ERP-Einsatz bei Schweizer SpezialanbieterDüsenbau in Richtung Zukunft justiert
26. März 2019In der Welt flüssiger und gasförmiger Medien ist die Jato-Düsenbau AG in ihrem Element. Seit 1938 schon produziert und entwickelt das Schweizer Unternehmen Düsen in verschiedensten Variationen, unterschiedlichen Materialien und für vielfältige Einsatzgebiete. Besonders gefragt ist der Luzerner Metallverarbeiter für knifflige Spezialfälle in Kleinserien und Einzelfertigung. Im ERP-System proALPHA laufen die Fäden für alle Aufträge zusammen. Die Komplettlösung sorgt seit 2005 für die nötige Transparenz und Effizienz, mit der sich der Schweizer Betrieb standhaft im internationalen Wettbewerb behauptet.
Versprühen und Vernebeln will gekonnt sein. Überall dort, wo es Wasser, Luft, Gase, Öle oder Lebensmittelstoffe fein zu zerstäuben gilt, kommen die Düsen der Jato-Düsenbau AG zum Einsatz. Im internationalen Wettbewerb punktet Jato mit jahrzehntelangem Spezial-Know-how auf dem Gebiet der Mikroerodierung. In den letzten Jahren hat das Unternehmen intensiv in neue Technologien und Infrastruktur investiert. Die Investitionen im Bereich der additiven Fertigung – sowohl im Kunststoff als auch im Metallbereich – sind entscheidend, um die Entwicklung zu forcieren und um neue Düsentechnologien zu konzipieren. Typische Einsatzszenarien der Düsen sind das Abkühlen von flüssigem Stahl in einer Stranggussanlage, das Absprühen von Förderbändern in der Lebensmittelindustrie, Schneekanonen oder das Zerstäuben von Öl oder Diesel in Turbinen zur Stromgewinnung.
Ein weiteres Plus von Jato ist die lange Lebensdauer der Düsen. Ein gutes Beispiel dafür, so Geschäftsführer Roland Häfliger, sei der Wagenbach-Brunnen in Luzern. Die Originaldüsen stammen von Jato und mussten das erste Mal nach über 80 Jahren ausgetauscht wurden. Solche Projekte sind typisch für die Düsen-Spezia- listen: Jato ist Ansprechpartner und Berater für besonders spezielle Anwendungsfälle. Insgesamt fertigt das Unternehmen 8.500 verschiedene Produkte, neben Serien von mehreren Tausend vor allem maßgeschneiderte Lösungen in kleinen Stückzahlen.
ERP: Rückgrat aller Prozesse
Deshalb ist es wichtig, dass auch das eingesetzte ERP-System zu dem Unternehmen passt. Während der Auswahlphase 2005 waren daher neben der räumlichen Nähe zum Softwareanbieter auch eine hohe Flexibilität sowie erschwingliche Kosten entscheidend. Dass er mit proALPHA das richtige ERP-System gefunden hatte, bestätigte sich für Häfliger beim Referenzbesuch anderer Anwender.
Heute hat Jato mit Ausnahme der Lohnverwaltung alle Prozesse in proALPHA abgebildet: von der Angebotsphase im Vertrieb über Bestellungen und den Einkauf bis zur Materialwirtschaft und mobilen Lagerlogistik. In Verbindung mit Kostenrechnung und Finanzwesen bildet es die Datenbasis für eine effiziente Unternehmenssteuerung. Zentral sind natürlich alle Produktionsprozesse, inklusive der Erfassung von Betriebsdaten (BDE) und Personalzeiten (PZE).
Dynamische Fertigungsplanung für alle Aufträge
Besonders profitiert Jato von der Produktionsplanung, -steuerung und -abwicklung mit proALPHA ERP Die Multiressourcenplanung APS (Advanced Planning and Scheduling) berücksichtigt alle relevanten Ressourcen: Materialien, Maschinen und Mitarbeiter. Sie ermöglicht der Arbeitsvorbereitung alle Aufträge so flexibel in die Produktion einzulasten, dass eine hundertprozentige Termintreue gewährleistet wird – selbst dann, wenn ein Kunde innerhalb weniger Tage ein Produkt benötigt.
„Wir fokussieren uns auf Spezialaufträge, bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt. Das ERP- System muss unsere hohe Dynamik und Flexibilität mitleben“, bekräftigt Häfliger. „APS hilft uns, unsere Aufträge optimal einzuplanen, damit wir zuverlässig ausliefern können.“
Warenursprungs- und Chargennachweis auf Knopfdruck
Die Kunden verlangen von Jato immer häufiger einen lückenlosen Herkunftsnachweis. Die in proALPHA integrierte Chargennummernverwaltung ermöglicht es, vom Wareneingang bis zur Auslieferung nahtlos zu verfolgen und zu dokumentieren, welches Material in welchem Produkt verarbeitet wurde.
