Unterschiede beim Datenschutz in der Cloud
16. Januar 2018Große Niveauunterschiede im internationalen Vergleich bei den Sicherheitsvorkehrungen in der Clou hat eine internationale Studie von Gemalto und Ponemon , die „2018 Global Cloud Data Security Study“ (globale Cloud-Datensicherheitsstudie) ergeben. Dies ist besonders überraschend, da die überwiegende Mehrheit der globalen Unternehmen (95 Prozent) Cloud Services eingeführt hat. Organisationen geben zu, dass durchschnittlich nur 40 Prozent der in der Cloud gespeicherten Daten mit Verschlüsselungs- und Schlüsselmanagementlösungen gesichert werden.
Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Unternehmen in Großbritannien (35 Prozent), Brasilien (34 Prozent) und Japan (31 Prozent) weniger vorsichtig als Unternehmen in Deutschland (61 Prozent) bei der Weitergabe von in der Cloud gespeicherten sensiblen und vertraulichen Informationen an Dritte sind. Im Rahmen der Studie wurden mehr als 3.200 IT-Spezialisten und IT-Sicherheitsexperten weltweit befragt, um ein besseres Verständnis der wichtigsten Trends auf dem Gebiet der Daten-Governance und der Sicherheitspraktiken für cloudbasierte Services zu erhalten.
Deutschlands Vorsprung bei der Cloud-Sicherheit gilt auch für die Anwendung von Schutzmechanismen wie Verschlüsselung und Tokenisierung. Die Mehrheit (61 Prozent) der deutschen Unternehmen gibt an, dass sie sensible oder vertrauliche Informationen schützen, während diese in der Cloud-Umgebung gespeichert werden. In den USA waren es 51 Prozent und in Japan 50 Prozent. Das Niveau der angewandten Sicherheit ist noch höher, wenn Daten vom Unternehmen gesendet und empfangen werden, und beträgt 67 Prozent für Deutschland gefolgt von Japan (62 Prozent) und Indien (61 Prozent). Entscheidend ist jedoch, dass mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten weltweit erkennen, wie wichtig es ist, Datenschutzlösungen wie Verschlüsselung zu implementieren. Dies wird weiter zunehmen, denn neun von zehn Befragten (91 Prozent) glauben, dass diese Schutzfunktion in den nächsten zwei Jahren an Bedeutung gewinnen wird – ein Anstieg von 86 Prozent im letzten Jahr.
Trotz der zunehmenden Verbreitung von Cloud Computing und der damit verbundenen Vorteile scheint es, dass globale Firmen immer noch skeptisch sind. Besorgniserregend ist, dass die Hälfte der Befragten annehmen, Zahlungsinformationen (54 Prozent) und Kundendaten (49 Prozent) seien gefährdet, wenn sie in der Cloud gespeichert werden. Außerdem ist mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Meinung, dass die Nutzung der Cloud die Wahrscheinlichkeit erhöht, gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen. 2016 waren es 62 Prozent.
Aufgrund dieses wahrgenommenen Risikos glauben fast alle (88 Prozent), dass die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) Änderungen in der Cloud-Governance erfordern wird, wobei zwei von fünf Befragten (37 Prozent) von erheblichen Änderungen ausgehen. Neben der Schwierigkeit, regulatorische Anforderungen einzuhalten, geben drei Viertel der Teilnehmer (75 Prozent) auch an, dass das Verwalten der Datenschutzbestimmungen in einer Cloud-Umgebung komplexer ist als in lokalen Netzwerken, wobei in Frankreich der größte Anteil der Befragten (97 Prozent) dieser Ansicht ist, gefolgt von den USA (87 Prozent) und Indien (83 Prozent).
Trotz der Verbreitung der Cloud-Nutzung kam die Studie zu dem Ergebnis, dass in den Unternehmen eine Wissenslücke über die genutzten Dienste besteht. Nur ein Viertel (25 Prozent) der IT-Spezialisten und IT-Sicherheitsexperten sagen aus, dass sie sehr zuversichtlich sind, alle Cloud-Dienste zu kennen, die ihr Unternehmen nutzt, wobei ein Drittel (31 Prozent) zuversichtlich ist.
Bei genauerem Hinsehen könnte die Schatten-IT anhaltende Herausforderungen verursachen. Mehr als die Hälfte der australischen (61 Prozent), brasilianischen (59 Prozent) und britischen (56 Prozent) Befragten sind sich nicht sicher, ob sie alle Cloud Computing-Anwendungen, -Plattformen oder -Infrastrukturservices kennen, die ihr Unternehmen nutzt. In anderen Ländern ist das Vertrauen höher, wobei in Deutschland (27 Prozent), Japan (27 Prozent) und Frankreich (25 Prozent) nur etwa ein Viertel nicht zuversichtlich ist.
Glücklicherweise ist die überwiegende Mehrheit (81 Prozent) der Meinung, dass die Möglichkeit, starke Authentifizierungsmethoden für den Zugriff auf Daten und Anwendungen in der Cloud zu verwenden, unerlässlich oder sehr wichtig ist. Die Unternehmen in Australien sind am stärksten an der Einführung von Authentifizierungen interessiert, denn 92 Prozent der Befragten sind der Meinung, dies würde dazu beitragen, dass nur autorisierte Personen auf bestimmte Daten und Anwendungen in der Cloud zugreifen können. In Indien sind es 85 Prozent und in Japan 84 Prozent.
Diese Untersuchung wurde vom Ponemon Institute im Auftrag von Gemalto durchgeführt. Dabei wurden 3.285 IT-Spezialisten und IT-Sicherheitsfachleute aus den USA (575), Großbritannien (405), Australien (244), Deutschland (492), Frankreich (293), Japan (424), Indien (497) und Brasilien (355) befragt. (rhh)
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