So macht die Blockchain Sinn
7. Mai 2018Der Entscheidungsbaum zum Einsatz der Blockchain-Technologie bietet eine fachlich entkoppelte Basis, um anhand fest definierter Kriterien zu entscheiden, ob die Technologie der Blockchain für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet ist. Betrachtet werden Kriterien wie Datengleichheit, verteilter Zugriff auf diese Daten, Automatisierbarkeit des Vertrauens, Verzicht auf zentrale Instanzen und dezentrale Validierung von Informationen.
Betrachtet man die Blockchain-Technologie als Werkzeug, so können damit bestimmte Aufgabenstellungen auf andere Weise gelöst werden, als mit klassischen IT-Technologien. Für den Einsatz in der Energiewirtschaft wird der Einsatz beispielsweise für Anwendungen interessant, bei denen viele Akteure unabhängig entscheiden und reagieren können, am Ende aber ein Konsens hergestellt werden muss. Konventionelle Systeme können das Problem nur mit sehr umfangreichen Schnittstellenbeschreibungen, komplexen Regelwerken und detaillierten Prozessabläufen adressieren, ohne wirklich eine robuste Antwort zu liefern.
Die Gründe dafür sind meist Fehler, Lücken und Interpretationsspielräume in den Spezifikationen beziehungsweise Implementierungen der Hersteller. Blockchain in der Energiewirtschaft könnte diese Probleme lösen, indem die Regelungen dezentral, herstellerübergreifend und technisch exakter hinterlegt werden. Es ist zu erwarten, dass viele Marktprozesse mithilfe dieser Schlüsseltechnologie letztendlich besser abgewickelt werden können.
Genau dies untersucht das BCI-E-Team „Technologie" im Projekt „MaKo-Chain" am Beispiel des Lieferantenwechsels. Die dritte Arbeitsgruppe, das Team „Recht & Regulierung" bereitet derzeit den Entwurf eines Positionspapiers zu diesem Thema vor. Dieses wird in den kommenden Wochen mit Inhalten gefüllt und im Sommer 2018 im Rahmen eines parlamentarischen Abends mit Entscheidungsträgern aus der Politik und anderen Verbänden diskutiert werden. (rhh)