Um die Einhaltung der Vorschriften gemäß ISO 9001:2015 nachhaltig sicherzustellen, unterzieht Jato jede Abteilung jährlich einem internen Audit. Bei einer Exportquote von 85 Prozent spielt auch der Warenursprung eine wichtige Rolle. Als „ermächtigter Ausführer“ profitiert das Unternehmen von einer vereinfachten Warenausfuhr. proALPHA unterstützt auch hier, die Ursprungseigenschaft für den Zoll zweifelsfrei zu dokumentieren.
Dokumente begleiten alle Prozesse
Ein Werkzeug, das zunehmend mehr Prozesse bei Jato unterstützt, ist das in proALPHA integrierte Dokumenten Management System (DMS). „Wir wollen zwar nicht ganz papierlos werden, aber jeder soll Zugriff auf die Daten und Dokumente haben, die er braucht. So vermeiden wir umständliches Suchen“, sagt Häfliger. Bedingt durch das starke Wachstum der letzten Jahre ist zum Beispiel der Einkauf von einem auf vier Mitarbeiter gewachsen. Mit dem DMS verfügen alle Einkäufer über eine einheitliche Struktur für die Ablage von Angeboten, Bestellungen und Bestätigungen.
Zeichnungen aus der Entwicklung werden heute ebenso in proALPHA zentral hinterlegt wie sämtliche Prüfberichte aus der Produktion.
Weil proALPHA alle Dokumente direkt mit dem Auftrag verknüpft, sind diese leicht auffindbar, auch noch nach Jahren. Für die Zukunft will Jato Prozesse noch stärker automatisieren, etwa die Rechnungskontrolle. Außerdem sollen Erfahrungen aus Projekten im DMS dokumentiert werden, ganz im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Dafür will Häfliger vor allem die Workflow-Komponente von proALPHA intensiver nutzen.
Mit fundierten Analysen das Unternehmen steuern
Die in proALPHA enthaltenen Business-Intelligence-Möglichkeiten liefern Roland Häfliger wesentliche Erkenntnisse, um sein Unternehmen auf Kurs zu halten. Denn schließlich sei es wichtig, möglichst frühzeitig zu erkennen, wenn sich etwas nicht zu produzieren lohnt. Eine gemeinsame Datenbasis aller Module sorgt für eine schnelle Verfügbarkeit zuverlässiger Zahlen, etwa für die Nachkalkulation.
Mit wenigen Klicks lassen sich diese im proALPHA Business Cockpit auch als Grafiken darstellen. „Bei unseren Verwaltungsratssitzungen zum Beispiel kommen viele Fragen. Dann klickst Du schnell und hast die Antwort parat. Das ist wirklich eine coole Sache.“ Für Ad-hoc-Auswertungen nutzt Jato den proALPHA Analyzer. „Ohne großen Schulungsaufwand holen sich unsere Mitarbeiter Informationen aus dem System und können damit umgehend weiterarbeiten“, so Häfliger.
Mehrwert auf vielen Ebenen
Die Flexibilität, die Jato auszeichnet, setzt sich im ERP-System fort – bis hin zum einzelnen Arbeitsplatz. Die Mehrfenstertechnik erlaubt, mehrere Masken parallel anzuzeigen. So kann sich jeder Mitarbeiter seinen Bildschirm genau auf seine Bedürfnisse anpassen. Diese „Konfiguration“ des Desktops lässt sich zudem abspeichern, so dass jeder Mitarbeiter seine persönlichen Ansichten und Szenarien immer parat hat.
Bei der Erstellung von Angeboten oder der Auftragserfassung hat Jato mit proALPHA deutlich an Tempo und Effizienz gewonnen, wie auch im ganzen Unter- nehmen. Ein wichtiger Aspekt, denn schließlich haben sich die Produktionsaufträge, Umsätze und Mitarbeiter seit der Einführung der ERP-Komplettlösung mehr als verdoppelt. Dank der umfassenden Auswertungsmöglichkeiten kann Roland Häfliger immer wieder Feinjustierungen vornehmen, so dass Engpässe erst gar nicht entstehen.
„Mit proALPHA haben wir durch die Bank viel mehr Transparenz im gesamten Unternehmen“, fasst Häfliger zusammen. Für die Zukunft hat er, neben kleineren Anpassungen, die Migration auf eine der kommenden proALPHA Versionen im Visier. Denn sie umfassen einige vielversprechende Neuerungen, die sein Unternehmen weiter voranbringen werden. (rhh)
Hier geht es zu proalpha
Vorteile der Lösung auf einem Blick:
- Steuerung sämtlicher Prozesse von der Akquise über die Produktion bis zur Auslieferung;
- alle auftragsbezogenen Dokumente zentral hinterlegt und jederzeit von überall schnell einsehbar;
- Advanced Planning and Scheduling (APS) steigert die Flexibilität in der Fertigung von Kleinstserien und Einzelstücken;
- Unterstützung der für den Export nötigen Dokumentationen (Exportquote von 85 Prozent);
- lückenlose Rückverfolgbarkeit der verwendeten Chargen inklusive Zertifikat für Kunden;
- umfassende Anpassbarkeit von der Funktionalität, über Workflows bis hin zum persönlichen Bildschirm jedes Mitarbeiters.