Gradmesser für IT-Architekturen plus Identifikation von Handlungsfeldern und MaßnahmenIndex bewertet die digitale Souveränität
2. Oktober 2025
Mit dem „Bechtle Index of Sovereignty“ steht ein softwarebasiertes Messverfahren zur Bewertung digitaler Souveränität bereit. Es soll Unternehmen und öffentliche Auftraggeber unterstützen, den Reifegrad ihrer digitalen Souveränität auf strukturierte Weise zu ermitteln und anhand der Ergebnisse konkrete Maßnahmen abzuleiten. In Zusammenspiel mit einem begleitenden Assessment bietet Bechtle ein Vorgehensmodell mit dem Ziel, die IT-Architekturen der Kunden dauerhaft souverän und resilient zu gestalten.
Eine Analyse, Bewertung und Weiterentwicklung der digitalen Souveränität von Anwenderunternehmen aus Wirtschaft und öffentlichem Sektor bietet der „Bechtle Index of Sovereignty“. Im Fokus stehen die Dimensionen Datenhoheit, technologische Unabhängigkeit sowie Gestaltungsfreiheit. Anwender werden dadurch in die Lage versetzt, Transparenz über etwaige Abhängigkeiten zu schaffen, Risiken für die Selbstbestimmungs- und Handlungsfähigkeit zu identifizieren und nachhaltig wirksame Schritte zur Stärkung der Souveränität einzuleiten.
„Wir erkennen einen wachsenden Orientierungsbedarf im Hinblick auf die Sicherstellung nachhaltig steuerbarer digitaler Infrastrukturen – im Einklang mit europäischen Regeln, Normen und Werten“, betont Dr. Martin Kaloudis. Der Bereichsvorstand bei der Bechtle AG sieht sein Unternehmen als IT-Partner für Anwender aus allen Branchen in der Verantwortung, robuste und zukunftsfähige IT-Architekturen zu entwickeln, zu integrieren und auch zu betreiben. „Wir sehen den Bechtle Index of Sovereignty als strategisches Werkzeug, um unsere Kunden evidenzbasiert und handlungsleitend zu unterstützen“, so Dr. Martin Kaloudis weiter.
Rollout im ersten Quartal 2026
Das Software-Tool wird ab dem ersten Quartal 2026 im Rahmen eines Souveränitäts-Assessments durch die deutschlandweit präsenten Bechtle IT-Systemhäuser bereitgestellt. Die Experten von Bechtle begleiten die Planung, Durchführung und Nachbereitung des Assessments einschließlich einer detaillierten Risiko- und Abhängigkeitsanalyse sowie Vorschlägen zur Optimierung der IT-Architektur.
„Wir müssen weg von Diskussionen, hin zu pragmatischem Handeln“, sagt Dr. Thomas Olemotz. Der Vorstandsvorsitzende der Bechtle AG ist überzeugt, dass die digitale Souveränität konkrete Umsetzungskonzepte für Prozesse, Daten und Technologie braucht und der Index of Sovereignty sei ein fundiertes Messverfahren für eine kontinuierliche Souveränitätssteigerung – und setzt einen neuen europäischen Standard für Orientierung und Fortschritt.
Prinzipien der Wahlfreiheit, Robustheit und Resilienz
Bechtle verfolgt im Kontext digitaler Souveränität einen ganzheitlichen, architekturzentrierten Ansatz. Dabei geht es um die Fähigkeit, bestehende und künftige Abhängigkeiten zu erkennen und zu reduzieren, um sie so zu gestalten, dass unterbrechungsfreie, steuerbare und wirtschaftlich effiziente Betriebsmodelle gewährleistet bleiben. Dafür sind drei Prinzipien entscheidend:
- die Sicherstellung der Wahlfreiheit mit Blick auf Technologien verschiedenster Anbieter,
- die Robustheit der eingesetzten Systeme gegenüber Störungen und potenzieller Einflussnahme Dritter sowie
- die Resilienz durch bewusste Alternativstrategien, minimierte Abhängigkeiten und realisierbare Exit-Szenarien.
Digitale Souveränität bedeutet demnach ausdrücklich keine technologische Isolation, sondern vielmehr die Entwicklung belastbarer Gesamtarchitekturen. Sie stellt einen strukturierten Zustand dar, der sich durch Transparenz, Entscheidungsfähigkeit und Handlungsoptionen in verschiedenen Szenarien auszeichnet. Damit kann der Souveränitätsindex auch zu einem integralen Bestandteil des Risikomanagements werden. (rhh)