S/4HANA for Group Reporting ist mehr als ein Ersatz für EC-CSAbkündigung des Klassikers ist Chance für modernes Reporting
24. April 2025
Auch altbewährte Systeme in der IT müssen sich irgendwann anpassen – oder sogar ganz ersetzt werden. Das gilt in absehbarer Zeit für die SAP Lösungen ECC und EC-CS. Obwohl die Nachfolger längst nicht mehr nur in den Startlöchern stehen, ist insbesondere die Konsolidierungslösung EC-CS in vielen Unternehmen noch im Einsatz. Nun jedoch drängt die Zeit – Ende dieses Jahres läuft die Wartung aus, EC-CS ist somit ein Klassiker ohne Zukunft. Der Umstieg auf S/4HANA Finance for Group Reporting ist jedoch nicht nur eine folgerichtige Option, sondern vor allem eine große Chance.
Mit dem Release von S4/HANA stellte SAP bereits im Jahr 2015 die Weichen neu. Zehn Jahre später ist mehr als klar, dass sämtliche Innovationskraft der SAP in diese Business Suite und die mit ihr verbundenen Produkte fließt. Etliche, auch kleinere Unternehmen haben die Migration von der Vorgänger-ERP-Softwarelösung ECC auf S/4HANA bereits vollzogen. ECC geht ohnehin dem Wartungsende entgegen und kann das Potenzial moderner Softwaretechnologien nicht ausschöpfen.
Dagegen bietet S/4HANA in seiner Leistung, Benutzerfreundlichkeit und Anwendbarkeit enorme Vorteile. Für den Konzernabschluss nutzen einige Organisationen aber nach wie vor die alte Konsolidierungslösung EC-CS, immerhin konnte sie ohne weitere Lizenzen in S/4HANA mitgenutzt werden. Ende dieses Jahres stellt SAP für EC-CS die Wartung ein, die klassische Konsolidierungslösung kann dann nicht mehr ohne Weiteres genutzt werden.
Daher drängt für Unternehmen, die noch immer EC-CS im Einsatz haben, die Zeit. Sie können nun entweder ein Third Party Tool einführen oder fortan Group Reporting nutzen. Der Umstieg auf Group Reporting scheint insofern die folgerichtige Wahl zu sein, als dass diese Konsolidierungslösung nahtlos in S/4HANA integriert ist.
SAP erleichtert für RISE-Kunden den Umstieg zudem erheblich. Für Organisationen, die bei einer SAP-Lösung bleiben wollen, ist Group Reporting daher die strategische Lösung der Wahl. Sie bietet gegenüber ihrem Vorgänger EC-CS entscheidende Vorteile und ist daher nicht einfach ein bloßer Ersatz.
Drill Through bis auf Belegebene
Mit Group Reporting müssen Unternehmen ihre Finanzdaten nicht mehr übertragen, sondern die Daten stehen unmittelbar nach der Buchung in S/4 bereit – das beschleunigt des Abschlussprozess erheblich. Zusätzlich können weitere Datenquellen und eingebunden werden.
Über verschiedene Konsolidierungsschritte – wie Währungsumrechnung, Validierungen, verschiedene Umgliederungen und Eliminierungen – werden die Daten konsolidiert, und es entsteht eine einheitliche, konsistente Datenbasis. Damit können Anwender direkt in der Konsolidierungslösung Analysen durchführen sowie einfach und intuitiv Berichte bauen. Zudem kann Group Reporting mit anderen, angeschlossenen SAP-Lösungen verzahnt werden – u.a. mit der SAP Analytics Cloud oder der SAP Datasphere –, was weitere Möglichkeiten und damit Vorteile für das Berichtswesen mit sich bringt.
Den verpflichtenden Konzernabschluss haben Unternehmen in den letzten Jahren zwar auch mit EC-CS verlässlich erstellt; Group Reporting bietet mehr Möglichkeiten und ermöglicht dank seiner nutzerfreundlichen Fiori-Oberfläche eine bessere Customer Experience. Neben dem Legal-Abschluss können Unternehmen mit Group Reporting auch Management-Reportings erstellen, mit denen sie wertvolle Steuerungsoptionen dazugewinnen.
Betrieb via Cloud oder On-Premise
Betrieben werden kann Group Reporting in der Cloud – private oder public – oder On-Premise. Der On-Premise-Einsatz empfiehlt sich allerdings nur für solche Unternehmen, die eine hohe IT-Kompetenz im Haus haben. Der Vorteil bei On-Premise: Unternehmen behalten die Governance und können auch komplexe Szenarien implementieren. Der Nachteil: Sie sind für den Betrieb und die Wartung der Konsolidierungslösung selbst verantwortlich.
Entscheiden Unternehmen sich, der Cloud-Strategie zu folgen, profitieren sie von regelmäßigen Updates und sind immer auf dem neuesten Stand der Technologie. Der eigene IT-Aufwand bleibt gering, weil die Wartung der SAP obliegt. Für Unternehmen, die noch keine komplexen Konzernabschlussprozesse eingeführt haben, die nah am Standard bleiben und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollen, empfiehlt sich die Cloud-Variante. Dann definiert die Lösung weitestgehend die Konzernabschlussprozesse, wodurch sich die gesamte Implementierung und Organisation erheblich vereinfacht.
Da die Umstellung bis Jahresende erfolgen muss, sollten Unternehmen jetzt schnellstmöglich handeln. Die Migration ist – je nach den Voraussetzungen im Unternehmen – sogar innerhalb weniger Monate und daher noch rechtzeitig möglich. Da die Implementierung einer neuen Lösung aber immer mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, ist die Unterstützung durch einen externen Partner gerade angesichts des dringenden Handlungsbedarfs zu empfehlen. Je mehr Kapazitäten das Unternehmen bereitstellen kann, je mehr Wissen intern vorhanden ist und je nach Verfügbarkeit der Mitglieder des Projektteams, können Laufzeit und Invest des Implementierungsprojekts minimiert werden.
Unternehmen, die ihr altes ERP-System ECC bereits durch S/4HANA ersetzt haben, aber noch EC-CS für ihre Finanzkonsolidierung nutzen, müssen sich dringend auf die Implementierung einer Nachfolgelösung vorbereiten, da die Wartung für EC-CS Ende des Jahres ausläuft. Da S/4HANA Finance for Group Reporting erhebliche Vorteile bietet, ist die Ablösung durch diese Konsolidierungslösung zu empfehlen.
Group Reporting ist nahtlos in S/4HANA integriert, ermöglicht eine schnellere, automatisierte Verarbeitung von Finanzdaten und verbessert die Transparenz sowie das Berichtswesen. Die Lösung kann sowohl On-Premise als auch in der Cloud betrieben werden, wobei SAP besonders die Cloud-Variante fördert. Unternehmen müssen zeitnah handeln, idealerweise mit Unterstützung externer Partner, um den Übergang effizient und reibungslos zu gestalten.
Jonathan Ruhsam, CALEO Consulting GmbH