Brauerei holte sich erneut Unterstützung bei PersonalberatungExternes Recruiting: Zügig den passenden Mitarbeiter finden

6. Februar 2023

Den richtigen Mitarbeitenden für eine vakante Stelle zu finden, wird für Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels und des großen Wettbewerbs um qualifiziertes Personal zusehends schwieriger. Mittelständische Unternehmen aus der Branche der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) sind hiervon im Besonderen betroffen, weil sie mit vielen großen Unternehmen und bekannten Marken um Fachkräfte konkurrieren. Eine Brauerei aus dem Schwarzwald hat sich für eine zu besetzende Stelle deshalb externe Unterstützung geholt, dabei einen unkonventionellen Ansatz gewählt – und so rasch den passenden Mitarbeiter gefunden.

Wer mit vielen anderen in Konkurrenz um gute Mitarbeiter steht, muss von sich als Arbeitgeber überzeugen. Gleichzeitig gilt es, möglichst wenig Abstriche bei den Anforderungen an die vakante Stelle zu machen, um eine Person zu finden, die gut zur Rolle und zur Unternehmenskultur passt, damit die Stelle langfristig besetzt wird und bleibt.

Diesen Spagat hatte zuletzt auch die Privatbrauerei Waldhaus aus dem Schwarzwald zu meistern. Eine Stelle als Außendienstmitarbeiter – „Markenbotschafter“ heißt es bei Waldhaus – war frei geworden. Aus eigener Kraft gelang es der Brauerei nicht, diese Stelle zügig und passend neu zu besetzen. Und so entschieden sich die Schwarzwälder, ein weiteres Mal auf die externe Unterstützung der Personalberatung HAPEKO zurückzugreifen.

Brauerei trotzt dem rückläufigen Trend

Die Privatbrauerei Waldhaus ist eine der am südlichsten gelegenen Brauereien Deutschlands und wird bereits in vierter Generation von der Familie Schmid geführt. Die Privatbrauerei zählt zu den Preisführern am Markt und bedient das obere Preissegment – weil die Brauer bei ihrem Bier keinerlei Abstriche hinsichtlich der Qualität machen. Gebraut wird noch immer in Kupferkesseln und mit echtem Naturhopfen, das Bier ruht mindestens vier bis fünf Wochen.

Rund 100.000 Hektoliter Bier produziert Waldhaus jedes Jahr und vertreibt diese überwiegend regional in Baden-Württemberg. Trotz der vergleichsweise kleinen Unternehmensgröße ist es der Brauerei in den vergangenen Jahren gelungen, dem allgemeinen Rückgang des Biermarktes in Deutschland zu trotzen: Waldhaus ist im Schnitt jedes Jahr um acht bis neun Prozent gewachsen – während der deutsche Biermarkt jedes Jahr um zwei Prozent rückläufig ist.

Jedoch ist es für das Unternehmen nicht immer einfach, eine offene Stelle zu besetzen – zumal sie mit ihrer ländlich geprägten Lage im Südschwarzwald nicht unbedingt die idealen Standortfaktoren liefert. Dennoch hat Waldhaus Ansprüche an die Qualifikation und auch die individuelle Eignung potenzieller Teammitglieder „Wichtig ist für uns vor allem die Persönlichkeit eines Mitarbeiters, wir setzen auf einen bestimmten Typ Mensch“, erklärt Thomas Witt, Vertriebsleiter bei der Privatbrauerei Waldhaus, in dessen Team zuletzt die Stelle des Markenbotschafters zu besetzen war. „Denn unser Geschäftsführer ist der Überzeugung, dass die Mitarbeiter den Wert des Unternehmens ausmachen.“

