Management von Multi-Cloud-Umgebungen Trumpfkarte Multi-Cloud

13. Juli 2017

Die Cloud-Management-Plattform RightScale veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jährlichen Umfrage unter IT-Entscheidungsträgern „State of the Cloud“. Demnach ist sowohl bei der Anzahl der Unternehmen, die mehrere Clouds einsetzen, als auch bei der Anzahl der verwendeten Clouds ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Daher gilt es die Faktoren zu benennen, die für ein erfolgreiches Management von Multi-Cloud-Umgebungen nötig sind.

Gründe für Multi-Cloud

In der Studie „State of the Cloud“ wurden 1002 IT-Fachleute befragt. Die meisten von ihnen arbeiten für mittelgroße und große Unternehmen, die im Durchschnitt Anwendungen auf zwei Public Clouds und zwei Private Clouds ausführen, sowie die Verwendung von zwei weiteren Clouds in jeder Kategorie testen. Eine typische Firma verwendet also acht unterschiedliche Clouds oder nutzt diese versuchsweise – sechs mehr als im vergangenen Jahr.

Mit den Ursachen dieser Entwicklung beschäftigt sich die Studie nicht, aber die Kunden von Rackspace geben zwei Hauptgründe an. Zuerst geht es um eine Anpassung an den schrittweisen Prozess der Einführung neuer IT-Technologien. Die IT-Abteilung eines typischen Unternehmens verwendet vielleicht Oracle ERP auf VMware-Servern im unternehmenseigenen Datacenter und fängt dann an, diese Aufgaben in eine VMware Private Cloud auszulagern.

Andere Aufgaben führt die IT-Abteilung eventuell unter Windows aus, während die Marketingabteilung völlig unabhängig bei AWS ein paar Instanzen laufen hat und eine dritte Abteilung den Einsatz einer OpenStack Private Cloud testet.

Der zweite Grund für die Verwendung mehrerer Clouds ist die Tatsache, dass bestimmte Cloud-Plattformen sich besser für die Ausführung gewisser Aufgaben eignen, während mit einer anderen Plattform bei anderen Aufgaben eine höhere Leistung und Kosteneffizienz erreicht werden kann.

Acht Bedenken

Die größten Herausforderungen bei der Nutzung mehrerer Clouds sind gemäß der RightScale-Erhebung folgende:

•    Mangel an Fachkenntnissen: Einige Unternehmen sind nicht in der Lage, die zur Verwaltung der Cloud-Technologien nötigen Fachleute einzustellen und zu binden. Andere Firmen finden durchaus genügend Experten, möchten aber lieber eine schnelle und schlanke Struktur bewahren und ihre technischen Fachkräfte in erster Linie im Rahmen ihres Kerngeschäfts einsetzen. Beide Gruppen suchen nach Partnern zur Bewältigung der Cloud-bezogenen Aufgaben wie Anpassung der IT-Architektur, Migration, Sicherheit und laufender Betrieb.
•    Gewährleistung der Sicherheit: Sicherheit ist ein zentrales Anliegen. Das gilt sowohl für Aufgaben, die im Unternehmen ausgeführt werden, als auch für Anwendungen in der Cloud. Immer mehr IT-Fachleute erkennen, dass ein erfahrener Cloud-Anbieter mehr Sicherheit bieten kann als der Eigenbetrieb, insbesondere bei Nutzung mehrerer Clouds.
•    Kontrolle der Cloud-Ausgaben: RightScale schätzt, dass 30 bis 45 Prozent der Cloud-Ausgaben verschwendet werden, aber “nur eine Minderheit der Unternehmen effektive Maßnahmen zur Optimierung der Cloud-Kosten ergreift”. Die Optimierung der Cloud-Kosten wurde von fast 65 Prozent der erfahrenen Cloud-Anwender als wichtigste Initiative genannt.
•    Steuerung und Kontrolle der Cloud-Verwendung: Eine der besten Methoden zur Kontrolle der Cloud-Ausgaben ist eine gut durchdachte Steuerung der individuell erlaubten Zugriffe auf IT-Ressourcen innerhalb der Organisation. Dabei sind Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten.
•    Erfüllung der Compliance-Verpflichtungen: Diese Anforderung ist für viele Unternehmen eine unerlässliche Bedingung vor einer Migration in die Cloud. Dies gilt insbesondere für Branchen mit sensiblen Daten und strengen Richtlinien wie Finanz- und Gesundheitswesen, Energieversorgung oder die öffentliche Hand.
•    Verwaltung des komplexen Aufbaus einer Private Cloud: Immer mehr mittelständische und große Unternehmen entscheiden sich für eine Auslagerung von Aufgaben aus dem unternehmenseigenen Datacenter. Nur ein kleiner Anteil nutzt dafür eine Public Cloud, die Mehrheit entscheidet sich für Private Clouds und dedizierte Server.
•    Verwaltung von Multi-Cloud-Services: Auch wenn AWS bei Public-Cloud-Infrastrukturen weiterhin dominant ist, hat RightScale ein Wachstum des Marktanteils von Azure im vergangenen Jahr festgestellt, während Google Cloud seine Position unter den Top 3 festigen konnte. Bei den Private Clouds sind VMware und OpenStack die führenden Plattformen, während Azure Pack/Stack ein “deutliches Wachstum verzeichnet”.
•    Leistungsoptimierung: Viele Anbieter beschränken sich auf eine Cloud. Unternehmen sollten jedoch die jeweils am besten geeignete Lösung für ihre ganz individuellen Anforderungen finden. Dabei wird jede Aufgabe auf genau der Cloud-Plattform ausgeführt, die maximale Leistung und Kosteneffizienz gewährleistet.

Partner hilft

Um diese Herausforderungen zu lösen, sollten sich Unternehmen einen Partner suchen, der als Trusted Advisor unabhängig von den Cloud-Anbietern arbeitet, aber von diesen zertifiziert ist. Dann kann er hersteller- und anbieterneutral als zuverlässiger und vertrauenswürdiger Berater für den Kunden agieren. Basierend auf den individuellen Anforderungen und Zielen des Kunden entwickelt er die passende Lösung und gewährleistet, dass diese sicher läuft und immer auf dem neuesten Stand ist.

Dazu muss der Anbieter Beratung und Support für alle führenden Clouds bereitstellen – ob Public oder Private Clouds, dedizierte Server, AWS, Azure, OpenStack oder VMware. Er sollte über ausreichend Spezialisten für digitale Sicherheit verfügen, die Erfahrung bei der Abwehr von Angriffen verfügen. Ein vertrauenswürdiger Partner sorgt auch dafür, dass Kunden alle Aufgaben auf der Plattform ausführen können, die die jeweils höchste Leistung und Kosteneffizienz gewährleistet. Umfassende Compliance-Unterstützung, Zertifizierungen, transparente Zugangskontrollen, Monitoring, Beratung auf Augenhöhe und Berücksichtigung von Best Practices stellen ebenfalls die Weichen auf Erfolg.

Alex Fürst

ist Vice President DACH bei Rackspace.

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