Digitale Transformation im Wandel – Cloud und Künstliche Intelligenz:Auf dem Weg vom Must-Have zum Wettbewerbsvorteil

5. November 2025

Die Cloud verspricht Zugang zur digitalen „Front Row“ – aber nur wer Strategie, Leadership und Datenqualität konsequent verknüpft, verwandelt das technologische Potential in einen echten Wettbewerbsvorteil.

Das Cloud-basierte Arbeiten ist im unternehmerischen Mainstream abgekommen – das zeigen die Ergebnisse der Transformationsstudie 2025 von NTT DATA Business Solutions und Natuvion. 55,9 Prozent der 909 befragten Führungskräfte aus 14 Ländern gaben an, entsprechende Technologien einzusetzen – das sind zehn Prozentpunkte mehr als noch im letzten Jahr.

Ein Blick auf die veränderten Motive erklärt den Anstieg: Jedes zweite befragte Unternehmen sieht den schnellen, direkten Zugang zu technologischen Innovationen wie KI und Automatisierungslösungen (49,1 Prozent) als wichtigste Errungenschaft. Das einstige IT-Werkzeug wird so zum Rückgrat moderner Transformationsprojekte. Doch mit der neuen Rolle wachsen auch die Anforderungen an Planung und Management. Drei Bereiche entscheidend, damit mit der Cloud auch echter Fortschritt kommt: Strategie, Leadership und Datenqualität.

IT als Teil der Unternehmensstrategie

Neben dem schnellen Zugang zu KI-basierten Anwendungen, Automatisierungsframeworks oder Low-Code-Plattformen erhoffen sich Unternehmen von der Cloud mehr Flexibilität (43,4 Prozent) und eine höhere Datensicherheit (41,6 Prozent). Das macht sie zum strategischen Hebel für Innovation und Transformation. Werden dabei Entscheidungen, wie die Wahl des Betriebsmodells, allein aus technischer Perspektive getroffen, steigt das Risiko, die erwarteten Effekte zu verfehlen.

Unternehmen tun gut daran, ihre Infrastrukturstrategie von Geschäftszielen abzuleiten und Cloud-, On‑Premise- oder hybride Modelle konsequent differenziert bewerten – abgestimmt an Prozesse, Datenflüsse und regulatorische Anforderungen. Nur wenn frühzeitig betriebliche Bedürfnisse, Ziele und Verantwortlichkeiten geklärt sind, können die verschiedenen Infrastrukturen sinnvoll integriert werden und zusammenspielen. Andernfalls drohen Flickenteppiche aus Tools und Daten‑Silos, die Innovation bremsen und Kosten treiben.

Der Mensch im Mittelpunkt

Die digitale Transformation betrifft nicht nur die technologische Infrastruktur eines Betriebs, sondern auch Menschen und Organisationen. Wer Kommunikationsprozesse und Change Management vernachlässigt, gefährdet nicht nur den Erfolg des Projekts, sondern riskiert auch langfristige Schäden. Das bestätigen auch die Teilnehmer der Transformationsstudie: 35,2 Prozent räumen Versäumnisse bei der bereichsübergreifenden Kommunikation ein und würden hier künftig mehr investieren.

Innerhalb des Projektteams ist Kontinuität der größte Erfolgsfaktor, finden 33,1 Prozent. Da spezifisches Projektwissen in der Regel nur schwer zu ersetzen ist, ist es für Unternehmen umso wichtiger, qualifizierte Mitarbeitende zu halten und zu binden. Innerhalb eines stabilen Kernteams muss gezielt Transformations-Know-how aufgebaut und um externe Expertise ergänzt werden – so der mehrheitliche Konsens.

Dirty Data als unterschätztes Projekt‑Risiko

Wer digitale Transformation sagt, muss auch Datenqualität sagen. Auch in 2025 ist das noch längst keine Selbstverständlichkeit. Ein Drittel der Studienteilnehmer gab an, Transformationsziele nur teilweise oder gar nicht erreicht zu haben – häufig, weil die Datenbasis zu Projektbeginn unterschätzt wurde. Das Problem ist strukturell – die Konsequenzen? Vermeidbar. Merken Unternehmen im laufenden Projekt, dass ihre Datenbasis unvollständig, widersprüchlich oder veraltet ist, zieht das teure Verzögerungen und Handlungsbarrieren nach sich.

Dadurch untergräbt „Dirty Data“ gerade jene Vorteile, die die Cloud erst rentabel machen sollen – und führen noch dazu zu Frust im Team. Experten empfehlen daher, vorab in Data Readiness zu investieren. Dazu gehört

  • klare Verantwortlichkeiten für Datenquellen, -pflege und -nutzung festzulegen,
  • einheitlich definierte Standards für Datenqualität und Formate zu definieren sowie
  • den Einsatz von Tools zu prüfen, um Daten leichter zu überwachen, zu bereinigen und aktuell zu halten.

Die Cloud schafft die Bühne für Innovation – aber sie wird nur dann zum Wettbewerbsvorteil, wenn der Treibstoff stimmt. Die Transformationsstudie 2025 zeigt, dass Cloud‑Adoption, Geschäftsstrategie und Data Readiness Hand in Hand gedacht werden müssen.

Florian Sackmann

NTT DATA Business Solutions

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