Die fünf Mythen des Smartphone-ScanningsBarcodes: Plädoyer für iPhone und Konsorten

15. Januar 2021

Smartphones eignen sich hervorragend zum Scannen von Barcodes, doch bisweilen stehen Unternehmen ihrem Einsatz skeptisch gegenüber und vertrauen lieber auf teure Spezialgeräte. Daher gilt es, mit den größten Missverständnissen aufzuräumen.

Ob im Handel, in Logistikzentren und bei der Paketzustellung, in der Fertigung, im Außendienst oder auf Veranstaltungen – Barcodes und Barcode-Scanner sind aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Immer häufiger kommen dabei Smartphones statt dedizierter Scanner zum Einsatz, weil sie viele Vorteile bieten.

Allerdings ranken sich weiterhin einige Mythen um das Smartphone-Scanning, die Firmen vor dem Einsatz der eigentlich moderneren Technik zurückschrecken lassen. Experten erklären daher die wichtigsten Fehleinschätzungen.

  • Unzureichende Leistung: Als Hauptargument gegen Smartphone-Scanning wird gerne die unzureichende Scan-Leistung der Geräte angeführt. Allerdings sind aktuelle Smartphones mit so leistungsstarker Hardware bestückt, dass sie nicht nur eine höhere Scan-Geschwindigkeit als dedizierte Scanner erreichen, sondern auch eine größere Reichweite haben. Zudem eignen sich Smartphones hervorragend dazu, mehrere Barcodes in einem Rutsch zu verarbeiten, selbst wenn diese nicht alle gleich ausgerichtet oder in schlechter Qualität gedruckt sind.
  • Kurze Akkulaufzeit: In vielen heutigen Smartphones stecken Akkus mit einer Kapazität von 3.000 bis 4.000 mAh, was für rund 10.000 Scan-Vorgänge reicht – mehr als genug für eine Schicht oder einen ganzen Tag, da in den meisten Branchen das tägliche Scan-Volumen bei durchschnittlich 2.000 Scans pro Gerät liegt.
    Nicht robust genug: Normale Smartphones können zwar durch Stürze beschädigt werden, allerdings lassen sie sich gut mit robusten Hüllen schützen und überstehen so auch unbeschadet einen Fall auf harten Untergrund. Für den Einsatz in Arbeitsumgebungen mit widrigen Bedingungen sind indes Outdoor-Smartphones die bessere Wahl, die teilweise sogar militärischen Standards genügen und unempfindlich gegenüber Staub, Feuchtigkeit oder großen Temperaturschwankungen sind.
  • Unkomfortabel und nicht ergonomisch: Smartphones sind nahezu jedem Menschen aus dem Alltag vertraut – sie können intuitiv mit ihnen umgehen und benötigen lediglich eine Einweisung für die Scan-App, nicht jedoch für das Gerät selbst. Mittlerweile werden sogar viele dedizierte Barcode-Scanner im Smartphone-Design gebaut, weil der Formfaktor praktisch ist und sich auf den großen Displays viele Daten anzeigen lassen. Ein Smartphone kann per Computer Vision viel mehr Daten erfassen als nur Barcodes und in einem Augmented Reality Overlay zusätzliche Informationen einblenden, die ein dedizierter Scanner nicht darstellen kann – das ist äußerst hilfreich und komfortabel. Überdies ist die Scan-Reichweite dank der inzwischen sehr guten Smartphone-Kameras groß, sodass Anwender sich seltener bücken oder strecken müssen, um Barcodes an unzugänglichen Stellen zu erfassen.
  • Zu unsicher für den Unternehmenseinsatz: Smartphones gelten häufig als Sicherheitsrisiko, können aber bereits mit Bordmitteln wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruckscan gut vor unbefugter Benutzung geschützt werden. Fortschrittliche Software-Lösungen helfen Unternehmen zudem bei der Geräteverwaltung und der Absicherung gegen Cyberattacken. Mehr noch: Aktuelle Smartphones erhalten regelmäßig Sicherheitsupdates und Patches, während viele dedizierte Barcode-Scanner noch auf Windows CE basieren, dessen Mainstream-Support bereits ausgelaufen ist. Und auch die Scanning-Apps selbst können Unternehmen sehr komfortabel und kurzfristig aktualisieren, um Sicherheitslücken zu schließen oder neue Funktionen nachzurüsten.

„Smartphones sind dedizierten Barcode-Scannern nicht nur ebenbürtig, sondern sogar überlegen“, so lautet das Resümee von Samuel Müller. Der CEO und Mitgründer von Scandit ist überzeugt, dass die Hardware eines Smartphones leistungsstärker ist.

Zudem erschließen sich nach seiner Einschätzung mit Computer Vision und Augmented Reality neue Anwendungsbereiche, die weit über das reine Scannen von Barcodes hinausgehen. „Mit Smartphones können Unternehmen viele Prozesse im Handel, der Logistik und der Produktion verbessern und ihren Mitarbeitern den Arbeitsalltag enorm erleichtern.“ (rhh)

Scandit

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