Human Experience Management:Bereit für die neue Evolutionsstufe im Personalbereich
12. Mai 2022Die Welt der Arbeit, so wie wir sie lange kannten, hat sich spätestens mit Beginn der Pandemie nachhaltig verändert. Unternehmen erleben täglich, dass ihre Mitarbeiter und solche, die es werden sollen, wachsende Ansprüche an ihr Arbeitsumfeld stellen. Denn die Bedürfnisse von Arbeitnehmern haben sich grundlegend gewandelt.
Es genügt längst nicht mehr, herausragende Leistungen in Form von Gehaltserhöhungen oder Boni zu honorieren. Im Wettbewerb um die passenden und fähigsten Mitarbeiter sowie im Konkurrenzkampf darum, diese Professionals möglichst lange an sich zu binden, müssen Firmen heute neben einer klaren Botschaft, wer sie sind und wofür sie stehen, in der Lage sein, ihren Arbeitnehmern ein zentrales Gefühl zu vermitteln: „Wir sehen dich.“
Human Experience Management (HXM) Systeme sollen Unternehmen bei der Transformation unterstützen. Das Berliner IT-Unternehmen aicomp cloud begleitet seine Kunden bei der Implementierung entsprechender SAP-Software Lösungen. Das HXM stellt somit die nächste Evolutionsstufe von Technologien im Personalbereich dar, welche die Bedürfnisse der Mitarbeiter in den Vordergrund stellen und somit den Anforderungen an das Personalmanagement der Zukunft entsprechen.
Dazu fokussiert HXM verstärkt darauf, auch durch gezielte Befragungen, die unterschiedlichen Erlebnisse von Mitarbeitern am Arbeitsplatz zu verstehen und zu verbessern. Wo die vorherige HR-Software Generation, die Human Capital Management (HCM) Systeme, lediglich die genaue Erfassung operativer Daten erlaubten, also was im jeweiligen Unternehmen geschieht, gibt HXM Aufschluss darüber, warum diese Dinge passieren.
Doch welche Voraussetzungen muss ein Unternehmen erfüllen, um diesen transformativen Pfad in ein neues Zeitalter bewältigen zu können? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen und welche Grenzen sind selbst der besten Software trotz ihrer komplexen Beschaffenheit gesetzt?
Von HCM zu HXM
Wirft man einen Blick auf die HCM Software, so fällt auf, dass diese Systeme im Wesentlichen der Erfassung und Verarbeitung von Daten dienen, welche den unterschiedlichen Prozessen wie beispielsweise dem Onboarding, einem Performance Review oder der Gehaltsplanung innerhalb einer Organisation dienen.
Die Daten der Mitarbeiter werden in verschiedenen Bereichen erfasst und verarbeitet. HXM geht hier einen Schritt weiter und verknüpft die gesammelten Daten und bekannten Prozesse mit bestimmten Metriken, um zu neuen Fragestellungen und Erkenntnissen rund um das Personalmanagement eines Unternehmens zu gelangen.
„Hierbei können neuerdings auch Informationen einbezogen werden, die nicht ausschließlich ‚operativ‘ sind und aus den klassischen Unternehmensanwendungen wie Vertriebs-, Finanz- oder auch HR-Systemen kommen, sondern ‚experiential‘, sich also mit den Erfahrungen befassen, die Menschen machen. Sogenannte X-Daten erfassen die menschlichen Gefühle, die den Aufstieg oder Fall eines Produkts beeinflussen, den Wert einer Marke erhöhen oder verringern, den Puls der Mitarbeiter eines Unternehmens erfassen oder Einblicke in die Erfahrungen eines Kunden an jedem Berührungspunkt mit einem Unternehmen ermöglichen; wertvolle Momente, die über den langfristigen Erfolg eines Unternehmens entscheiden können“, erklärt Bernd Heinemann, Business Unit Manager der aicomp cloud. So unterstützt HXM Unternehmen, Mitarbeiter durch gezielte Fragestellung umfassender zu sehen.
HXM: Für wen?
Für Firmen ab einer Größe von etwa 150 bis 200 Mitarbeitern, die bereit sind, umfangreiche digitale Prozesse zu durchlaufen, ist die digitale Transformation mit Hilfe von HXM durchaus sinnvoll. „Idealerweise wurden Personaldaten in diesen Unternehmen bereits gespeichert und verarbeitet, so dass zumindest diese Grundinformationen bereits digitalisiert vorliegen, um dann in das Folge-System überführt und miteinander verknüpft zu werden.
Hier sollte die Mitwirkungspflicht des Unternehmens nicht unterschätzt werden, da während der Implementierungsphase nicht geringe Datenmengen aus den verschiedenen Abteilungen zusammengetragen werden müssen, was in der Regel über mehrere Wochen und Monate personelle Kapazitäten im Unternehmen bindet“, erläutert Heinemann.
Reisebegleiter durch berufliche Etappen
Stammdaten und Performance-Analysen ergeben im Zusammenspiel mit Befragungen und Einschätzungen zu bestimmten Themenkomplexen ein Gesamtbild, das den Firmen Aufschluss über sich verändernde Ziele und Wünsche jedes Mitarbeiters gibt. So kann HXM als eine Art ‚digitaler Reisebegleiter‘ des Arbeitnehmers durch persönliche Etappen innerhalb der Organisation gesehen werden. Vom optimal gestalteten ersten Tag im Unternehmen, über Performance-Reviews und Gehaltsverhandlungen, hin zur passenden Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildungsmaßnahmen:
Die Software unterstützt das Personalmanagement, indem es auf die persönlichen Bedürfnisse des Arbeitnehmers zugeschnittene Maßnahmen und Lösungsvorschläge liefert. Dort, wo bei HCM-Systemen noch die Anforderungen der Personalabteilung im Vordergrund gestanden hätten, befindet sich bei HXM der Mitarbeiter im Mittelpunkt.
Ein Manager hat beispielsweise die Aufgabe, in einem kurzen Zeitraum ein neues Team aufzustellen und schnellstmöglich sämtliche Prozesse von Budgetplanung, Erstellen einer Stellenbeschreibung, Ausschreibung, Bewerberauswahl, Onboarding und vielem mehr zu erledigen. Mit HXM kann dies innerhalb kürzester Zeit erfolgen.
Software vs. Personalmanager
Wird das Personalmanagement also künftig durch elektronische Lösungen abgelöst? Bernd Heinemann ist sich sicher, dass dies nicht so sein wird: „Keine noch so gute Software kann den am Mitarbeiter interessierten und engagierten Vorgesetzten in seiner Rolle ersetzen.
Die Software erinnert aber daran, bestimmte Schritte einzuleiten und unterstützt maßgeblich bei der Durchführung und Auswertung von Befragungen, jedoch ersetzt sie niemals den regelmäßigen, zugewandten und respektvollen Austausch zwischen Vorgesetzen und ihren Mitarbeitern. Denn genau hier entsteht das Vertrauen, das langfristig bindet.“
Bernd Heinemann