DSAG publiziert Leitfaden zur Digitalen Transformation Antworten zur Gestaltung der digitalen Zukunft

5. Dezember 2016

Die digitale Transformation angehen, aber richtig – unter diesem Motto hat die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) zusammen mit Experten aus verschiedensten Bereichen einen Wegweiser für Digitalisierungsvorhaben in Unternehmen veröffentlicht. Der Leitfaden „Digitale Transformation angehen – Antworten zur Gestaltung der digitalen Zukunft“ gibt wichtige Impulse und einen Überblick über neue Entwicklungen, aktuelle Trends und erfolgreiche Anwenderbeispiele im Umfeld der Digitalisierung und des Internet of Things (IoT).

Hilfestellung

Business Value – der Pfad der Standardisierung zur Digitalisierung. Quelle: Otto Schell, 2016.

„Der digitale Wandel wird für viele Unternehmen zunehmend spürbar. Wir haben in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Experten wesentliche Facetten der digitalen Transformation aufgegriffen, um unseren Mitgliedern eine Hilfestellung beim Übergang in diese neue, anspruchsvolle Ära zu geben“, fasst Otto Schell, DSAG-Vorstand Branchen/Geschäftsprozesse und digitale Transformation die Beweggründe für den Leitfaden zusammen.

Generell erweist sich die digitale Transformation schon lange als kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein „Must“. Dass Unternehmen (weiter) aktiv bleiben oder müssen, ist klar. Aber was genau ist jetzt wichtig – und wie sehen die Rahmenbedingungen dazu aus? Auf diese Frage weiß Rüdiger Spies, Independent Vice President Enterprise Software Markets, PAC Germany, die passende Antwort: „Wandel ist in diesem Zusammenhang eindeutig das wichtigste Schlagwort, denn so vieles ist gerade im Wandel: Im Alltag haben wir akute politisch-wirtschaftliche Themen, wie z. B. den Brexit, die US-Wahlen, die Flüchtlingskrise. Was den technischen Wandel und seine Rahmenbedingungen betrifft, hier sind wir schon mittendrin, die großen und grundsätzlichen Änderungen mitzuerleben oder im besten Fall sogar schon voranzutreiben: Sei es Industrie 4.0 oder das übergeordnete Internet of Things (IoT), Big Data oder In-Memory-Computing, heute ist alles vernetzt, es gibt quasi keine Einzelthemen mehr, alles greift ineinander.“

Handlungsbedarf

Neues Architekturprinzip – DSAG – Digitale Transformation , Quelle: Ruediger Spies & PAC

Daher stellt sich bereits die Frage, wo es im Moment am meisten Handlungsbedarf gibt. Für Spiess löst die Digitalisierung viele bekannte Rahmenbedingungen auf, und die zusätzliche Transparenz sorgt für mehr Druck: „Denn nicht nur die Unternehmen selbst sehen ihr Geschäftsmodell, ihre Preise, Gewinnspannen und Potenziale klarer, sondern eben auch der Wettbewerb und die Kunden.“ Dazu bemüht er das Beispiel Smartphone: „Ein heute allgegenwärtiger Begleiter, der altgediente Branchen schon lange rechts und links überholt hat, etwa die Hersteller klassischer Kameras oder GPS-Anbieter. Und so entstehen im Moment viele neue Wettbewerber quasi aus dem Nichts, die Marktführer verdrängen und die dank ihres Mutes und meist innovativem ‚First Mover Advantage‘ allen Nachzüglern das Leben schwer machen, die sogenannten Deal-Maker.

Wer mit derartigen Deal-Makern konkurrieren will, der muss laut Spiess mutige Entscheidungen treffen: „Als Königsdisziplin gilt es heute, ein Angebot oder einen potenziellen Überschuss mit latent vorhandenen Kundenbedürfnissen abzugleichen. Beispielsweise die Musikindustrie: Der Kunde will nur zwei bestimmte Songs hören, also wird er nicht die komplette CD kaufen. Das haben Musikstreaming-Dienste wie z. B. Spotify erkannt, und das äußerst erfolgreich. Dasselbe gilt für das Geschäftsmodell von Airbnb, das Hotelketten mehr als nur ärgert. Aber egal, welche Branche: Alle müssen die Augen öffnen und sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen, indem sie ihre eigenen Geschäftsstrategien auf neue, flexiblere Beine stellen.“

Beispiele

Es gibt heutzutage bereits Beispiel von Unternehmen, die diesen Weg mustergültig eingeschlagen haben. Dazu verweist Spies auf ein Beispiel aus der Stahlindustrie: „Dabei hat ein Mittelständler aus Stuttgart, Klöckner Stahl- und Metallhandel, auf den rigiden Preisdruck vor allem aus dem asiatischen Raum reagiert und seine traditionelle Wertschöpfungskette an diese dynamischen Entwicklungen angepasst.“ Dazu habe das Unternehmen eine proprietäre und eine öffentliche Plattform entwickelt, über die die Kunden Stahl bequem per Mausklick kaufen können: „Alles ist transparent: Vergleichsangebote, Lieferzeiten, Rabatte und weitere Zusatzservices. Das Unternehmen hat es damit geschafft, lang etablierte Kundenbeziehungen mit neuen Angeboten auch in der Zukunft zu festigen. (rhh)

Weitere Informationen zum Thema Digitale Transformation gibt es im gleichnamigen DSAG-Forum.

Hier gibt es den DSAG-Leitfaden zum Download

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