Digitalisierung im Gesundheitswesen:Chancen ergreifen und Risiken beherrschen

21. August 2019

Die Digitalisierung in Gesundheitseinrichtungen eröffnet viele neue Möglichkeiten. Sie kann Arbeitsabläufe optimieren und generell die Qualität der Patientenversorgung verbessern. Allerdings müssen die Verantwortlichen auch das Risiko durch die Digitalisierung einschätzen und entsprechende Vorkehrungen treffen. Generell macht der zunehmende Einsatz von medizinischen IoT-Geräten Gesundheitsorganisationen anfälliger für Angriffe. Aus passenden Vorzeigeprojekten, wie sie auf dem Healthcare Tag von Citrix gezeigt werden, lässt sich erkennen, wie Kliniken und Krankenhäuser von digitalen Arbeitsplätzen profitieren können.

„Virus legt sämtliche Rechner des Klinikum Fürstenfeldbruck lahm“ – so lautete eine Schlagzeile im November des letzten Jahres. Wochenlang war die elektronische Datenverarbeitung im Klinikum vollständig lahmgelegt. Das Unheil nahm wohl seinen Lauf, nachdem ein E-Mail-Anhang geöffnet wurde, in dem eine Schadsoftware versteckt war. Die breitete sich rasant im Netzwerk des Klinikums aus. „Wir haben unser Haus bei der Integrierten Rettungsleitstelle abmelden müssen“, gestand der Klinik-Vorstand ein. Rettungsdienste mussten Notfall-Patienten bis auf wenige Ausnahmen in andere Krankenhäuser bringen.

Die medizinische Versorgung habe funktioniert, auch geplante Operationen hätten stattgefunden. Doch jeder zusätzliche Patient bedeutete enormen zusätzlichen Aufwand. Zum Beispiel musste jede Blutprobe, die an das Labor geht, händisch beschriftet werden. Normalerweise druckt ein Rechner auf Knopfdruck ein Etikett mit einem Strichcode aus. So können sämtliche Analyseergebnisse, die im Normalfall automatisch in den Computer einfließen, einer Probe direkt zugeordnet werden. Während des Ausfalls mussten die Mitarbeiter alle Ergebnisse aufschreiben. Und dieses Klinikum war nicht das einzige, bei dem ein IT-Ausfall sich als verheerend erwiesen hatte.

Krankenhäuser gehören zur „Kritischen Infrastruktur“

Generell ist die Gesellschaft in hohem Maße davon abhängig, dass bestimmte Basisdienste zuverlässig erbracht werden. Dazu gehört die Versorgung mit Wasser, Energie und Nahrungsmitteln, aber auch das Transportwesen, die Informations- und Kommunikationsnetze oder eben das Gesundheitswesen generell.

Diese für das störungsfreie Funktionieren des sozialen Lebens unerlässlichen Dienste bilden die Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) einer Gesellschaft. Hierzu zählen gemäß der im Bund verwendeten Definition der „Nationalen Strategie zum Schutz Kritischer Infrastrukturen“ alle Einrichtungen, „deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen“ nach sich ziehen würde.

Krankenhäuser sind aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für das Wohlergehen der Bevölkerung ein wichtiger Teil dieser kritischen Infrastrukturen. Sie haben daher eine besondere Verpflichtung, die Verfügbarkeit ihrer Dienstleistungen sicherzustellen. Um dieser Verpflichtung gerecht werden zu können, sollten Krankenhäuser die potenziellen Risiken für die Funktionsfähigkeit ihrer Prozesse kennen und geeignete Strategien zu deren Behandlung entwickeln.

Ein wichtiges Argument für eine moderne IT-Infrastruktur im Gesundheitswesen allgemein und in Krankenhäuser im Besonderen ist die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern. Die junge Generation ist in der Regel fasziniert von neuer Technik – und das gilt natürlich auch für die Arbeitsumgebung. Vor allem Studienabgänger fällen ihre Entscheidung für den perfekten Arbeitgeber auch nach dem Kriterium der Technologiefreundlichkeit. Wer vor diesem Hintergrund auf „alte“ Systeme vertraut, der tut sich mit der Verpflichtung von kompetentem Personal recht schwer.

Andererseits mag ein Arbeiten mit alter Technik noch sinnvoll sein, doch wenn einem die Experten ausgehen, die diese Technik optimal einsetzen können, ist es an der Zeit, die Weichen umzustellen. Diese Aussage betrifft zum einen die medizinischen Geräte, zum anderen aber auch das zugehörige IT Equipment.

Digitalisierung mit zwei Seiten einer Medaille

Trotz der angesprochenen Sicherheitsproblematiken bietet die Digitalisierung in Gesundheitseinrichtungen viele neue Möglichkeiten. Sie kann Arbeitsabläufe optimieren und generell die Qualität der Patientenversorgung verbessern. Doch es braucht Vorzeigeprojekte, um genau zu verdeutlichen, wie Kliniken und Krankenhäuser ganz konkret von intelligenten digitalen Arbeitsplätzen profitieren können.

Hier kommt der Citrix Healthcare Day 2019 in Hannover ins Spiel: Gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird in der Konferenz verdeutlicht, wie die digitalen Arbeitswelten in einer der führenden hochschulmedizinischen Einrichtungen Deutschlands zusammenspielen. In Präsentationen und Live-Demos wird gezeigt,

  • wie die digitale Arbeitsplatzstrategie der MHH aussieht – und wie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten funktioniert,
  • was die größten Vorteile der neuen Strategie für Ärzte und Pflegekräfte sind,
  • wie mit Citrix-Technologien auch komplexe Anforderungen – etwa bei bildgebenden Verfahren – umgesetzt wurden,
  • wie die MHH mobile Endgeräte nahtlos und sicher mit stationären Arbeitsplätzen verbindet,
  • welche Mehrwerte die Strategie im Alltag für die medizinischen Fachbereiche bietet.

Dazu richtet sich der Citrix Healthcare Day exklusiv an IT-Verantwortliche und technische Spezialisten aus dem Gesundheitswesen. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anzahl der Plätze jedoch limitiert. (rhh)

Hier geht es zur Anmeldeseite.

Lesen Sie auch