Information ist Trumpf, auch in der AutomobilbrancheEnterprise Information Management stützt das digitale Business
8. Februar 2019Das Enterprise Information Management (EIM) ist für zahlreiche Unternehmen das Mittel der Wahl, um das digitale Geschäft auszubauen und den Weg in eine intelligente und vernetzte Zukunft zu ebnen. Besonders hohe Ansprüche stellt hier die Automobilbranche auf der Suche nach zukunftsweisenden Mobilitätskonzepten und bei der Entwicklung vernetzter, autonomer Fahrzeuge. Gerade Autobauer benötigen eine zentrale Informationsplattform, die das volle Potenzial von Programmen und Lösungen für die digitale Transformation entfaltet.
Vernetzte Autos, Elektrofahrzeuge, personalisierte Produktion, intelligente Fabriken – es gibt viele Trends, die Initiativen zur digitalen Transformation in der Automobilbranche voraussetzen. Das weltweite Marktpotenzial durch digitalisierte Automotive-Produkte und -Services beträgt etwa 670 Milliarden Dollar: Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie des Weltwirtschaftsforum (WEF) in Zusammenarbeit mit Accenture.
Um diese schier unglaubliche Zahl einzuordnen, beziffert dieselbe Quelle den globalen, gesamtgesellschaftlichen Nutzen durch vernetzte Mobilität – unter Berücksichtigung aller ökonomischen, ökologischen und sozialen Effekte – auf über drei Billionen Dollar. Es sollte der globalen Automobilwirtschaft durchaus zuzutrauen sein, 20 bis 25 Prozent dieses Nutzenpotenzials in eigenes Marktwachstum umzusetzen.
Intelligente Daten – Herzstück der digitalen Transformation
Der moderne Autofahrer ist vernetzt, umweltbewusst und erwartet größtmögliche Transparenz. Damit steigen auch die Ansprüche in Sachen Kundenzufriedenheit. Die Automobilbranche muss dieser Entwicklung folgen, um Kunden gewinnen und halten zu können. Entsprechend gilt es für Autobauer, digitale Kompetenzen zu nutzen, um Vertrauen zurückzugewinnen und schließlich auch innovative Geschäftsmodelle, Produkte und Services zu entwickeln.
Enterprise Information Management (EIM) ermöglicht es der Automobilindustrie, einen nahtlosen Übergang zwischen den digitalen und physischen Geschäftsprozessen hin zu einem ganzheitlichen Kundenerlebnis zu schaffen, während die Effizienz und Leistung im Unternehmen gesteigert werden kann. Mit Hilfe einer intelligenten Plattform können Daten und Informationen ungehindert innerhalb der erweiterten Wertschöpfungsketten von Automobilunternehmen und ihren Zulieferern fließen.
Das Analystenhaus IDC jedenfalls geht davon aus, dass 20 Prozent der größten börsennotierten Unternehmen weltweit (G2000) bis 2021 auf eingebettete Intelligenz setzen, um umfangreiche Prozesse zu automatisieren und Ausführungszeiten zu verkürzen. Schließlich sorgen große Fortschritte in Mikroelektronik, drahtloser Kommunikation und Sensortechnologie für zahlreiche Einsatzszenarien von intelligenten IT-Systemen und deren Vernetzung.
Für Automobilunternehmen ist diese Prozentzahl vermutlich noch höher und das aus zwei Gründen: Erstens sind sie – nicht zuletzt wegen politischer Initiativen zugunsten der E-Mobilität und des autonomen Fahrens – gezwungen, Innovationen weiter voranzutreiben. Zweitens sind nur intelligent vernetzte Fahrzeuge in der Lage, sich mit anderen Verkehrsträgern, beispielsweise der Bahn, zu einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept zu verbinden, um Engpässe wie Staus und die resultierenden Wartezeiten und Verzögerungen zu vermeiden.
