, wo und wann es sich durchsetzen wird.
Omni-Channel
Viele Wege führen nach Rom; dies gilt auch für den E-Commerce. Der Kunde wechselt die Kanäle und Endgeräte ganz nach Belieben: Er schaut sich Produkte auf dem Smartphone an, vergleicht gespeicherte Produkte am Abend auf dem Tablet und kauft schließlich am nächsten Tag via Desktop. Um dem Shopper dennoch eine nahtlose Customer Experience zu ermöglichen, ist es wichtig, ihn auf allen relevanten Kanälen gezielt und mit wiedererkennbaren Anzeigen anzusprechen. Dies ist zwar längst bekannt, doch mangelt es vielen Webshop-Betreibern nach wie vor an stringenten und geräteübergreifenden Marketingkampagnen.
Im Vorteil ist, wer die Customer Journey seiner Nutzer kennt und ihnen gleichzeitig einen nahtlosen Übergang zwischen allen Kanälen bietet. Um Brüche in der Customer Experience zu vermeiden, sollten angewandte Kampagnen nicht nur auf jedem Gerät ausspielbar sein, sondern sie sollten auch ein durchgängig markenkonformes Look & Feel vorweisen. Nur so erfährt ein Nutzer, beispielsweise beim Wechsel vom Smartphone zum Desktop, eine konsistente Marketingansprache.
„Wie in jedem Bereich gilt auch im Onlinehandel: Wer ganz vorne mitspielen will, muss am Puls der Zeit sein, sollte die neuesten Trends kennen und einschätzen können. Wer außerdem den täglichen Herausforderungen mit Neugierde begegnet und gleichzeitig in der Lage ist, sich auf die Bedürfnisse seiner Kunden zu konzentrieren, kann sich mit etwas Kreativität und Innovationen leicht gegenüber seinen Wettbewerbern behaupten und bei den eigenen Kunden punkten “, erklärt Oliver Graf, Geschäftsführer der Ve Interactive DACH GmbH. (rhh)