Sechs ERP-Systeme im Live Vergleich auf der IT & Business 2015 Reales Testszenario fordert ERP-Systeme

11. September 2015

Ein anspruchsvolles Szenario fordert auf der diesjährigen IT & Business die ERP-Systeme und ihre Präsentatoren, alles zu zeigen, was Unternehmen heute brauchen: Eine exakte Planung der Produktion in mehreren in- und ausländischen Werken, einfache Erreichbarkeit für die Kunden im Internet und einen schnellen, flexiblen Service. Innerhalb einer knappen Stunde erleben die Zuschauer live einen Durchlauf durch mehrere Geschäftsprozesse. Der Zeitraffereffekt bringt die Funktionen und Eigenschaften der ERP-Systeme richtig zu Geltung.

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Ausgangssituation

Das komplette Szenario in der Übersicht (Teil 1), Quelle: GPS

Unternehmen stellen heutzutage große Anforderungen an ihre ERP-Systeme. Die bloße Unterstützung der Kernprozesse im Unternehmen reicht nicht mehr aus. Konsequenterweise suchen daher auch viele Anwenderunternehmen neue Systeme, die die teilweise selbst geschriebenen Lösungen ablösen sollen, die sogar noch aus den 90-iger Jahren stammen.

Dabei stehen neben dem Thema Usability – sprich einfache Bedienbarkeit – noch Aspekte im Vordergrund, wie die volle Web- und E-Commerce-Fähigkeit, größtmögliche Mobilität der Benutzer (mit mobilen Endgeräten). Eine weitere Anforderung wird vielfach als „mitdenkende Intelligenz“ bezeichnet – das ist Logik, die dazu beitragen soll, dass Fehler vermieden werden, und dass Unternehmen aus den einzelnen Geschäftsvorfällen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sie künftig sinnvoll einsetzen können.

Derartige Systeme sind auf dem Markt zu finden – doch das erschließt sich dem Suchenden nicht auf den ersten Blick. Denn so wie die Anforderungen der Benutzer in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, verlangen die ERP-Systeme mehr Umsicht bei der Anwendung und ein logisches Verständnis, wenn man mehr aus dieser Software herausholen möchte als nur eine einfache Zeilensumme in einem Excel-Sheet.

Das Testszenario

Das komplette Szenario in der Übersicht (Teil 2), Quelle: GPS

Für den ERP-Live-Vergleich auf der IT & Business 2015 haben die Spezialisten aus dem Haus GPS ein umfangreiches Szenario zusammengestellt. Es bemüht die wichtigsten Funktionen, die attraktivsten Eigenschaften und die individuellsten Merkmale eines jedes ERP-Systems. Alle Aspekte werden dabei klar herausarbeitet: einfache Bedienung auf Tablets, Web-Fähigkeit, Verfügbarkeit auf mobilen Geräten, gepaart mit etwas Intelligenz – also der Fähigkeit, die Anwender aktiv zu unterstützen.
Im Live Vergleich durchlaufen die ERP-Systeme einige Geschäftsprozesse, wie sie sich jeden Tag in jedem Unternehmen abspielen können. Hier die Herausforderungen, denen sich die Systeme stellen müssen:

Business Process Management (BPM): Die Steuerung eines Fertigungsauftrags in einem unternehmensübergreifenden Prozess mit zwei Gesellschaften. Diese Anforderung tritt heute in sehr vielen Unternehmen auf, kann aber nur von wenigen Systemen effizient gelöst werden.

Web- und E-Commerce-Fähigkeit: Ein Web-Portal ist für die Kommunikation mit den Kunden in das ERP-System eingebunden.

Integration von mobilen Geräten: Ein Servicetechniker kommuniziert mit einem mobilen Client (Smartphone oder Tablet-PC) mit der Zentrale und direkt mit dem ERP-System.
Bedienerfreundlichkeit/Usability: Das schnelle Stakkato des Aufgabenwechsels erfordert eine optimierte Navigation, so dass sich der Benutzer sehr gut im System zurechtfinden kann. Ier geht es auch um das effektive Arbeiten und die zugehörigen Dialoge.

Business Performance Management: Darunter versteht man die Auswertung der Ergebnisse aus den Geschäftsvorfällen und deren detaillierte Einzelbetrachtung. Auch das gehört mittlerweile zum „Standard“ eines ERP-Systems.

Um diese Funktionalitäten abzuprüfen, haben die Spezialisten einige Beteiligte an den Geschäftsprozessen vorgesehen. Es gibt zum einen die Gesellschaft Box & Safe GmbH als Muttergesellschaft und als Anwender des EROP-Systems. Sie hat die Gütebox als Produkt im Angebot. Dazu kommt noch die ausländische Tochtergesellschaft, die „Box & Safe Produktion“. Sie ist der eigentliche Hersteller der Gütebox. Des Weiteren findet sich noch ein inländischer Bestandskunde im Szenario, das Handelsunternehmen „Haus & Hobby“. Auch ein Materiallieferant ist noch mit im Spiel: die „Metalltechnik GmbH“. Der Servicetechniker ist ein mobiler Mitarbeiter der Muttergesellschaft „Box & Safe GmbH“.

Vier Szenarien

Service im Einsatz – Szene 3, Quelle: GPS

Zum Ablauf der Aufgabenstellung hat die GPS vier Szenen definiert. In der ersten übernimmt die Produktionsplanung den Absatzplan des Vertriebs. Anhand der verfügbaren Kapazitäten der Tochtergesellschaft und der Plantafel des ERP-Systems wird die Feinplanung erstellt. Anschließend werden die mit Terminen versehenen Bedarfe der Disposition übergeben und die Materialbeschaffung eingeleitet. Außerhalb der traditionellen ERP-Prozesse sammelt dann ein Tool für das „Customer Data Management“ aus den Besuchern der Webseiten die Kontaktdaten einer definierten Zielgruppe. Spezielle Algorithmen errechnen aus diesen Daten eine Prognose über das Kaufverhalten der Zielgruppe. Auf dieser Basis führt das Marketing eine Kampagne durch.

In der zweiten Szene ruft der Kunde über das Web-Portal die Lieferung eines Produkts – also der Gütebox – aus einem zuvor vereinbarten Liefervertrag ab. Der Liefertermin wird nach Prüfung der Verfügbarkeit und der Produktionskapazität bestätigt. Das seriennummerngeführte Produkt wird an den Kunden geliefert und fakturiert.

In der Szene 3 reklamiert der Kunde – entweder telefonisch (via CRI-Schnittstelle) oder per Mail. Der Servicetechniker erhält den Reparaturauftrag auf sein mobiles Gerät. Nach der Reparatur erstellt er von unterwegs den Servicebericht mit seinen Aufwänden, die im Serviceauftrag gebucht werden.

In der abschließenden Szene – der vierten – zeigen die ERP-Systemanbieter, wie ein Anwender mit wenig Aufwand tiefe Einblicke in das betriebliche Geschehen gewinnen kann. So genannte Dashboards gehören mittlerweile zur „Standardausstattung“ eines modernen ERP-Systems.

Rainer Huttenloher

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