Modernisierung der IT-ArchitekturDas alles gehört beachtet

25. Juli 2019

Was die IT-Abteilungen derzeit beschäftigt, zeigt eine aktuelle Umfrage von Dimensional Research und DataStax unter großen Unternehmen: Es geht um die Modernisierung der IT-Infrastruktur. Das gaben alle der 304 befragten IT-Verantwortlichen an.

Dieses deutliche Ergebnis überrascht nicht sonderlich. Denn Kunden/Anwender verlangen immer mehr und das immer schneller. Für die IT bedeutet das, den Spagat zu schaffen zwischen Investitionen in neue Lösungen und der Unterstützung bestehender, geschäftskritischer Technologie. Doch das ist einfacher gesagt als getan: 99 Prozent der Antwortgeber berichten von Herausforderungen bei der Modernisierung der Architektur. Was macht das eine Prozent anders? Sie stellen Daten in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen.

Datensilos, teure Software für das Datenbankmanagement, Bedenken hinsichtlich Datensicherheit oder Zugriffsprobleme – das sind nur einige aktuelle Problematiken im Umgang mit Daten, die die IT-Abteilungen in der Umfrage zu Protokoll gaben. Doch selbst in Zeiten von 5G und autonomen Fahren können Daten geschützt und gleichzeitig jederzeit zugänglich vorgehalten werden. Dafür muss nicht gleich das komplette Rechenzentrum ausgetauscht werden, für den Anfang sollten verschiedene Optionen geprüft und ein strategisches Konzept erarbeitet werden.

Ein neuer Ansatz für das Datenbankmanagement ist eine Active Everywhere Database. Dabei handelt es sich um eine NoSQL-Datenbank, die ohne Master auf Basis von Apache CassandraTM aufgebaut ist. Alle Knoten im Cluster sind identisch, autonom und führen sowohl lesende als auch schreibende Transaktionen aus. Fällt ein Knoten aus, wird der Datenverkehr automatisch an einen anderen geleitet, der die Anfrage ohne Performance-Einbußen übernimmt. Durch das Hinzufügen weiterer Knoten, lässt sich ein solches System zudem einfach skalieren. Außerdem lässt es sich problemlos auf verschiedenen Clouds und Rechenzentren verteilen. So stehen auch große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten jederzeit am richtigen Ort in der geforderten Geschwindigkeit zur Verfügung, um einen reibungslosen Betrieb von Anwendungen und ein positives Kundenerlebnis sicherzustellen.

Als zweiter Punkt hat sich die Flexibilität – trotz Cloud-Einsatz – als wichtiger Aspekt herausgestellt. Die Cloud ist für 85 Prozent der Befragten das Mittel der Wahl, um neue Anwendungen bereit zu stellen. Doch auch mit ihr gibt es Probleme. Die Liste führt die Furcht vor Vendor Lock-Ins an: Ganze 95 Prozent der ITler haben hier Bedenken.

Arbeitet ein Unternehmen mit einem einzigen Cloud-Anbieter zusammen, kann es sehr schwierig und teuer werden, den gesamten Datenbestand zu einem neuen Anbieter zu migrieren. Das könnte beispielsweise nötig werden, wenn der Hyperscaler die Preise erhöht. Bietet dessen Infrastruktur bestimmte Services oder Tools nicht an, die das Unternehmen benötigt, oder nimmt diese aus dem Portfolio, können auch laufende Prozesse oder Innovation zum Stillstand kommen.

Doch mit der richtigen Datenbank lassen sich Lock-Ins ganz einfach vermeiden. Achten Sie darauf, dass sie verschiedene Clouds unterstützt und Ihnen gleichzeitig Datenautonomie bietet — so bleiben sie flexibel in der Wahl des Anbieters und behalten stets die Kontrolle im Umgang mit Ihren Daten. Sie sollte auch gemischte Workloads bewältigen können, und das in großem Umfang und in Echtzeit. Zudem sollte sie benutzerfreundliche Funktionen für das operative Management, aber auch Tools für Entwickler mitbringen. Ein weiteres Stichwort auf das Sie achten sollten, ist Ausfallsicherheit.

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Mit der Cloud-Nutzung kommt die Angst vor Vendor Lock-Ins. Quelle: DataStax

Open Source im Auge behalten

In Bezug auf die Betriebssystem-Plattformen ist Open-Source-Software in großen Unternehmen seit langem weit verbreitet. Anwendungen für den Produktivbetrieb auf der frei verfügbaren Technologie aufzubauen, sorgte traditionell eher für Bedenken. Hier gab es in den letzten Jahren jedoch einen signifikanten Wandel. 82 Prozent der Antwortgeber berichten, dass ihre Teams dem Thema heute offener gegenüber stehen, als noch vor fünf Jahren. Bestandteil der Modernisierungspläne ist Open Source immerhin bei der Hälfte der befragten ITler und 32 Prozent gaben an, diese Technologie der kommerziellen sogar vorzuziehen.

Doch auch wenn die Stimmung positiver wird, herrschen noch Bedenken. Sicherheitsrisiken befürchten viele. Stellt man die Konzepte Open Source und Closed Source jedoch gegenüber, stellt man Schwachstellen auf beiden Seiten fest. Diese zu finden und zu schließen obliegt dem Unternehmen. Auch das Fehlen von Support sehen die Befragten als kritisch. Hier bieten beispielsweise Foren Abhilfe.

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Auch wenn ITler Open Source heute offener gegenüberstehen als vor einigen Jahren, Bedenken gibt es immer noch. Quelle: DataStax

Die Chancen stehen hoch, dass man nicht der erste mit einem Problem ist. Und wenn doch, wird sich die Community diesem vermutlich annehmen. Natürlich dürfen Sie nicht die gleichen Reaktionszeiten erwarten, wie Sie sie vom Herstellersupport gewohnt sind, aber Hilfestellungen gibt es viele. Zudem gibt es natürlich Angebote von Herstellern, die auf Open-Source basieren, aber um zusätzliche Funktionalitäten und Support ergänzt wurden. Die NoSQL Datenbank DataStax Enterprise basiert beispielsweise auf der Open Source Apache Cassandra. Neben Support durch den Anbieter, haben Anwender damit zusätzlich Zugriff auf Analyse- oder Suchfunktionen, um ihre Daten bestmöglich zu nutzen. (rhh)

Hintergrund zur Umfrage: Die Umfrage führte Dimensional Research in den USA durch. Befragt wurden 304 IT-Mitarbeiter mit Entscheidungs- oder Führungskompetenz von Unternehmen ab einer Mitarbeiterzahl von 5.000. Die Teilnehmer unterschieden sich hinsichtlich Position, Unternehmensgrößen und Branchen.

Xavier Guérin ist Vice President Western Europe bei DataStax

DataStax

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