„Unternehmen müssen Kompromiss eingehen“

Legen Arbeitgeber neben der persönlichen Komponente eines Bewerbers ihren Fokus auch auf den Branchenbezug als erforderliche Qualifikation, wird das Feld, in dem sie suchen können, schnell sehr klein. Geben sie die fachliche Komponente, also den Branchenbezug auf, wird die Auswahl zwar größer – aber auch die Konkurrenz, vor allem in der FMCG-Branche, in der auch Waldhaus agiert. Diese Spannung aufzulösen, stellt Arbeitgeber bei der Personalsuche nicht selten vor eine schwer zu lösende Aufgabe. „Der Idealfall ist, wenn sich ein Kandidat findet, der sowohl persönlich als auch fachlich perfekt passt“, beschreibt Florian Rochlitz, Regionalleiter bei der Personalberatung HAPEKO. Er weiß aber auch: „An einer Stelle müssen Unternehmen immer einen Kompromiss eingehen.“

Für Waldhaus war bei der Stelle des Markenbotschafters schnell klar, dass sich der Schwerpunkt bei der Personalauswahl auf die Persönlichkeit der Kandidaten konzentrieren soll. „Unsere Unternehmensphilosophie ist, dass sich Mitarbeiter in bestimmten Positionen das fachliche Know-how noch im Job aneignen können, wir aber nicht die Persönlichkeit eines Menschen verändern können und wollen“, betont Witt. Das hatte das Unternehmen erst kürzlich bei einem Mitarbeiter erfahren müssen – von diesem hatte man sich trotz hervorragender Fach- und Branchenkenntnisse getrennt, weil es auf der persönlichen Ebene nicht funktioniert hatte.

Beim neuen Markenbotschafter wurden deshalb gezielte Anforderungen an dessen Persönlichkeit gestellt: So sollte dieser über ein „Vertriebsgen“ verfügen, also Spaß am Verkaufen haben und Kunden für das Produkt begeistern können. Der Markenbotschafter sollte empathisch sein und sich auf unterschiedlichste Menschen einlassen können, dabei authentisch und professionell bleiben. Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist daher unabdingbar. Zudem sind hohe Eigenmotivation, Selbstorganisation, Flexibilität und Belastbarkeit ein Muss – nicht nur für die Privatbrauerei Waldhaus, sondern in Außendienst-Jobs allgemein. „Das ist kein klassischer 9-to-5-Job“, so Witt.

Der LINC Personality Profiler: unkonventioneller Einsatz eines Profi-Tools

Mit diesem Persönlichkeitsprofil gingen die Personalberater von HAPEKO schließlich auf die Suche nach dem neuen Markenbotschafter. Per Anzeigenkampagne, in Business-Netzwerken wie XING und LinkedIn sowie über einen internen Pool kontaktierte die Personalberatung insgesamt 147 potenzielle Kandidaten. Acht von ihnen wurden persönlich interviewt; zusätzlich setzten die Berater das Tool LINC Personality Profiler ein. Der LINC Personality Profiler, ein Persönlichkeitsanalyse-Tool, half dem HAPEKO-Team bei der genaueren Beurteilung der Charaktereigenschaften, Motive und Kompetenzen der Interessierten.

Die acht Kandidaten füllten einen Online-Fragebogen aus, bei dem sie sich selbst einschätzen sollten. „Bei dem Fragebogen erhalten die Kandidaten zu gewissen Bereichen fünf Aussagen und müssen hiervon drei auswählen und priorisieren“, erklärt Rochlitz. Mehr oder weniger Aussagen auszuwählen ist nicht möglich. Das unterscheidet das Tool auch von anderen Persönlichkeitstests, bei denen Kandidaten häufig jeder einzelnen Aussage abgestuft zustimmen können – von ,vollkommen zustimmen‘ bis ,gar nicht zustimmen‘. „Dieses Tool lässt sich deshalb systemisch nicht austricksen“, betont Rochlitz.

