SAP präsentiert Service Pack 10 für SAP HANA Datensynchronisierung zwischen zentralen Unternehmenssystemen
23. Juni 2015Für die In-Memory-Plattform SAP HANA hat SAP das Service Pack 10 (SPS10) vorgestellt. Mit dieser Version können Kunden alle Kerngeschäft-relevanten Funktionen auf Endgeräten in der Netzwerkperipherie verfügbar machen, die in der Abwicklung von geschäftlichen Transaktionen im Einsatz sind. Neue Funktionen ermöglichen die Anbindung an das Internet der Dinge (IoT), die effektivere Verwaltung von Big Data, eine hohe Datenverfügbarkeit im gesamten Unternehmen sowie die Entwicklung neuer Anwendungen.
Bei Finanzdienstleistern soll die Anwendung „SAP Cost and Revenue Allocation for Financial Products“ Geschäftsprozesse optimieren sowie ihnen helfen, größere Datenmengen zu verarbeiten.
Starke Nachfrage
Die Zahl der Kunden, die ihre Geschäftsabläufe mit SAP HANA vereinfachen und optimieren, hat sich laut Aussage von SAP im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Derzeit ist SAP HANA bei mehr als 6.400 Kunden im Einsatz. Auch die SAP HANA Cloud Platform wird bereits von rund 1.400 Kunden genutzt. Die Resonanz auf die SAP Business Suite 4 SAP HANA (SAP S/4HANA) war äußerst positiv; über 370 Kunden haben sich in diesem Jahr bereits für einen Umstieg auf die neue Suite entschieden.
Mit mehr als 1.900 Kunden erfreut sich auch die Anwendung SAP Business Warehouse nach wie vor großer Beliebtheit. Bei Start-up-Unternehmen ist die Nachfrage nach SAP HANA stark gestiegen: Über 1.900 junge Unternehmen setzen bereits auf die In-Memory-Plattform von SAP. Darüber hinaus wird SAP HANA von mehr als 815.000 aktiven Anwendern genutzt.
Mit Hochverfügbarkeits– und Disaster-Recovery-Funktionen unterstützt SAP HANA die Integration von Rechenzentren und den unterbrechungsfreien Betrieb von geschäftskritischen Anwendungen. Funktionen wie die asynchrone 1:n-Replikation, der automatische Host-Failover für Dynamic Tiering und inkrementelle Backups sorgen für geringere Ausfallzeiten der Systeme und einen stabilen Geschäftsbetrieb.
Da SAP HANA außerdem die NUMA-Architektur (Non-Uniform Memory Access) unterstützt, können Unternehmen durch den Einsatz von großen Systemen mit mehr als 12 TByte Arbeitsspeicher auch umfangreiche Datenmengen schnell verarbeiten und so ihre Leistung insgesamt verbessern. Neue Funktionen für das Workload-Management tragen zu einer besseren Performance von gemischten Workloads bei und ermöglichen dadurch eine effektivere Ressourcennutzung.
Internet der Dinge
SAP HANA stellte neue Funktionen zur Datensynchronisierung mit Remote-Systemen in der Netzwerkperipherie zur Verfügung. Dies ermöglicht die Entwicklung von Apps, die speziell auf das Internet der Dinge und die Verarbeitung großer Datenmengen ausgelegt sind. Auf Basis von SAP HANA unterstützen sie die Datensynchronisierung zwischen den zentralen Unternehmenssystemen und Remote-Standorten. Hierfür kann das Lösungspaket SAP SQL Anywhere eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine integrierbare Datenbanktechnologie, die bereits bei über12 Millionen Anwendern im Einsatz ist. Auf diese Weise können Unternehmen Geschäftsdaten auch per Remote-Zugriff, beispielsweise in Geschäfts- oder Restaurantfilialen, sicher erfassen, abrufen und zurück an das zentrale SAP-HANA-System senden.