Ein Fall für EIM 2.0
Deshalb ist ein integrierter Informationsmanagement-Ansatz für Automobilunternehmen längst nicht mehr nur eine Option, sondern Pflicht. Gerade im digitalen Zeitalter müssen Informationen schon in der Produktion und ihren Vorstufen, beispielsweise im Design oder auch im Kundendienst und Support, reibungslos in alle Richtungen fließen – top-down und bottom-up in Hierarchieebenen, aus dem Unternehmen hinaus oder hinein, zwischen Mitarbeitern, Fachabteilungen und über das Unternehmensnetzwerk hinweg.
Dazu sollten Hersteller Data Analytics, Transactional Content und weitere Content-bezogene Aktivitäten integrieren. Leider ist das oft einfacher gesagt als getan. Denn: Kernanwendungen des Unternehmens wie ERP, PLM, CEM oder MES sind in den meisten Fällen nicht auf diese Anforderungen ausgelegt. Es fehlt in der Regel an Funktionen, um Daten und Informationen in andere Geschäftsprozesse und Applikationen zu übertragen. Um unternehmensinterne Prozesse effektiv abzudecken, nutzen Unternehmen deshalb häufig teure und umständliche eigene Anwendungen oder fehleranfällige, manuelle Abläufe.
Eine EIM-Plattform im Automobilsektor fungiert daher als das Rückgrat, das bei der Automatisierung von Prozessen und Workflows im gesamten Unternehmen unterstützt, um Produkte und Dienstleistungen im digitalen Raum effizienter entwickeln, produzieren und bereitstellen können. Das lässt sich durch intensiv verwaltete, sicher überwachte und hochverfügbare Informationsflüsse realisieren.
Vorteile für die Automobilbranche
Als zentrales Repository für die Verwaltung von strukturierten Unternehmensinhalten bietet EIM gerade im Automobilsektor Unterstützung für umfassende Funktionen, beispielsweise:
- Content Services zur Verwaltung strukturierter und unstrukturierter Daten innerhalb des Unternehmens, die im Kontext verschiedener Abläufe eingebunden werden können,
- Prozessautomatisierung, um wichtige Arbeitsabläufe und Prozesse innerhalb der automobilen Wertschöpfungskette mit Daten und Dokumenten anzureichern sowie Abläufe und Entscheidungen damit effizienter und produktiver zu gestalten,
- ein durchgängiges Kundenerlebnis, das die Online- und Offline-Welt nahtlos verbindet und Kunden langfristig bei der Stange hält,
- umfassende Analysen zur Verarbeitung von internen und externen Datensätzen sowie zur Bereitstellung von messbaren Erkenntnissen zur besseren Entscheidungsfindung,
- Discovery-Funktionen, um Daten prüfbar und konform machen und
- Business Networks, die die Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen den Lieferketten und Handelspartnern automatisieren.
Moderne EIM-Lösungen vereinen diese Komponenten in einer zentralen intelligenten Informationsplattform. Die Automobilbranche, die sich auf Innovationen, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit bei Produktionsprozessen und integrierten Lieferketten fokussiert, wird bei der Einführung intelligenter digitaler Plattformen auch weiterhin eine Vorreiterrolle spielen. So können Unternehmen die drei wichtigsten Ziele für die digitale Transformation erreichen:
- Entwicklung und Vermarktung von digitalen Produkten und Dienstleistungen,
- Digitalisierung, Harmonisierung und Verbesserung von Geschäftsabläufen sowie
- Interaktion mit dem digitalen Kunden.
Automobilunternehmen kommen heute nicht mehr ohne modernes Enterprise Information Management aus. Wenn Unternehmen dieses Potential neuer digitaler Produkte und Dienstleistungen voll ausschöpfen, können sie sich vom Wettbewerb absetzen und nicht nur den Markt, sondern auch unsere Mobilität neugestalten.
Jochen Adler, Manager Solution Business bei OpenText.
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