Eine weitere Besonderheit des LINC Personality Profilers ist, dass das Tool einen hohen wissenschaftlichen Standard erfüllt, für unerfahrene Nutzer aber dennoch verständlich ist. Es baut auf dem in der Psychologie standardisierten Modell „Big Five“ auf, das fünf Kernelemente des menschlichen Charakters beschreibt: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Dabei betrachtet das Modell diese Eigenschaften mehrdimensional und findet heraus, wie stark die einzelnen Charakteristika ausgeprägt sind. Ein Mensch ist beispielsweise nicht gänzlich extrovertiert oder introvertiert, sondern bewegt sich irgendwo dazwischen.

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Quelle: Privatbrauerei Waldhaus

Der Persönlichkeitstest, den HAPEKO bei der Suche nach dem neuen Markenbotschafter einsetzte, zielt im Kern auf drei Dimensionen ab: Auf die Charaktereigenschaften, auf die Motivstruktur eines Menschen und auf die Kompetenzen. Von den acht Kandidaten, die den Fragebogen ausgefüllt hatten, wurden schließlich fünf der Privatbrauerei Waldhaus vorgestellt.

Der Vertriebsleiter wollte bei der Sichtung der Reports der Kandidaten – bestehend aus dem Lebenslauf, der Zusammenfassung des Gesprächs zwischen Personalberater und Kandidat und der Testergebnisse des Fragebogens – möglichst unvoreingenommen sein. Darum ließen er und die Geschäftsführung die Lebensläufe zunächst beiseite und konzentrierten sich auf die anonymisierten Ergebnisse der Tests, um so die wirklich passende Persönlichkeit zu finden.

„Wir haben die Profile deshalb nebeneinandergelegt und uns die Testergebnisse angeschaut, ohne zu wissen, von welchem Kandidaten sie sind“, beschreibt Thomas Witt seine unkonventionelle Vorgehensweise. Schnell habe sich so eine Präferenz herauskristallisiert, und drei Kandidaten lud er zum persönlichen Gespräch ein. Bei einem war das Gesamtbild so stimmig und überzeugend, dass ein neuer Markenbotschafter gefunden war.

Bereits mehrfach erfolgreiche Zusammenarbeit

Nicht zum ersten Mal hat die Privatbrauerei Waldhaus die Personalberatung HAPEKO erfolgreich zu Hilfe genommen. Bereits seit 2019 unterstützten die Personalberater aus Freiburg die Brauerei bei der Besetzung von Vakanzen. Thomas Witt kam so selbst zu Waldhaus, kennt HAPEKO also sowohl von der Bewerber- als auch von der Arbeitgeberseite. Sein Eindruck: „HAPEKO begegnet beiden Seiten auf Augenhöhe und hat ein gutes Verständnis für beide Parteien.“

Statt also alle Kandidaten und Unternehmen über einen Kamm zu scheren, geht die Personalberatung individuell auf jedes Unternehmen ein und entwickelt ein gutes Gefühl für die jeweilige Unternehmens-DNA. Auch für die Zukunft kann sich die Brauerei deshalb vorstellen, auf die externe Unterstützung zurückzugreifen. Viele andere Unternehmen fürchten indes manchmal den finanziellen Aufwand. „Personalberater verursachen zusätzliche Kosten, das ist klar“, so Rochlitz. „Aber wenn eine Stelle zu lange unbesetzt bleibt oder am Ende die falsche Person ausgewählt wird, kostet das oft deutlich mehr.“

Dank des Recruitings durch die Personalberatung HAPEKO konnte die Privatbrauerei Waldhaus schnell den passenden neuen Mitarbeiter für die Stelle des sogenannten Markenbotschafters finden. Mit dem Tool LINC Personality Profiler fanden die Berater unter den Kandidaten genau den, dessen Persönlichkeitsprofil am besten für die Rolle als Markenbotschafter bei Waldhaus geeignet ist. Eine solche Zusammenarbeit hat bereits in der Vergangenheit mehrfach erfolgreich stattgefunden; auch für bestimmte zukünftige Vakanzen dürfte Waldhaus deshalb auf die Unterstützung der Personalberatung zurückgreifen.

Julia Kowal ist Journalistin für Wordfinder.

HAPEKO

Privatbrauerei Waldhaus

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