Im Interview: Heidi Kalbe, IT-Beraterin bei der Woodmark Consulting AG„Für Daten begeistern heißt, die Basis für Innovationen und Unternehmenserfolg zu schaffen“

9. Juni 2023

Angesicht der Datenmengen, die unsere digitalisierte Welt in Millisekunden über Smartphones, vernetzte Autos, Smart Home Systeme und viele andere Geräte erzeugt, ist es für Unternehmen entscheidend, Daten zu verknüpfen und in Echtzeit zu nutzen. Wie Unternehmen ihre Daten intelligent harmonisieren, eine Datenkultur etablieren und datengesteuert arbeiten, erklärt Heidi Kalbe von Woodmark Consulting im Interview mit LoB (line-of.biz).

LoB: Wie können Unternehmen ihre Datenpotenziale freisetzen und sie zum intelligenten Herzstück jeder Kundenbeziehung machen?
Kalbe: Die Kombination aus Echtzeitdaten, künstlicher Intelligenz und Automatisierung verändert Unternehmen. Beispielsweise im Gesundheitswesen, wo es auf Millisekunden ankommt und Echtzeitdaten über Patienten lebensrettend sein können. Oder bei Finanzdienstleistern, wenn es darum geht, fundierte Entscheidungen für Kunden und das eigene Unternehmen zu treffen – trotz des unbeständigen Wirtschaftsklimas.

LoB: Wie können Unternehmen Daten zum intelligenten Herzstück ihrer Aktivitäten machen?
Kalbe: Dazu müssen sie Datensilos aufbrechen, Daten harmonisieren und die daraus gewonnen Erkenntnisse zu ihrem Vorteil nutzen. Visualisierung und Ergebnisdarstellung machen die Datenmengen nutzbar. Anwendungen wie Tableau veranschaulichen die gewonnenen Erkenntnisse, so dass Entscheider und Fachabteilungen sie verstehen. Das vermindert Kosten sowie Komplexität und macht es für Unternehmen einfacher, wertschöpfende Maßnahmen auf Basis ihrer Daten zu ergreifen. Unternehmen sollten jetzt die enorme Leistungsfähigkeit der Kombination von KI, Daten und ihrem CRM nutzen. So können sie beispielsweise in einem vernetzten Datensatz alle Interaktionen über einen Kunden in Echtzeit erfassen. Im Ergebnis schaffen sie maßgeschneiderte Angebote und hyper-personalisierte Kundenerlebnisse, die vorher nicht möglich waren – und die Kunden binden und ihnen wirklich Nutzen bringen.

Heidi Kalbe Porträt
Heidi Kalbe, IT-Beraterin bei der Woodmark Consulting AG: „Daten sind die Grundlage für Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und die Einführung von zukunftsorientierten Anwendungen wie KI-basierten Lösungen.“
Quelle: Woodmark Consulting AG

LoB: Wie bringen Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu, Datenauswertungen tatsächlich zu nutzen?
Kalbe: Die Verantwortlichen in den Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter motivieren und die Daten nahbar machen. Und zwar auch für Kollegen, die sich noch nichts unter Datenanalyse vorstellen können. Ich liebe es, die Begeisterung für die Arbeit mit Daten zu entflammen und so wegzuführen von einer mühsamen Datenanalysepflicht. Ein wichtiger Baustein dabei ist eine Technologie wie Tableau, die man nicht erst mühsam erlernen muss, sondern die durch Interaktivität, Spaß bei der Bedienung und Benutzerfreundlichkeit überzeugt. Ein solche intuitive Lösung trägt dazu bei, Menschen für die Arbeit mit Daten zu begeistern und alle Benutzer abzuholen, ganz gleich wie erfahren sie im Umgang mit Analytics sind.

LoB: Wie lässt sich das erreichen?
Kalbe: Durch verständliche Machine-Learning-Funktionen, statistische Daten, das Abfragen in natürlicher Sprache und intelligente Datenvorbereitung gelangen alle User schneller zu Erkenntnissen. Die Mitarbeiter erleben, wie sie ihre Entscheidungsfindungen mit Daten verbessern. So etabliert sich eine Datennutzung, die den Berufsalltag erleichtert. Ich selbst habe unsere Unternehmensvision „We make the world better with data” in meiner täglichen Arbeit verinnerlicht und lerne immer weiter dazu.

LoB: Wie schaffen es Unternehmen, eine Datenkultur aufzubauen?
Kalbe: Eine gute Möglichkeit sind Daten-Communities. Sie helfen, Lücken bei der Datenkompetenz in einem internen, informellen Rahmen zu schließen und eine Datenkultur unternehmensweit zu etablieren. Um Menschen und Daten zusammenzubringen, braucht es eigentlich nur etwas Zeit und ein kleines Budget. Etwa jemand aus dem Fachbereich, um Teilnehmende über branchenspezifische Analysen und funktionsspezifische Fragestellungen und Herausforderungen aufzuklären. Gastbeiträge aus dem IT-Team informieren über die neusten Analyse-Tools und Technologien. In einer solchen Daten-Community liegt der Schwerpunkt darauf, Netzwerke zu schaffen, sich gegenseitig zu unterstützen und zum Lernen zu motivieren. Beispielsweise können diejenigen, die eine spezialisierte Schulung absolviert haben, hier ihr Wissen mit ihren Kollegen teilen.

LoB: Haben Sie dazu noch andere Beispiele parat?
Kalbe: Eine weitere Möglichkeit ist die Etablierung einer Data-Helpdesk-Stunde, in der Mitarbeiter ihren Kollegen helfen. Mit den internen Communities entsteht so eine ganze Gruppe an Menschen, die die Basis für eine Datenkultur bilden. Durch die Förderung von Daten-Communities können Führungskräfte einen wesentlichen Beitrag hin zu einer Datenkultur leisten, die die Datenkompetenz der gesamten Belegschaft kontinuierlich steigert. So wird jeder Mitarbeiter mit den erforderlichen Erkenntnissen für ein echtes datengesteuertes Handeln ausgestattet, um die zentralen Geschäftsprobleme zu bewältigen. Genau das ist das Ziel jedes Unternehmens. (rhh)

Woodmark Consulting AG
Salesforce / Tableau

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