Studie belegt: Hybrides Multi-Cloud-Computing spart EnergiekostenDas Thema Nachhaltigkeit erreicht die Rechenzentren

27. Oktober 2022

Allein der Umstieg von traditionellen 3-Tier-RZ-Strukturen auf hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) verspricht eine Reduzierung der Energiekosten um 27 Prozent und eine deutliche Verringerung des CO2-Fußabdrucks der Rechenzentrumsressourcen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Atlantic Ventures, die Nutanix in Auftrag gegeben hat.

Die derzeitige Energiekrise hat europaweit zu sprunghaft ansteigenden Energiekosten geführt. Das macht Energieeffizienz und -versorgung zur obersten Priorität von CIOs und Rechenzentrumsanbietern. Allerdings gibt es bisher nur wenig objektive Informationen darüber, welche Optionen den RZ-Betreibern im Unternehmen zur Verfügung stehen, wie sich deren Vorteile miteinander vergleichen und welche Risiken verschiedenen Ansätzen inhärent sind. Das gilt insbesondere für die Bereiche IT-Infrastruktur und Rechenzentrum, die weit oben auf der Agenda stehen müssen, wenn die Unternehmen ihre Pläne, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, erfolgreich umsetzen wollen.

„Rechenzentren und digitale Infrastrukturen als Ganzes sind für einen erheblichen Teil des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich und hinterlassen dadurch einen beträchtlichen CO2-Fußabdruck“, erklärt Sammy Zoghlami, SVP Nutanix EMEA.
„Allein im EMEA-Raum verbrauchen Rechenzentren über 90 TWh pro Jahr. Das entspricht dem Emissionsniveau von ca. 5,9 Millionen Fahrzeugen – oder 27 Mio. Tonnen an CO2-Äquivalenten (CO²e)“, erklärt Sammy Zoghlami, SVP Nutanix EMEA.
Nach seiner Einschätzung können Maßnahmen in diesem Bereich daher einen bedeutenden Effekt haben, müssten allerdings mit der Notwendigkeit für Unternehmen, auf mehr und mehr digitalen Märkten ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu stärken, ausbalanciert werden. Die Studie untersucht im Detail, wie verschiedene Rechenzentrumtechnologien im Vergleich abschneiden, wenn Unternehmen die Vor- und Nachteile ihrer Bemühungen abwägen, ihre Klimaneutralitätsziele zu erreichen.

Die zentralen Ergebnisse der Studie lauten:

  • Zusammen mit Automatisierung, innovativen Kühlsystemen und erneuerbaren Energien wird die Transformation traditioneller 3-Tier-Architekturen hin zu Modellen der nächsten Generation – wie etwa hyperkonvergenten Infrastrukturen (HCI) – der Schlüssel sein, um das Einsparpotenzial bei Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck von Rechenzentren zu realisieren.
  • Im Vergleich zu traditionellen 3-Tier-IT-Plattformen könnten HCI-Architekturen der nächsten Generation den Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck jährlich um potenziell zirka 27 Prozent senken.
  • Innerhalb der EMEA-Region hat die HCI-Transformation das Potenzial, im Zeitraum von 2022 bis 2025 den Energieverbrauch um 56,7 TWh sowie die Emissionen um 14,2 Mio. Tonnen CO²e zu reduzieren.
  • Bis 2025 könnte ein kompletter Umstieg auf HCI in den Rechenzentren Deutschlands potenziell 11,9 TWh Energie und beinahe 3,69 Mio. Tonnen CO²e einsparen.
  • Große Kollokationsrechenzentren bieten in der Regel einen viel geringeren PUE (Power Usage Effectiveness)-Wert als typische On-Premises-Einrichtungen. Sie auf HCI-Architekturen umzustellen, könnte die Energieeinsparungen potenziell auf etwa 30 bis 40 Prozent steigern.
  • Durch langfristige Stromlieferverträge, sogenannte „Power Purchase Agreements (PPA)“, könnten Kollokationsrechenzentren der nächsten Generation Zugang zu erneuerbaren Energien bieten und damit zum Klimaneutralitätsziel der Unternehmen beitragen, ohne in CO2-Zertifikate investieren zu müssen.
  • Unternehmen, die für ihre On-Premises-Rechenzentren einen Umstieg auf eine HCI-Architektur planen, sollten angesichts gestiegener Energiepreise auch Kühltechnologien der nächsten Generation evaluieren.
grafikstudie
Vergleich des Energieverbrauchs: 3-Tier-RZ vund HCI-Ansatz; Quelle: Atlantic Ventures/Nutaix

Die Rechenzentrumsindustrie hat über die letzten Jahrzehnte bedeutende Verbesserungen bei der Energieeffizienz hervorgebracht und ist auf diesem Gebiet eine der fortschrittlichsten Branchen – sowohl hinsichtlich Energieeffizienz als auch Dekarbonisierung.

Nichtdestotrotz wird der Energiebedarf zukünftig erheblich ansteigen und zu einer großen Menge an Kohlenstoffdioxidemissionen führen. Innovative Technologien wie HCI könnten beachtliche Effizienzpotenziale schaffen und einen starken Einfluss auf die Einsparung von Energiekosten haben.

Zur Studie

Die Ergebnisse und Vorhersagen in der Studie basieren auf einer Analyse vom März dieses Jahres, die das unabhängige Forschungs- und Beratungsunternehmen Atlantic Ventures entwickelt hat. Die Untersuchung stellt verschiedene Technologiemodelle vergleichend gegenüber, insbesondere traditionelle 3-Tier-Architekturen und hyperkonvergente Infrastruktur (HCI)-Ansätze jüngeren Datums.

Zu diesem Zweck hat Atlantic Ventures ein für Westeuropa typisches Fertigungsunternehmen modelliert, um Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck von Rechenzentren an unterschiedlichen Standorten zu kalkulieren. Als Teil dieser Modellrechnung hat die Studie die potenziellen Effekte hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI) auf Energiekosten und CO2-Emissionen in den Rechenzentren untersucht.

Sie trifft zum ersten Mal überhaupt eine Vorhersage zum aggregierten Einsparpotenzial in der EMEA-Region und auf einzelnen nationalen Märkten. Die Studienergebnisse zeigen auf, was eine breit angelegte Transformation hin zu modernen Rechenzentrumsarchitekturen hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz bewirken könnte. (rhh)

Nutanix

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