Kostenfalle Serviceverträge für Rechenzentren

7. November 2018

Nur wenige Tage geben Wirtschaftsexperten einem Unternehmen zum Überleben, falls die komplette IT-Infrastruktur ausfällt. Danach ist für kleine und mittelständische Unternehmen eine Insolvenz kaum noch abzuwenden. Mit der Wartung der IT-Infrastruktur nehmen es deutsche Unternehmen allerdings nicht sehr genau: Nur 15 Prozent prüfen einmal im Jahr die Bedingungen von Serviceverträgen, 54 Prozent zumindest alle zwei Jahre – 30 Prozent allerdings mit unbestimmtem Zeitrahmen.

„Deutsche Unternehmen sind mangelhaft auf Hardware-Incidents in der IT vorbereitet. Während Begriffe wie Industrie 4.0 oder Big Data die Agenda der IT-Entscheider dominieren, ist die IT-Infrastruktur der meisten Unternehmen nicht hinreichend geschützt“, sagt Dr. Ralf Dingeldein. Der Geschäftsführer von Technogroup, einem  Anbieter von Third-Party Maintenance (TPM), hat den „Report Serverwartung 2018“ herausgegeben, für den 100 Vertreter von kleinen und mittleren Unternehmen befragt wurden.

Server- und Rechenzentrumshardware ist vor allem im Mittelstand lange im Einsatz. Nur fünf Prozent der Unternehmen nutzen die Anlagen maximal fünf Jahre, 34 Prozent hingegen bis zu sieben Jahre. Bei insgesamt 47 Prozent der Firmen sind Rechenzentren auf eine Lebensdauer von zehn und mehr Jahren angelegt. „Diese Anlagen erfordern einen speziell zugeschnittenen Service, um die Ausfallzeiten im Schadenfall minimal zu halten. Die Hersteller selber sind allerdings kaum mehr auf den Erhalt dieser Hardwaregenerationen ausgerichtet“, sagt Ralf Dingeldein. Daher sind auch 47 Prozent der Kunden nicht zufrieden mit den Hersteller-Servicepaketen, nur 18 Prozent sind sehr zufrieden. Technogroup hingegen arbeitet mit speziellen Serviceverträgen, die genau auf die eingesetzte Hardware abgestimmt sind – und das unabhängig von einem Hersteller oder gewünschten Neuverkäufen.

67 Prozent der Unternehmen, die im Rahmen der Technogroup-Studie befragt wurden, brauchen ihre Altsysteme sogar dringend für Softwaresysteme (ERP, CRM, etc.), die nicht auf neue Plattformen migriert werden können. Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten bereits mit einem Drittwartungsanbieter, während 38 Prozent auf einzelne Serviceverträge mit Herstellern zurückgreifen. Viel Geld fließt in den Service – ebenfalls 38 Prozent der Firmen wenden bis zu 40 Prozent des IT-Gesamtbudgets nur für Instandhaltung auf.

Bei 27 Prozent sind es immerhin noch bis zu 30 Prozent, 19 Prozent wenden bis zu 20 Prozent auf. Das Einsparpotential mit Drittwartung ist immens, ergab eine Studie des Analystenhauses Gartner: Einsparungen von bis zu 60 Prozent seien laut den Experten in diesem Wachstumsmarkt möglich, weil die Drittwartung besser zum Bedarf eines Rechenzentrums passe. (rhh)

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