Zudem lassen sich IoT-Daten zur Ausführung wichtiger Aufgaben an solchen Standorten erfassen und analysieren, an denen keine Breitbandverbindungen zur Verfügung stehen oder ein Internetzugang nur zeitweise möglich ist. Das gilt etwa für vorbeugende Instandhaltungsarbeiten auf Schiffen sowie in Pump- oder Bergwerken. Auch eine Offline-Nutzung dieser Daten ist möglich.Erweiterte intelligente Datenintegrationsfunktionen, mit denen sich SAP HANA an die neuesten Hadoop-Distributionen von Cloudera und Hortonworks anbinden lässt, ermöglichen eine effektive Nutzung von Big Data. Das Service Pack 10 bietet außerdem zusätzliche Erweiterungen wie eine schnellere Datenübertragung mit Spark SQL und eine zentrale Benutzeroberfläche zur Verwaltung von SAP HANA und Hadoop-Clustern mithilfe von Apache Ambari.
Beim Verschieben von Daten zwischen unterschiedlichen Speicherebenen können IT-Organisationen nun Regeln definieren, die auf die geschäftlichen Anforderungen ausgerichtet sind. Mithilfe solcher Regeln lässt sich beispielsweise festlegen, dass die Daten eines gesamten Jahres im Arbeitsspeicher vorrätig gehalten werden, während ältere Daten auf Festplatten oder Hadoop-Cluster verschoben werden. Neue intelligente Funktionen für das Datenqualitätsmanagement ermöglichen schließlich, über eine benutzerfreundliche, webbasierte Entwicklungs-Workbench in SAP HANA Daten zu bereinigen und Duplikate zu entfernen. So können Kunden die Qualität ihrer Daten weiter verbessern.
Mit den erweiterten Datenverarbeitungsfunktionen von SAP HANA SPS10 können Unternehmen die Entwicklung von Anwendungen für komplexe Analysen vorantreiben. Die Text-Mining-Funktionen von SAP HANA unterstützen nun auch die SQL-Syntax. Dies ermöglicht eine einfachere Entwicklung von Anwendungen der nächsten Generation. Die neue Geodatenverarbeitung hilft bei der Verarbeitung mehrdimensionaler Objekte und räumlicher Darstellungen in SAP-HANA-Modellen oder SQLScript. So können Entwickler ihre Anwendungen mit aussagekräftigen und ansprechenden Visualisierungen ergänzen.
Datenanalysen
Mit „SAP Cost and Revenue Allocation for Financial Products“ hat SAP zudem eine neue Anwendung für Finanzdienstleister vorgestellt. Die Anwendung soll Banken und Versicherern helfen, ihre integrierten Risiko- und Finanzprozesse besser zu steuern und die Profitabilität ihrer Produkte zu verbessern. Diese Software baut auf der In-Memory-Plattform SAP HANA auf. Mit der Anwendung können Finanzabteilungen große Mengen an Unternehmensdaten verarbeiten und analysieren, um sich dadurch schneller auf Veränderungen in einem schwierigen Marktumfeld einstellen zu können. Dabei arbeitet SAP Cost and Revenue Allocation for Financial Products nahtlos mit den Lösungen SAP Simple Finance, banking services for SAP und SAP Insurance Analyzer zusammen.
Wie das Markforschungsinstitut IDC berichtet, haben Finanzdienstleister einen großen Bedarf an Lösungen, die Risiko- und Finanzmanagement miteinander verbinden. Bei der Verknüpfung der Finanz- und Risikoabteilung durch Informationstechnologie sei das Maß an Integration aber immer noch unterschiedlich. SAP Cost and Revenue Allocation for Financial Products soll helfen, die technischen Einschränkungen zu überwinden, die derzeit im Hinblick auf das Kostenmanagement und eine detaillierte Echtzeitanalyse von Daten bestehen.
„Führende Banken und Versicherungen wollen zunehmend ihre Aktivitäten auf einer zentralen, integrierten IT-Plattform zusammenführen, die sowohl Effizienz als auch Business Intelligence bietet. Studien zeigen aber, dass nur rund die Hälfte dieser Unternehmen dieses Ziel auch erreicht haben“, sagte Li-May Chew, Research Director bei IDC Financial Insights. „Die Antworten unserer letzten Umfrage mit SAP deuten darauf hin, dass der wachsende Auflagen-Dschungel und die wirtschaftliche Unsicherheit die größte Sorge in Vorstandsetagen bereiten. Durch die Einführung neuer IT-Lösungen wie beispielsweise der Anwendungen von SAP sollen Unternehmen in die Lage versetzt werden, intelligenter zu arbeiten und künftige Änderungen im Markt besser zu planen und vorherzusehen.“ (rhh)