Tipps für das Personalwesen von morgenAufbau von Kernkompetenzen ist die Basis

5. August 2021

Aufkommende Trends im Bereich Human Resources (HR), erwartete Herausforderungen und mögliche nächste Schritte für Führungskräfte – diese Aspekte gilt es zu klären.

Traditionelle Methoden zur Vorhersage des Qualifikationsbedarfs funktionieren nicht mehr, da sich die Anforderungen an Fähigkeiten rapide wandeln. 33 Prozent der Fähigkeiten, die in einer durchschnittlichen Stellenausschreibung im Jahr 2017 genannt wurden, werden 2021 nicht mehr benötigt, wie eine Studie von Gartner zeigt.

Gleichzeitig berichteten in unserer People at Work: A Global Workforce View 2021 Studie knapp 60 Prozent der Deutschen, dass die Möglichkeiten, neue Fähigkeiten zu entwickeln, seit Ausbruch der Pandemie gleichgeblieben sind. Und nur 21 Prozent der HR-Führungskräfte geben laut Gartner derzeit an, dass ihre Kollegen mitverantwortlich sind, um den künftigen Qualifikationsbedarf zu bestimmen. Daher müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten, um die sich verändernde Talentsituation zu erkennen und Wege zu finden, Fähigkeiten dann zu entwickeln, wenn sie gebraucht werden.

Führungsstärke zeigen

Nur 44 Prozent der Mitarbeiter geben laut Gartner an, dass sie den Führungskräften und Manager ihres Unternehmens zutrauen, eine Krise gut zu bewältigen. Die globale Arbeitsplatzstudie von ADP Research Institute offenbarte, dass das Vertrauen in die Teamleitung die Grundlage von Engagement ist: Arbeitnehmer sind 14-mal wahrscheinlicher voll engagiert, wenn sie der Teamleitung vertrauen.

Gleichzeitig sollten Führungskräfte darauf achten, dass Mitarbeiter sich als Teil des Teams fühlen. Dies führt ebenfalls zu höherem Engagement und fördert das Wohlbefinden. Gerade in Zeiten vermehrter Fernarbeit wächst die Rolle von Unternehmen auch als soziales Sicherheitsnetz zu fungieren.

Digitalisierungsagenda

Data Analytics ist in den meisten Unternehmen zu einem der wichtigsten Treiber der Wertschöpfung geworden. Doch es hat sich auch gezeigt, wie schwierig der richtige Einsatz ist. Finanzanalysten und Entscheider ertrinken in Daten und mit zunehmender Komplexität fällt es schwer, zu erkennen, welche Daten am wichtigsten sind und wie am besten darauf zu reagieren ist.

Auch der Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) hat exponentiell zugenommen und unter anderem Finanzabteilungen Geschwindigkeit, Effizienz und Kostenoptimierung gebracht. Ganz oben auf der Digitalisierungsagenda steht bei vielen CFOs, die digitalen Qualifikationen auszubauen.

Zukunft der Arbeit

Die Verlagerung zur mobilen Arbeit hat bereits enorme Auswirkungen auf die Personalabteilung. Wie kann die Unternehmenskultur mit einer stärker verteilten Belegschaft bewahrt werden? Wie wird sichergestellt, dass die Employee Experience – vom Recruiting, virtuellen Onboarding, bis hin zur Vergütung und Weiterbildung – den Erwartungen und Bedürfnissen der Mitarbeiter entspricht?

In vielen Unternehmen führte die Ausrichtung allein auf Effizienz zu starren Arbeitsabläufen und festgefahrenen Rollen, die den heutigen Anforderungen nicht gerecht werden und sich nicht an die dynamischen Bedingungen anpassen lassen. Fest steht, dass die COVID-19-Pandemie einen nachhaltigen Einfluss auf die Zukunft der Arbeit haben wird und Personalverantwortliche sind gefragt, die Arbeitsgestaltung neu zu definieren, um das Wohlbefinden, die Reaktions- und Widerstandsfähigkeit der Belegschaft und des Unternehmens zu stärken.

Henri Schmidt ist Senior Director Implementation & Business Development Germany & Poland bei ADP.

ADP Research Institute

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