Schnelle Antworten für das Controlling Watson Analytics verspricht Durchbruch für umfangreiche Analyseprojekte

30. April 2015

Controller brauchen im Umfeld von Planung und Unternehmensperformance, Reporting und Prognosen schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen. Diese Antworten können mit Hilfe intelligenter Datenanalysen immer präziser, zuverlässiger und schneller gegeben werden – doch die Hürden beim Umgang mit den neuen Technologien verhindern in vielen Fällen noch deren Einsatz. Denn ihr Gebrauch setzt noch immer einige spezifische Kenntnisse und Vorbereitungen voraus. Mittlerweile stehen jedoch Mittel und Wege zur Verfügung, diese Hürden zu umgehen.

Einsatzhürden

Quelle: IBM

Der Einsatz von Business Analytics-Instrumenten ist nicht unbedingt trivial: Bisher benötigt man selbst für relativ simple Analyseprojekte meist mehrere Schritte und unterschiedliches Know-how an verschiedenen Stellen: Definiert werden muss unter anderem der Zugang zu den relevanten Daten und deren Aufbereitung, es folgen die Analyse, Validierung sowie die Übertragung der Ergebnisse in entsprechende Reports oder Planungsvorlagen.

Die Inanspruchnahme von intelligenten Datenanalyse-Tools verlangt zudem den Gebrauch einer mehr oder weniger komplizierten Formelsprache, die auch nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Genau darin liegt es vor allem begründet, dass bis heute laut IDC und nach unseren eigenen Beobachtungen nur ein sehr kleiner Teil der Führungskräfte und Controller entsprechende Lösungen aktiv nutzt.

Doch diese Hürden können nun genommen werden: Mit Watson Analytics hat IBM einen entscheidenden Schritt nach vorne getan – denn Fragen können hier in natürlicher Sprache gestellt werden. Auf diese Weise kann der Durchbruch für die breite Akzeptanz und selbstverständliche Nutzung umfangreicher Analytics- und Prognoselösungen gelingen. Fragen wie “Was sind die Schlüsselfaktoren für meine Produktverkäufe?” oder “Mit welchen Anreizmechanismen kann ich meine Mitarbeiter am besten motivieren?“ oder auch „Mit welchen Geschäftsabschlüssen kann höchstwahrscheinlich gerechnet werden?“ können einfach formuliert und vom System, das sich im Hintergrund die notwendigen Informationen selbständig zusammensucht und aufbereitet, auch direkt beantwortet werden.

Der Nutzer muss sich nicht mehr in komplexe statistische und Data-Mining-Verfahren sowie -Werkzeuge einarbeiten, um unternehmensrelevante Fragen zu beantworten. Er tippt sie einfach ein. Auf diese Weise können auch Anwender mit keiner oder wenig Analytics-Erfahrung schnell und einfach ein leistungsfähiges Analyse-Tool nutzen.

Drei Anwendungsfälle

Quelle: IBM.

Für IBM war die Ankündigung dieses Werkzeugs im September 2014 die seit zehn Jahren wichtigste Markteinführung einer neuen Lösung im Umfeld von Business Analytics. Denn Watson Analytics zeichnet sich nicht nur durch seine Benutzerfreundlichkeit aus, sondern deckt auch drei typische Anwendungsfälle ab, wenn es darum geht, dass sich Unternehmen mit ihren Daten beschäftigen. So bietet es zum einen die Möglichkeit der Exploration, also der Erforschung der Daten im Hinblick auf bestimmte Regelmäßigkeiten und Muster. Zum zweiten der Data Discovery, sprich die Analyse der Daten hinsichtlich der treibenden Business-Faktoren. Und schließlich das Story Telling, also die Bereitstellung von Mechanismen, mit denen der Nutzer seine Ergebnisse mit anderen teilen kann.

Das auf kognitivem Computing basierende System offeriert einen schnellen und einfachen Zugang zu leistungsfähigen Predicitive- sowie grafischen Analyse-Tools – alles ichtige Instrumente für Controller, aber auch andere Führungskräfte und Fachentscheider – und leitet darüber hinaus einen Paradigmenwechsel ein: Denn die heute gängigen, am Markt verfügbaren Analyse-Lösungen, gehen davon aus, dass die Daten, die zur Auswertung gebraucht werden, bereits aufbereitet vorliegen. Dass zudem klar ist, welcher Analyse-Typ gefragt und welche Fragen zu stellen sind sowie Fähigkeiten vorhanden sind, ein entsprechendes Datenmodell zu bauen.

In den wenigsten Fachabteilungen sind diese Skills jedoch zu finden. Heute muss durchschnittlich mindestens 60 Prozent der Zeit, die für ein Analyseprojekt zur Verfügung steht, für die Datenaufbereitung und das Hochladen angesetzt werden. Watson Analytics automatisiert diese Schritte. Das heißt, die Aufbereitung von Daten, die Erstellung von Prognosen oder die Visualisierung von Ergebnissen macht das System selbständig – eine enorme Erleichterung für datenintensive Unternehmensbereiche wie Finanzabteilungen, Marketing oder Vertrieb.

Gleich mehrere Merkmale des neuen Werkzeugs helfen dabei, die notwendigen Fachkenntnisse und das benötigte technische Know-how für dessen Einsatz auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu gehören neben der Spracherkennung auch der unkomplizierte Um- und Zugang zu den Tools. Beides erfolgt quasi im Selbstbedienungsmodus über die Cloud.

Nur noch das Problem muss identifiziert werden, Watson Analytics übernimmt den Rest: Die Suche und Aufbereitung der richtigen Daten, die Zusammenfassung und Visualisierung neuer Erkenntnisse, die Erstellung von Reports oder Dashboards. Das System gibt eine Warnung, wenn die Datenqualität schlecht ist und benennt dem Nutzer die betreffenden Passagen im Daten-File. Es weist den Anwender auf Anomalien und Auffälligkeiten hin, die von Interesse sein könnten und bietet zudem Kollaborations-Möglichkeiten für den Austausch mit Kollegen.

Kognitive Fähigkeiten

Quelle: IBM

Ein weiteres Plus schließlich sind die kognitiven Fähigkeiten des Systems: Damit wird es möglich, dass durch den interaktiven Umgang mit den Ergebnissen immer genauere Fragen gestellt und immer detailliertere Antworten gegeben werden können. Ein wichtiges Feature für das Controlling: Denn somit können dann auch Geschäftsentwicklungen besser prognostiziert und detaillierte Fragen zur Unternehmensperformance in ihren unterschiedlichen Aspekten erörtert werden.

Watson Analytics ist eine äußerst hilfreiche Komponente, wenn es darum geht, Entscheider aller Unternehmensbereiche jederzeit informiert und reaktionsfähig zu halten. Das Tool lässt sich einfach über PCs oder mobile Endgeräte nutzen und wird über die Softlayer-Cloud von IBM gehostet. Der Installations- und Pflegeaufwand für Software entfällt damit.

Oliver Oursin

ist bei IBM in der Software Group weltweit für Lösungen aus dem Bereich Business Intelligence / Predictive Analytics zuständig.

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